Einen Stopp wert auf einer Great Lakes Reise: das Chicago Cultural Center

Die größte Glaskuppel aus Tiffany Glas restauriert

© Chicago Office of Tourism Die Restaurierung der größten Kunstglaskuppel von Louis Comfort Tiffany in der Preston Bradley Hall im Chicago Cultural Center, 78 E. Washington Street C, ist mit einem beeindruckenden Ergebnis vollendet worden. Auf Initiative der Stadt Chicago, der das Cultural Center gehört, wurde die Kuppel im Sinne von Tiffanys ursprügnlicher Vorstellung restauriert und so kann man sie heute sehen, wie sie 1867 war, als das Gebäude als erste öffentliche Bibliothek in Chicago eröffnet wurde.

"Diese Kuppel Tiffanys ist einer der bedeutendsten architektonischen Schätze Chicagos, daher ist es wichtig, sie für künftige Generationen zu erhalten," sagt Lois Weisberg, Beauftragter des Chicago Department of Cultural Affairs. "Wir wußten, dass sie noch schöner sein würde, aber wir konnten uns den leuchtenden Effekt des Sonnenlichts, das durch diese exquisiten Kunstglasflächen strömt, nicht vorstellen."

Mit ungefähr 11,6 Meter im Durchmesser bedeckt die Tiffanykuppel eine Fläche von mehr als 93 Quadratmetern. Sie enthält etwa 30.000 Stück Glas in 243 Sektionen in einem verzierten Rahmen aus Schmiedeeisen. Der Hauptteil der Kuppel besitzt ein "Schuppenmuster". Das Zentrum zeigt die Tierkreiszeichen. Die Buntglaskuppel wurde ursprünglich von einer äußeren durchscheinenden Glaskuppel geschützt, die das natürliche Licht in den damaligen allgemeinen Ausgabesaal der Bibliothek durchließ. Der untere Teil des Raums ist mit weißem Marmor und leuchtenden Mosaiken verziert, die ebenfalls von Tiffany entworfen wurden.

Während dieses Projekts wurde die äußere Kuppel aus Beton und Kupfer entfernt, die während der 1930er Jahre hinzugefügt worden waren, um erneut natürliches Licht durch das Glas scheinen zu lassen. Jetzt strömt Naturlicht in den Saal, das die subtilen Farben des restaurierten Glases von Minute zu Minute verändert, während alle dekorativen Elemente des Raums glänzen und miteinander harmonieren. Zusätzlich zur Reinigung und Restaurierung des Kunstglases, erhielt das verzierende schmiedeeiserne Gerüst der Kuppel eine neue Schicht ihrer ursprünglichen Lackierung. Delikate Rosettenbeleuchtung um die Zierleiste der Kuppel, die seit Jahrzehnten nicht genutzt wurde, ist ebenfalls ersetzt worden und schafft einen eleganten Übergang zwischen dem oberen und unteren Teil des Raums.

Das Verfahren

Im Dezember 2007 wurden alle Kunstglaspaneele sorgfältig entfernt und mit einer Replik aus LEXAN-Polycarbonatkunststoff ersetzt, das mit einer transparenten Tapetengrafik des Kunstglases bedeckt war, da weiterhin Veranstaltungen in der Preston Bradley Hall bis in den März hinein stattfanden. Die Paneele wurden zu einem Glasrestaurator gebracht, wo jedes auseinandergenommen, vorsichtig gereinigt und mit einem neuen Rahmen versehen wurde. Etwa zwei Prozent der Stücke wurden so mit neuem Glas ersetzt, das speziell hergestellt und ausgewählt wurde, damit es zum ursprünglichen Glas passt.

Anfang Januar 2008 war die äußere Beton- und Kupferkuppel entfernt. Sie wurde ersetzt durch eine neue durchscheinende Außenkuppel aus drei Lagen isolierten/laminierten Glases mit einer Stärke von 3,17 cm, mit einer weißen Schicht, die das UV-Licht reduzieren soll. Die Wiedereinführung natürlichen Lichts in die Preston Bradley Hall reduziert die Notwendigkeit für künstliche Beleuchtung, und so wird erwartet, dass damit Tausende von Dollar für Stromkosten gespart werden. Neue Stromsparlampen in der Laibung beleuchten Details des Rahmengerüsts.

Im April war die Preston Bradley Hall geschlossen, als die Arbeit an der Restaurierung des Schmiedeeisengerüsts der Kuppel begann und die ursprüngliche Lackierung, Bleiblättchen mit bernsteinfarbenem Glanz, aufgetragen wurde. Die Kombination schafft eine Patina, die altem Blattgold ähnelt, aber stärker leuchtet und schillert.

Als letzter Schritt wurde Ende Juni das restaurierte Kunstglas wieder eingesetzt, und der Saal am 1. Juli, wie vorgesehen, wieder eröffnet.

Neu für Besucher

In diesem Sommer zeigt sich das Chicago Cultural Center mit seiner neu restaurierten Tiffanykuppel als eigenständiges Kunstwerk: ein wichtiges Ziel kulturellen Erbes aufgrund seiner herausragenden Architektur und der einzigartigen Innenräme.

Neue Schilder, Ausstellungen und gedruckte Führer werden Besuchern dabei helfen, die dekorativen Schätze im Inneren des Gebäudes zu erleben und die exquisite handwerkliche Kunst zu entdecken, die dies zu einem der schönsten öffentlichen Gebäude der Welt macht. Auf geführten und ungeführten Touren wird die Öffentlichkeit ein außerordentliches Gebäude entdecken, wo die Künste von Beginn an geschaffen, unterstützt und gefeiert wurden.

Mit mehr als 800000 Besuchern im Jahr 2007 steht das Chicago Cultural Center an fünfter Stelle der meistbesuchten kulturellen Attraktionen Chicagos. Mehr als 780 kostenlose öffentliche Programme, Ausstellungen und Veranstaltungen wurde im vergangenen Jahr in diesem Gebäude abgehalten.

Kosten

Die Kosten für die Restaurierung der Tiffanykuppel beliefen sich auf annähernd 2,2 Millionen Dollar. Die Finanzierung stammte aus mehreren Quellen: 1,829 Millionen Dollar von der Central Loop TIF; 298.230 Dollar aus einer HUD Stiftung; 109.940 Dollar aus einer Stiftung des State of Illinois Museums; 5.000 Dollar von AMEX/NTHP Partners in Preservation; und etwa 31.000 Dollar aus privaten Spenden.

Das Department of Cultural Affairs der City of Chicago und das Department of General Services gewannen Holabird & Root als Architekten für das Projekt, mit Wight & Co. als Bauunternehmer. Mehr als 60 Handwerker und Berater arbeiteten an dem Projekt, darunter Botti Studios, DesignLab Chicago, Historic Surfaces/Evergreen, Primera und RestoricLLC.

Weitere Informationen über das Projekt erhalten Sie unter http://www.chicagoculturalcenter.org.

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24.07.2008: | | |