Testosteronmangel und Metabolisches Syndrom stehen in Verbindung mit Stoffwechselstörungen und Herzerkrankungen

Worauf übergewichtige Männer mit Bauch achten sollten

Testosteronmangel, Bluthochdruck, krankhafte Cholesterinwerte, Übergewicht, alarmierende Insulinwerte – für den geübten Arzt ist die Diagnose schon mit dem ersten Anblick auf einen männlichen Patienten ein leichtes. Äußerer Indikator des Gesundheitszustandes ist die männliche „Strandperle“, der Teil des Bauchs, der sich im Verlauf des Alters immer weiter über den Hosengürtel schiebt.

Die "Strandperle" der Männer - wenn ungesundes Bauchfett Signale sendet
Fälschlich wird die "Strandperle" von vielen Betroffenen aber auch von Ärzten noch als Wohlstandsbauch abgetan. In Wirklichkeit ist der dicke Bauch der Männer nach Erkenntnissen internationaler Studien aber eher mit einer tickenden Zeitbombe zu vergleichen. Alle Metaboliten, die aus dem visceralen Fettgewebe, dem Bauchfett, in den Körper gelangen, sind für die Organe schädlich. Explodiert daher die tickende Bombe „Strandperle“, folgen drastischer Leistungsabfall, Bluthochdruck, Diabetes, koronare Herzerkrankung bis hin zum Herzinfarkt und Schlaganfall. Alles Krankheiten, deren Grunderkrankungen so häufig in Kombination auftreten, dass sie medizinisch als metabolisches Syndrom beschrieben werden.

Das Metabolische Syndrom neu definiert
Nach der jüngsten Deklaration der "International Diabetes Federation" liegt ein metabolisches Syndrom bei Männern dann vor, wenn der Bauchumfang mehr als 94 cm beträgt und in Kombination mit mindestens zwei der folgenden Grunderkrankungen auftritt:
· Nüchtern-Triglyceride mehr als 150 mg/dl
oder Behandlung einer Triglyceridämie
· HDL-Cholesterin weniger al 40 mg/dl
oder Behandlung einer Cholesterinstoffwechselstörung
· Blutdruck mehr als 130 mmHg systolisch
und/oder weniger als 85 mmHg diastolisch
· Nüchternglukose mehr als 100 mg/dl
oder nachgewiesener/behandelter Typ 2 Diabetes
Das Risiko für diese Krankheiten steigt in Abhängigkeit vom Alter mit zunehmendem Bauchumfang und genetischer Disposition, also dem, was den Männern an Vorbelastung von den Eltern mit in die Wiege gelegt wurde.

Sind Männer mit dickem Bauch mutig, ignorant oder einfach nur beratungsresistent
Problematisch ist, dass zwei Drittel der Männer von Gesundheitsvorsorge nichts wissen wollen und allen Warnsignalen trotzen. Der morgendliche Blick in den Spiegel fordert mehr als die Hälfte aller Männer daher keineswegs zu Veränderungen ihres ungesunden Lifestyles auf, sondern ermuntert vielmehr zu wahren Verdrängungswettbewerben. Wurde den Männern dieses Verhalten anerzogen?

Vielleicht ist es eine Form von Mut, der Männern in jungen Jahren verhilft, Positionskämpfe zu gewinnen. Im Alter wandelt sich allem Anschein nach dieser Mut zu einer behäbigen Ignoranz vor den Gefahren der "Strandperle", die uns Männern jeden Morgen vor dem Spiegel zur Besserung auffordert.

Es ist also weder gesellschaftlich noch medizinisch verwunderlich, wenn Männer mit Vehemenz dem Stress hinterherjagen, überzeugt sind, mit Alkohol Probleme wie Potenzstörungen herunter spülen zu können, sich krampfhaft an Glimmstengeln festhalten, um den Nikotinspiegel ja nicht abfallen zu lassen und versuchen, mit vielen (Arbeits-)Essen ihr eigenes "gesundes" Lifestyle zu kreieren, was in Wahrheit nicht ungesünder sein kann.

