BENEO-Orafti verstärkt Engagement für wirksame Gewichtskontrolle

Europäisches Wissenschaftssymposium diskutiert Nahrungsergänzung mit Prebiotika / Funktionelle Kohlenhydrate als Antwort auf Fettleibigkeit

Tienen/Belgien, Juni 2008: Am 11. April trafen sich in Brüssel international anerkannte Ernährungsexperten beim europäischen Wissenschaftssymposium zum Thema „Impact of Functional Carbohydrates on Energy Metabolism“. Schwerpunkte des Symposiums waren Ansätze im Kampf gegen Fettleibigkeit, die Bedeutung niedrig glykämischer Kohlenhydrate sowie die Beeinflussung von Sättigung und Kalorienzufuhr. Unter dem Vorsitz von Professor Arne Astrup (Kopenhagen, Dänemark) und Professor John Blundell (Leeds, UK), renommierten Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Gewichtskontrolle, wurde die Bedeutung von Oligofructose für Gesundheit und Gewichtskontrolle hervorgehoben.

Zum Auftakt des Symposiums berichtete Prof. Arne Astrup, Abteilung Human Nutrition an der Fakultät Life Sciences der Universität Kopenhagen (Dänemark), über die erschreckende Zunahme der Fettleibigkeit und deren Folgen für die Gesundheit. Bereits heute weisen bis zu 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in den USA und Großbritannien einen Body Mass Index von über 30 auf, so Prof. Astrup unter Hinweis auf Erhebungen der International Obesity Task Force. In Ländern wie Großbritannien, Finnland und Griechenland und in einigen osteuropäischen Staaten ist der Anteil der Übergewichtigen in kurzer Zeit rapide gewachsen. Im Jahr 2015 werden somit schätzungsweise 704 Millionen Menschen übergewichtig sein.

Es gibt kein Allheilmittel gegen Fettleibigkeit – aber eine Reihe von Maßnahmen, mit denen Übergewicht wirksam bekämpft werden kann. Erfolg verspricht unter anderem, die Kalorienaufnahme zu begrenzen, die Ernährung auf kalorienreduzierte Nahrungsmittel umzustellen und eine Diät durch regelmäßigen Sport zu ergänzen. Hoch eiweißhaltige Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) erscheinen ebenfalls als wirksame Mittel der Gewichtskontrolle, weil sie eine anhaltende Sättigung fördern, wie Prof. Astrup anhand von Studien seiner eigenen Forschungseinrichtung belegte.

Kohlenhydrate, Energiehaushalt und Regulierung des Appetits
Prof. John Blundell, Leiter des Institute of Psychological Sciences an der Universität Leeds (Großbritannien), vermittelte in seinem Vortrag Grundlagenwissen zu Hungergefühl, einsetzendem Sättigungsgefühl während der Mahlzeit (satiation) und anhaltendem Sättigungsgefühl zwischen den Mahlzeiten (satiety). Bereits 1981 hatte der anerkannte, britische Ernährungswissenschaftler Ken Heaton eine Kennzeichnung von Lebensmitteln bezüglich ihres Sättigungsvermögens gefordert, um die Menschen bei der Regulierung ihres Energiehaushalts zu unterstützen. Die von Heaton angemahnte „energy-satiety ratio of all common foods“ könnte heute - angesichts des aktuellen Forschungsstandes – kurz vor der Umsetzung stehen.

Das Thema: „Regulierung des Appetits unter Zuhilfenahme des glykämischen Index“ wurde von Prof. Jeya Henry, School of Life Sciences, Oxford Brookes University (Großbritannien), aufgegriffen. Hierbei wurde eine Reihe von Faktoren diskutiert, die den glykämischen Index beeinflussen und bei der Herstellung niedrig glykämischer Lebensmittel angewendet werden können. Abschließend stellte Prof. Henry fest, dass es sich bei dem GI um ein reales, beobachtbares Phänomen handelt. Weil niedrig glykämische Nahrungsmittel auch die Sättigung stimulieren, sei es wahrscheinlich, dass sie für die Gewichtskontrolle und die Vorbeugung von Stoffwechselkrankheiten nützlich sind. „Mit der Verwendung neuartiger Inhaltsstoffe, die den glykämischen Index von Nahrungsmitteln reduzieren, wird ein neuer Markt entstehen“, so Prof. Henry in seinem Schlussstatement.

