DAX - Bodenbildung oder Ende der Hausse ...

In der abgelaufenen Börsenwoche kam es an den Leitbörsen weltweit zu den größten Tagesverlusten seit September 2001. In den Medien war die Rede von Schwarzer Montag, Crash- und Panikartigen Zuständen. Bei Rückbetrachtung der Ereignisse fällt dem aufmerksamen Betrachter sofort auf, das ein Großteil der massiven Abgaben den amerikanischen Marktteilnehmer erspart blieben. Am Montag waren die US-Börsen aufgrund eines Feiertages geschlossen, sodaß der US-Markt erst am Dienstag auf die Ereignisse reagieren konnte. Die US-Börsen hatten bereits in den Vorwochen schon kräftig Federn gelassen, was seinerzeit insbesondere vom DAX-Index weitgehend ignoriert wurde. Im Rahmen der kräftigen Abgaben wurden die seit vier Jahren intakten Hausse-Trends gebreakt. Die Unterstützungslinien hielten dem volatilen Abgabedruck nicht Stand und wurden nach unten durchschlagen. Ein erstes Tief wurde bei 6420 Punkte erreicht, nach einer technischen Gegenreaktion wurde dieses Tief am Folgetag erneut unterschritten und ein Verlaufstief bei 6385 Punkte generiert. Nachdem die US-Notenbank FED in einem außerordentlichen Zinssenkungsschritt den Leitzinssatz um 75 Basispunkte auf 3,50 Prozent senkte, kam es zu einer Beruhigungsphase an den Handelsplätzen. Entsprechend volatil verlief dann auch der anschließende Handel. Insbesondere in den Eröffnungsphasen waren die Kursreaktionen zumeist nicht handelbar und nur für diejenigen Marktteilnehmer von Vorteil, die bereits Richtig investiert waren. Die Presse griff diesen Optimismus sofort auf und sprach von einer Erholungs- und Erleichterungsrallye. Bisher wurde ein Hoch bei 7002 Punkte erreicht.

Zur Zeit beschäftigt die Marktteilnehmer die Frage; ob es sich bei den gesehenen Abgaben um den Beginn einer größeren Korrekturbewegung, oder ob es sich nur um eine schon längst überfällige Konsolidierungsphase handelt. Bei alleiniger Betrachtung des Chartbildes ist prinzipiell beides möglich. Aktuell kommt es zu einer technischen Gegenreaktion. Ob in den kommenden Handelstagen mehr daraus wird, wird weitgehend von den Begleitumständen und dem noch zu erwartendem Newsfloor abhängen. In der vergangenen Börsenwoche kam es insbesondere bei den Finanzwerten zu kräftigen Abgaben, nachdem die Herunterstufung des US-Anleiheversicherers Ambac in den Medien bekannt wurde. Aufgrund einer wenig bekannten, neuen US-Buchführungsnorm, könnte es in Kürze zu weiteren, starken Wertberichtigungen von Vermögensteilen, die sich im Besitz von US-Großbanken und Finanzinstituten befinden, kommen. Sollte sich dieser erhöhte Abschreibungsbedarf weiter bestätigen, müsste die US-Notenbank FED und im Schlepptau dann auch die Europäische Zentralbank EZB weitere Maßnahmen für die Märkte bereit halten um größeres Unheil zu verhindern.

Im Jahresausblick 2008 wurde beschrieben das die US-Notenbank FED alles erdenkliche versuchen wird um einen Zusammenbruch der Märkte zu verhindern. Grundsätzlich wäre bei weiteren Interventionen zuerst einmal die größte Gefahr gebannt. Die Frage ist dann, wie lange die FED eine solche Gangart durchhalten kann. Es gibt innerhalb der US-Notenbank FED auch kritische Stimmen, die weitere Stützungsmaßnahmen ablehnen. Die FED hat am 04.01.2008 weitere Zinssenkungsschritte im Jahr 2008 angekündigt. Sollte durch diese Maßnahmen das Vertrauen der Marktteilnehmer zurück kehren, so könnte aus der momentanen Gegenbewegung durchaus auch mehr werden. Bekräftigt würde das ganze dann durch das von US-Präsident Bush angekündigte Konjunkturprogramm, einhergehend mit Steuererleichterungen und einer raschen Umsetzung. Alle diese Maßnahmen würden dann zumindest die Märkte einmal zur Ruhe kommen lassen. Hier bereiteten insbesondere einige US-Anleiheversicherer Grund zur Beunruhigung. Die Berichtssaison in diesem Sektor ist noch nicht abgeschlossen und eine Herunterstufung weiterer US-Anleiheversicherer und weiterer unerwarteter Abschreibungsbedarf wird dann die Märkte weiter unter Druck bringen, dem sich dann die Weltbörsen nicht entziehen können.

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