Inzest – Geschwisterliebe aus juristischer Sicht
Pressetext verfasst von Erhard Coch am So, 2008-08-03 12:09.Auf den ersten Blick hat das Paar nichts Besonderes an sich. Wie andere Eltern auch schlendert es mit Kind und Hund durch den sonnigen Park.
Doch wenn sich die beiden Erwachsenen vertraut in den Arm nehmen, fällt die große Ähnlichkeit zwischen ihnen auf: Sie haben die gleiche markante Nase, die gleichen blaugrünen Augen, die gleichen schmalen Lippen. Patrick S. und Susan K. sind Geschwister, sie sind ein Inzest-Paar, sie sind das Inzest-Paar.
Seit Susan von Patrick schwanger und ihre Beziehung aktenkundig wurde, sehen sich die beiden staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Ihr Fall rührt an ein uraltes Tabu (mehr...), er ist exotisch und zwangsläufig auch tragisch: Denn auf "Beischlaf zwischen Verwandten" steht nach Paragraf 173 des deutschen Strafgesetzbuchs Geld- oder Freiheitsstrafe - das gilt auch für Geschwister, sobald sie volljährig sind.
Die beiden Zwenkauer sind kein Einzelfall. Die Dunkelziffer ist hoch. Auch, weil die Familien schweigen. Jetzt offenbart sich erstmals öffentlich ein weiteres Geschwisterpaar und wirbt um Verständnis für seine Liebe. Die Halbgeschwister haben sich erst als Erwachsene kennen gelernt. Jetzt leiden sie unter dem gesellschaftlichen Druck und müssen anonym bleiben. Weil sie nicht nur ihre Kinder aus früheren Beziehungen schützen wollen, sondern auch sich selbst. Denn ihre Liebe kann nach § 173 strafrechtlich verfolgt werden, so wie die Liebe von Susan und Patrick.
Inzest – Geschwisterliebe aus juristischer Sicht (hier) von Gunter Pirntke.
Über Erhard Coch
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Berlin
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Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.