Aktuelle Goldschmied-Umfrage der Deutsche GVG: Bei Edelmetallen liegt Zahngold weiterhin vorn.

Nach Angaben der Deutsche GVG Goldverwertungs-Gesellschaft besitzt Zahngold auf Verbraucherebene mengen- und wertmäßig weiterhin die größte Bedeutung im Markt der Edelmetallverwertung. Dies ergab eine aktuelle Blitzumfrage der Gesellschaft bei Altgold-Annahmestellen in Deutschland. Die Umfrage wurde gestartet, weil zuletzt die Preise von Edelmetallen, insbesondere der Goldkurs, angestiegen waren.

Nach Auskunft der Goldschmiede folgt an zweiter Stelle Goldschmuck, darunter auch Omaschmuck, Schmuckreste und Schmuckteile. Seltener angekauft werden Abgabegegenstände, die Edelmetalle wie Silber oder Platin enthalten. Bei den Kunden, so ergab die Umfrage, herrscht oft Unklarheit, welche alten Gegenstände zu Hause tatsächlich echte geldwerte Edelmetalle enthalten und welche nicht. Ein Beispiel ist die Frage: echtes Gold oder nur vergoldet? Grundsätzlich gilt: Die Abgabe vergoldeter Gegenstände lohnt sich für den Verbraucher nicht. Echtgold wiederum erkennt man meist daran, dass es gestempelt ist. Doch auch hier gilt: Keine Regel ohne Ausnahme. Das beweist die Anekdote eines Goldschmieds, bei dem ein simpler Aschenbecher aus 24 Karat Gold abgegeben wurde. Ungestempelt. Seine Kundin, eine ältere Dame, verriet ihm des Rätsels Lösung. Ihr Vater war selbst Goldschmied, damals wohnhaft in Schlesien. Die Vertreibung drohte. Um seine zahlreichen Bestände an Edelmetallen nicht zu verlieren, schmolz er sämtliche Edelmetalle ein und formte daraus - Aschenbecher. Die perfekte Tarnung vor Kontrolleuren und Dieben. Gestempelt oder nicht: Im Zweifel weiß der Goldschmied Bescheid.

Wie die Umfrage weiterhin ergab, werden immer wieder Gegenstände abgegeben, denen man auf Anhieb keinen Edelmetallanteil „zutraut“. Beispiel: Blitzableiter. Diese sind zum Teil aus wertvollem Platin und deshalb tatsächlich bei der Altgold-Abgabestelle besser aufgehoben als auf dem Restmüll.
Laut Angaben der Goldschmiede sind auch solche Fälle nicht ungewöhnlich, in denen gut gemeinte Geschenke nicht wirklich Freude bereiten. Beispiel: Ein Kampfhahn aus 925er Silber, am Hochzeitstag überreicht von der Schwiegermutter an die frisch vermählte Ehefrau. Letztere entschied sich dafür, ihr neues Eheleben nicht mit einem Kampfhahn zu beginnen und nahm den geldwerten Materialgegenwert beim Goldschmied dankbar entgegen. Ob die junge Braut heute stattdessen ihre Ehe mit einem Streithahn verbringt, darüber hüllte sich der Goldschmied bei der GVG-Befragung freilich in Schweigen.

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