In Arnsberg waren die Ritter los - Geschichte hautnah

Da staunten die Arnsberger nicht schlecht. Fremdartige Klänge lockten sie aus ihren Häusern und auf die Straßen.
Pünktlich um 10:00 Uhr marschierten am Samstag die Ritter, Knappen und Burgfräulein bei strahlendem Sonnenschein in einem langen Troß durch die Innenstadt.

Angeführt wurden sie von Ritter Konrad zu Pferde und den Spielleuten der Formation Frendskopp, deren laute Sackpfeifen- und Trommelklänge sicherlich noch bis über die Grenzen von Arnsberg hinaus zu hören waren.

Ziel des Trecks war die Arnsberger Burgruine wo der Fremdenverkehrsverband Arnsberg in Zusammenarbeit mit dem Mittelalterverein Miles et Vanitas die Zeit um viele Jahrhunderte zurückgedreht hatten.

Erst einmal dort angekommen vergaß man schnell, daß man doch eigentlich im 21. Jahrhundert lebt. Ritter in Rüstungen kamen einem entgegen, viele Händler boten in altmodischer Sprache ihre zahlreichen Waren feil und allenorts hörte man fremdartige, zum Tanz einladende Dudesackklänge und durchdringende Trommeln.

Eine augenzwinkernde Erklärung für das schöne Wetter lieferte Ailyn von Steele, die eine der lauten Sackpfeifen der Mittelalterband Frendskopp spielt: "Wenn wir spielen ist meistens schönes Wetter. Wir sind den Wolken zu laut. Die haben Angst vor uns und ziehen schnell weiter".

Besonders spannend wurde es als die Artisten der Evil Flames, begleitet durch die Trommeln und Sackpfeifen von Frendskopp, ihre Feuershow darboten.
Da flogen riesige Feuerbälle durch die Luft und brennende Fackeln wirbelten umher.
Allzu neugierige Besucher wichen dann gerne ein paar Meter zurück.

Anschließend luden die orientalischen Bauchtänzerinnen vom Stamm Anissa zum Mittanzen ein.

Zwischen den Konzerten und Gauklereien wurde ein Stück Arnsberger Geschichte dargeboten und zwar so, wie es sich wohl jedes Schulkind für den Geschichtsunterricht wünschen würde.

In "Die Rache des Erzbischofs" ging es um die historischen Geschlechter derer von Arnsberg und Rüdenberg und um den bösen Kölner Erzbischof der nicht müde wird bei seinem Ränkespiel um die Macht. Dabei erschafft er gar einen schwarzen apokalyptischen Reiter, der sogleich - hoch zu Roß - durch die Mengen galoppiert.

Zugegeben - etwas frei interpretiert aber immerhin Geschichte zum Anfassen.

Für die Kleinen wurde das Stück von der Fadenzieherbude, einem Marionettentheater des Rittervereins Miles et Vanitas, gespielt.

Und Kinder waren zahlreich gekommen wie das gesamte Spektakulum gut besucht war.
Viele Besucher, die das Spektakel noch von 2006 kannten, hatten zwei Jahre ungeduldig gewartet und standen schon früh vor den Toren der Burgruine. Das Arnsberger Spektakulum zählt sicherlich zu den Highlights der Mittelalterszene. Hier stimmt einfach alles. Der Eintritt ist familienfreundlich, die Darbietungen spannend und abwechslungsreich, die Musik von Frendskopp atemberaubend und mitreißend.

In Scharen wurden die Musiker zwischen den Auftritten umlagert, besonders als sich herumsprach, daß der Frontmann der Band, Meister Grimmbart, die Instrumente selber baut.
Selten hat man die Gelegenheit, einen Dudelsack so aus der Nähe zu sehen und selber einmal zu spielen...oder zumindest den Versuch zu unternehmen, denn mehr als ein fürchterliches Quietschen bringt unsereins aus diesen Instrumenten nicht zustande...und dann ist der Sack auch schon wieder leer weil man vergessen hat, rechtzeitig nachzublasen.

2010 wird es eine Fortsetzung geben, so viel ist sicher. Die meisten Besucher sind sich einig: "Dann werden wir wieder dabei sein".
Und auch die Akteure und Künstler, die das Event erst zu dem gemacht haben was es war, sind sich einig: "So wohl haben wir uns selten gefühlt."

Auf den Punkt gebracht wurde es von Gerion dem Falschgreifer, der bei Frendskopp virtuos den Dudelsack spielt: "Genau SO muß ein Mittelaltermarkt sein."

Mehr Informationen:

http://www.milesetvanitas.de
Fremdenverkehrsverband Arnsberg
Die Spielleute der Mittelalter Formation Frendskopp
http://www.evil-flames.de
http://www.anissa-tribal.de

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Über Unglaubliche-Erfindungen