Einfluss von Oligofructose auf Körpergewicht und Gesundheit
Ein Schwerpunkt des Symposiums war auch die Bedeutung teilweise bzw. unverdaulicher Kohlenhydrate, insbesondere der Einfluss von Prebiotika auf Gewichtskontrolle und Gesundheit. Alle Wissenschaftler äußerten übereinstimmend, dass die Abkehr von einer fettreichen und gleichzeitig ballaststoffarmen Ernährung und mehr körperliche Aktivität erfolgsversprechende Ansätze zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und Übergewicht sind.

Tierstudien begründen diese Hypothese. So wurden in einer älteren Untersuchung Mäuse fettreich ernährt, wobei an einige Tiere zusätzlich Oligofructose sowie andere Ballaststoffe verfüttert wurden. Die fettreiche Nahrung verringerte die Anzahl der Bifidobakterien und anderer nützlicher Bakteroiden im Darm. Bei Gabe von Oligofructose kehrte die Anzahl der Bakterien auf das ursprüngliche Niveau zurück. Eine Regeneration der Darmflora trat nicht ein, wenn der Ballaststoff Zellulose zugefüttert wurde – was darauf hinweist, dass Oligofructose nicht nur durch reine Ballaststoffwirkung, sondern auch durch seine Fermentationseigenschaften die Darmgesundheit fördert. Die Studie deutet darauf hin, das Oligofructose die negativen Auswirkungen einer fettreichen Ernährung auf die Darmflora ausgleichen kann.

Neue Erkenntnisse aus Humanstudien
Die Regulierung von Nahrungsaufnahme und Energiehaushalt stand im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Nathalie Delzenne (Katholische Universität Leuven, Belgien). Prof. Delzenne ging detailliert auf weitere Tier- und Humanstudien ein.

Eine aktuelle Untersuchung mit Ratten ergab, dass eine Nahrungsergänzung mit Oligofructose den Spiegel der appetitzügelnden Hormone GLP-1 und PYY erhöht und gleichzeitig den Spiegel des appetitanregenden Hormons Ghrelin senkt. Hieraus folgt unmittelbar eine reduzierte Nahrungs- und Energieaufnahme. Die Aufnahme von Oligofructose führte bei fettreich ernährten Ratten zu einer geringen Gewichtszunahme (siehe Anhang 1). Humanstudien bestätigen diese Resultate. So beschrieben Probanden das Sättigungsgefühl nach Frühstück und Abendessen als erheblich größer, wenn sie mit den Mahlzeiten auch Oligofructose erhielten. Die Testpersonen nahmen etwa fünf Prozent weniger Kalorien zu sich.

Prof. Rob Welch (Centre for Food and Health an der Universität Ulster, Großbritannien) belegte die Sättigungseigenschaften unverdaulicher Kohlenhydrate durch vier weitere Humanstudien. Wie die Untersuchungen zeigten, stimulierte Oligofructose die Ausschüttung des Sättigungshormons GLP-1 und reduzierte so auch die Kalorienaufnahme (siehe Anhang 2).

Weitere Studien sind jedoch erforderlich, um den längerfristigen Einfluss von Oligofructose zu untersuchen. Insbesondere bei stark übergewichtigen Menschen und Patienten mit Diabetes und Dislipidämie könnten besonders deutliche Effekte erzielt werden.

Fazit
Tim van der Schraelen, Marketing & Communication Manager von BENEO-Orafti, zog zum Abschluss der Tagung eine positive Bilanz: „Unser erstes wissenschaftliches Symposium in Europa ist unter anerkannten Ernährungswissenschaftlern auf große Resonanz gestoßen. Internationale Experten haben neueste Theorien und Forschungsergebnisse intensiv diskutiert – und ein reger Gedankenaustausch ist notwendig, wenn wir tragfähige Konzepte gegen Fettleibigkeit entwickeln wollen.“ Van der Schraelen bekräftigte, dass die BENEO-Gruppe die wissenschaftliche Diskussion weiterhin fördern wird: „Wir haben mittlerweile ein solides Grundlagenwissen zum Einfluss funktioneller Kohlenhydrate auf Sättigung und Stoffwechsel. Das gilt besonders für den Einfluss von Orafti®Synergy1, ein mit Oligofructose angereichertes Inulin, auf anhaltende Sättigung, Energiehaushalt und Regulierung des Appetits. Wir werden weiterhin selbst auf diesem Gebiet forschen und der wissenschaftlichen Gemeinschaft immer wieder Foren anzubieten, in denen sie den Nutzen funktioneller Kohlenhydrate für eine gesunde Ernährung diskutieren kann.“