Die "Strandperle" ist somit keineswegs das Zeichen einer gesunden Lebensführung sonder ein ständiges Mahnmal zur Veränderung des Lebens. Hinter ihr verbirgt sich nach Prof. Dr. A. Heufelder, Internist und Endokrinologe des Hormon- und Stoffwechselzentrum München, die ständige Aufforderung zur
· Gewichtsreduktion
· Steigerung der Alltagsaktivitäten und Muskelkräftigung
· Ernährungsveränderung
· Nikotinabstinenz und Alkoholreduktion
· Verbessertem Stress-Management und optimierter Schlafhygiene

Testosteron beeinflußt den Stoffwechsel der Männer in vielen Organen
Zu einer verbesserten Lebensführung gehört nach den jüngsten Erkenntnissen von Endokrinologen immer auch die Schaffung eines günstigen hormonellen Testosteron-Millieus dazu, ein Faktor, der heute noch in den wenigsten Arztpraxen berücksichtigt wird. Vorteilhaft ist nach Prof. Heufelder, dass sich durch einen optimierten Testosteronhaushalt oftmals auch der Blutdruck ohne Blutdruckmittel senken läßt. Auch die Insulinresistenz läßt sich abbauen, die den meisten Übergewichtigen jeden Abnehmversuch unmöglich macht. Ferner lassen sich viele psychische, körperliche und sexuelle Symptome positiv beeinflussen. Libido- und Potenzstörungen, Muskel- und Gelenkbeschwerden, nachlassende Muskelkraft und zum Beispiel Schlaflosigkeit gehören ebenso dazu wie Reizbarkeit, Nervosität, depressive Verstimmungen und Gedächtnisschwächen dazu.

Die Symptome können häufig auf einen Mangel an Testosteron und seiner Metabolite zurückgeführt werden, die den Stoffwechsel von Organen wie Leber, Blutgefäßen, Gehirn, Knochen, Muskeln, Schilddrüse, Penis und Haarzellen wesentlich beeinflussen. Das männliche Hormon Testosteron findet in den genannten Organen passende Rezeptoren und fördert den Lipidabbau, die Blutdrucksenkung und die Reduktion der Insulinresistenz und des Blutzuckers.

Testosteron-Mangel-Syndrom - Hypogonadismus - steht immer in Verbindung mit Stoffwechselstörungen und Herzerkrankungen
Ein Testosteron-Mangel-Syndrom, auch als Hypogonadismus bekannt, wird nach Prof. Heufelder von Endokrinologen immer in Verbindung mit Stoffwechselstörungen und Herzerkrankungen gesehen. Studien belegen nämlich den Zusammenhang zwischen niedrigem Testosteron und dem metabolischen Syndrom mit seinen Symptomen wie dem vergrößerten Bauchumfang, Bluthochdruck, krankhaften Lipidwerten und einer Insulinresistenz. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ferner geklärt, dass es einen Zusammenhang zwischen Metabolischem Syndrom und Erektionsstörungen, der erektilen Dysfunktion (ED), gibt.

Sind die Symptome eindeutig, läßt sich die Diagnose eines Testosteron-Mangels durch Bestimmung des Androgenindex im Blut präzisieren. Zur Behandlung steht Testosteron in verschiedenen Formen zur Verfügung, wobei sich neben Pflastern, Kapseln und Tabletten vor allem Gele und Depot-Injektionen bewährt haben.

Mit richtig eingestelltem Testosteronhaushalt kontinuierlich den Bauchumfang reduzieren
Wenn der Testosteronhaushalt richtig eingestellt ist, nimmt bei beobachteten Patienten nach einer Latenzzeit von einem Monat kontinuierlich auch der Bauchumfang ab. Auch wenn Testosteron erwiesenermaßen unabhängig vom Alter langfristig den Abbau der Fettmasse unterstützt, gehört neben der verbesserten Hormonsituation auch ein verbessertes Lifestyle mit erhöhten körperlichen Aktivitäten dazu. Nach den Daten der Wissenschaftler handelt es sich dabei keineswegs um Leistungssport sondern vielmehr um eine Erhöhung der körperlichen Tagesaktivitäten auf mindesten 30 Minuten an jeweils vier Tagen in der Woche. (Dr. Joachim Wolff, MEDIZIN ASPEKTE, 06/2008)

Quelle
Veranstaltung am 12.06.2008 in München

Thema
Wenn die männliche "Strandperle" immer weiter wächst.
Testosteronmangel, erektile Dysfunktion und metaboliches Syndrom - Zusammenhänge und Behandlungsmöglichkeiten
Veranstalter: Bayer HealthCare

Referenten
Prof. Dr. Armin Heufelder
Internist und Endokrinologe, München
"Risiko Mann" - Metabolisches Syndrom, erektile Dysfunktion und Testosteronmangel

Dr. Kornelia Hackl
Urolgin ud Andrologin, München
Die erektile Dysfunktion - Ursachen, Diagnose und Therapie

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