(Börse) In der vergangenen und durch den Maifeiertag verkürzten Handelswoche kam es im Index zu einer deutlichen Zunahme der Volatilität. Zu Wochenanfang zeigten sich die Marktteilnehmer teilweise sehr pessimistisch und in einer abwartenden Haltung. Der negative Newsfloor schien die Erwartungshaltung dieser Marktteilnehmer dann auch zu bestätigen und führte, nach den bekannten psychologischen Regeln des Sentiment, zum erstaunen vieler Marktteilnehmer, zu weiter steigenden Kursen.

Im Dienstagshandel veröffentlichte die Deutsche Bank ihre Quartalszahlen. Nach einem Rekordgewinn im Vorjahr kam es nun zu einer negativen Entwicklung und einem Minus. Als Grund nannte die Deutsche Bank die Finanzkrise, von deren Auswirkungen andere Geldhäuser deutlicher betroffen seien. Im ersten Quartal mussten zudem Wertberichtigungen durchgeführt werden. Auch die Allianz veröffentlichte ihre Quartalszahlen und bekam die Auswirkungen der Finanzkrise zu spüren. Die vorgelegten Quartalszahlen fielen deutlich niedriger aus als noch im Vorjahr. Insbesondere Wertberichtigungen der Dresdner Bank verhagelten das erwartete Ergebnis. An den Vorgaben für das Jahr 2009 wird festgehalten.

Im Mittwochshandel veröffentlichte Siemens, nach der bereits erfolgten Gewinnwarnung im März, die Zahlen. Die Analystenerwartungen wurden teilweise deutlich enttäuscht und die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Die Aktie zeigte sich von dem bereits weitgehend eingepreisten Newsfloor unbeeindruckt und legte leicht zu. Auch SAP veröffentlichte Quartalszahlen deutlich unter den Markterwartungen. Insbesondere die Übernahme eines französischen Konkurrenten macht SAP zu schaffen. Zudem wurden vorgesehene Investitionen gekürzt. Die SAP-Aktie gab im Handel kräftig nach. Am Abend senkte die US-Notenbank FED den Leitzinssatz um 25 Basispunkte auf nun 2,00 Prozent. Reagierten die US-Indices im Mittwochshandel verhalten und schlossen nahezu unverändert, so legten die US-Indices im Donnerstagshandel deutlich zu. Aufgrund des Maifeiertages (01.05.08) kam es nach der FED-Entscheidung dann bei uns, erst im Freitagshandel, zu den entsprechenden Kursreaktionen. Die Asiatischen Handelsplätze beendeten den Handel ebenfalls, teilweise deutlich im grünen Bereich, sodass die Vorgaben für die Europäischen Handelsplätze ebenfalls positiv ausfielen.

Als Anwender der Elliott-Wellen und aufmerksamer Leser meiner Analysen wissen Sie aus vielen meiner Ausarbeitungen, das Kurse erst dann weiter ansteigen können, wenn sich die Zahl der pessimistisch eingestellten Marktteilnehmer erhöht. (Erst eine Zunahme der pessemistisch eingestellten Marktteilnehmer wird die Kurse weiter nach oben treiben.). Und genau das haben wir in der abgelaufenen Handelswoche ab Dienstag wieder beobachten können. Zeigte sich das Sentiment in der Vorwoche noch durch eine Zunahme der optimistisch, eingestellten Marktteilnehmer stark bullisch, so schwenkte die allgemeine Stimmungslage mit weiteren, eintreffenden, negativen Newsfloor (Deutsche Bank, Allianz, Siemens, SAP, West LB, um nur einige zu nennen) rasch um und erhöhte die Zahl der pessimistisch eingestellten Marktteilnehmer deutlich. Diese bearische Zunahme des Sentiment führte dann in der vergangenen Handelswoche trotz negativer Nachrichten, zu weiter anziehenden Notierungen.

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