Das Magazin - Die Nackte unterm Ladentisch

Noch heute werde ich, wenn ich mich am Telefon als Mitarbeiter des »Magazins« melde, oft mit dem freudigen Ausruf empfangen: »Von unserem Magazin? Das mit dem Klemke-Kater? Das mit den Nackten?«

Dann weiß ich, dass am anderen Ende der Leitung ein Ostmensch, ein gelernter DDR-Bürger spricht. Wenn der andere aber fragt: »Was für ein Magazin?«, dann ist er mit 99prozentiger Gewissheit nicht von hier. Hat man bei dem ersten das Gefühl, mit einem alten Bekannten zu sprechen, einem, mit dem man gemeinsame Freunde hat, so spürt man bei dem anderen Skepsis und kühle Höflichkeit.
Zwei Dinge verrät ein solcher Anruf allemal: Kaum jemand weiß, dass die Zeitschrift weiterhin erscheint, als eine der ganz wenigen Ost-Produkte, die die Wende 1989/1990 zumindest dem Namen nach überlebt haben. Und zum zweiten spricht es dafür, dass »Das Magazin«, auch Jahre nach dem Ende der DDR im Bewusstsein der Menschen mit dieser Zeit und mit diesem Land verbunden blieb, dass es trotz Hunderter bunter Blätter, die heute bei jedem Zigarettenhändler und in jedem Supermarkt zur Auswahl stehen, vielen seiner einst Millionen Leser in angenehmer Erinnerung geblieben ist.

Das Magazin – Die Nackte unterm Ladentisch von Manfred Gebhardt.

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30.04.2008: | | | |

Über Erhard Coch

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Erhard Coch ist Autor verschiedener Bücher und Essays.