HGH: Wie das Wachstumshormon in der Medizin genutzt wird

Obwohl das menschliche Wachstumshormon HGH in der Medizin zur Behandlung mehrerer Erkrankungen zur Anwendung kommt, kennt es die breite Öffentlichkeit vor allem als illegales Dopingmittel. Dieser Beitrag beschäftigt sich jedoch mit der aus ärztlicher Sicht legitimen Nutzung dieses Hormons.

Das Wachstumshormon, auch bekannt als Human Growth Hormone (HGH) oder Somatropin, wird von der Hypophyse produziert. Diese ist etwa so groß wie eine Erbse und „hängt“ wie ein kleiner Fortsatz an der Basis des Gehirns. Das brachte ihr den Namen „Hirnanhangsdrüse“ ein. Sie bildet zusammen mit anderen Drüsen das endokrine System, das alle Hormone herstellt, die der Körper benötigt. Jedes Hormon hat eine andere Aufgabe. HGH steuert vor allem das Wachstum.

Die wichtigste Anwendung für HGH in der Medizin ist der Kleinwuchs bei Kindern und Jugendlichen. Abgesehen davon gibt es noch eine Reihe anderer Erkrankungen, bei denen das Hormon die Heilung fördern oder die Symptome bessern kann. Zu nennen sind hier unter anderem bestimmte Nierenerkrankungen, das Turner- und das Noonan-Syndrom sowie das Kurzdarmsyndrom. Die Auswahl der passenden Therapie obliegt jeweils dem behandelnden Arzt. In manchen Fällen könnte eine Behandlung mit HGH nicht angezeigt sein, weshalb zuvor eine genaue Diagnose erforderlich ist.

Eine wichtige Funktion des Hormons beinhaltet die Erhöhung der Körpergröße und der Muskelmasse bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase. Es ist jedoch nicht auf diese Phase beschränkt, sondern wird das ganze Leben lang produziert. Manche Menschen haben einen Mangel oder einen Überschuss des Hormons. Beides kann zu Problemen führen.

HGH beeinflusst den Prozess der Glukosehemmung, stimuliert die Produktion von Proteinen und sorgt für den Abbau von Fettsäuren. Wenn eine Person zum Beispiel eine Zeit lang nichts gegessen hat, hält das Wachstumshormon den Blutzuckerspiegel aufrecht und zapft das gespeicherte Fett an, um eine alternative Energiequelle für den Körper bereitzustellen.

Ein HGH-Mangel kann bei Kindern ein langsames Wachstum verursachen und zu Gewichtsproblemen oder verzögerter Geschlechtsreife führen. Die betroffenen Kinder haben bei der Geburt ein normales Gewicht und eine normale Größe. Das langsame Wachstum macht sich erstmals während der Stillzeit bemerkbar und hält während der gesamten Kindheit an. Bei Erwachsenen kann es zu Müdigkeit, Glukoseintoleranz oder Muskelschwäche sowie zu Störungen des Stoffwechsels kommen.

Gigantismus (Riesenwuchs): Die häufigste Ursache ist ein gutartiger Tumor in der Hypophyse. Kinder, die an dieser Krankheit leiden, sind für ihr Alter oft extrem groß. Zu den weiteren Symptomen gehören unter anderem eine verzögerte Pubertät, eine Vorwölbung der Stirn und des Unterkiefers, große Hände und Füße mit dicken Fingern, Schwäche und Kurzsichtigkeit. Tritt die Erkrankung bei Erwachsenen auf, bezeichnet man sie als Akromegalie.

Akromegalie: Hierbei handelt es sich um eine Störung, die auftritt, wenn die Hypophyse eines Erwachsenen zu viel HGH produziert. Dies führt zu einer Größenzunahme der Knochen, Hände, Füße und des Gesichts. Akromegalie kommt mitunter auch bei Personen vor, die HGH als Dopingmittel verwenden.

Die Behandlung des Wachstumshormonmangels basiert auf einer Ersatztherapie mit mit einem künstlich hergestellten Hormonen. Die Injektionen können durch die Eltern zu Hause gesetzt werden. Die Behandlung dauert in der Regel mehrere Jahre. Manchmal treten Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Wassereinlagerungen, Muskel- und Gelenkschmerzen oder ein Abrutschen der Hüftknochen auf.

Bei Akromegalie und Gigantismus kann mitunter eine Operation die Lösung sein. Verursacher der Krankheit ist oft ein gutartiger Tumor an der Hypophyse. Dieser lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen restlos entfernen oder, wenn das nicht möglich ist, durch eine Strahlentherapie verkleinern. Medikamente können dazu beitragen, die Ausschüttung des Hormons zu blockieren oder sie soweit zu verringern, dass es keine Probleme mehr verursacht.

Fachärzte für Endokrinologie behandeln Erkrankungen, die auf hormonellen Problemen beruhen. Die Medikamente für die Behandlung sind in der Regel nur auf Rezept erhältlich. Anbieter, die HGH rezeptfrei verkaufen, richten sich eher an eine andere Zielgruppe und spielen in diesem Kontext keine Rolle.

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