Über BENEO-Orafti
BENEO-Orafti ist Teil der Functional Food Gruppe BENEO, die zur Südzucker AG gehört. Aus Zichorienwurzeln stellt BENEO-Orafti Orafti™ Inulin und Oligofructose für menschliche und tierische Nahrung her. BENEO-Orafti mit Sitz in Tienen/Belgien ist weltweit in über 75 Ländern tätig. Die Produktionsstätten liegen in Oreye (B) und Pemuco (Chile).

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Anhang 1
In ihrem Vortrag zu Regulierung von Nahrungsaufnahme und Energiehaushalt ging Prof. Nathalie Delzenne detailliert auf weitere Tier- und Humanstudien ein. Prof. Delzenne erläuterte, warum Fermentation – und hiermit Prebiotika – für die Regulierung von Nahrungsaufnahme und Energiehaushalt sehr bedeutsam sind. Der Fermentationsprozess hat weitreichenden Einfluss auf Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel und den Insulinspiegel. Eine entscheidende Rolle spielen hier vor allem kurzkettige Fettsäuren (short-chain fatty acids, SCFA), die während des Fermentationsprozesses freigesetzt werden.
Nach neuen Erkenntnissen fördern SCFA die Ausschüttung des Sättigungshormons GLP-1. Um diese These zu belegen, wurde mit Prebiotika angereicherte Tiernahrung drei Wochen lang an Wistar-Ratten verfüttert. Im Vergleich zur Kontrolldiät erhöhte die mit Oligofructose angereicherte Nahrung das Niveau von GLP-1 und PYY, einem weiteren appetitzügelnden Hormon. Die Ghrelin-Werte waren gleichzeitig reduziert. Der Gehalt von Butyrat, einer SCFA, im Darm stieg. Der erhöhte GLP-1-Spiegel konnte nach einer Analyse des Darmgewebes erklärt werden – Oligofructose führt zu einer Vermehrung von Darmzellen, die zur Produktion von GLP-1 fähig sind. Veränderungen des Stoffwechsels wie diese führen zu einer reduzierten Kalorienaufnahme und einer langsameren Gewichtszunahme. Die schädlichen Wirkungen einer fettreichen Ernährung werden somit gemildert.

Anhang 2
Prof. Rob Welch (Centre for Food and Health an der Universität Ulster, Großbritannien) belegte die Sättigungseigenschaften unverdaulicher Kohlenhydrate – wie Oligofructose – anhand vier weiterer Humanstudien. Er bezog sich dabei unter anderem auf eine Doppelblind-Untersuchung mit Placebo-Kontrollgruppe , bei der neun Probanden ballaststoffarme Nahrung mit täglich 20 Gramm Oligofructose bzw. 20 Gramm eines Placebos verabreicht wurde. Nach einer Woche und einer weiteren Mahlzeit lag der GLP-1-Spiegel im Blutplasma bei Testpersonen mit Oligofructose höher als bei Testpersonen mit Placebo. Dieses Resultat deutet darauf hin, dass Oligofructose die Ausschüttung des Sättigungshormons stimuliert.

In einer anderen Doppelblind-Anordnung mit Überkreuzvergleich wurden die Stoffwechseleffekte von Oligofructose (Tagesdosis zehn Gramm) und einem aus Erbsen gewonnenen Ballaststoff untersucht. Elf gesunde Erwachsene erhielten zwei Wochen lang eine enterale Ernährung mit Placebo oder die Mischung aus Oligofructose und Erbsextrakt. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Ballaststoffmischung sättigend wirkt. Probanden mit Ballaststoffmischung verzehrten etwa drei Prozent weniger Kalorien und verloren mehr Gewicht. Diese Ergebnisse waren statistisch nicht signifikant.


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