Romanneuvorstelung - EIN WORT MIT ZEHN BUCHSTABEN „VERROTTUNG“

EIN WORT MIT ZEHN BUCHSTABEN „VERROTTUNG“

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Ein Kreuzworträtsel in dem nach einem Synonym mit 10 Buchstaben zu „Verwesung“ gefragt wurde, das mit „V“ begann, er hatte es mit „VERROTTUNG“ versucht und, Bingo, auf Anhieb die richtige Antwort gefunden.

Das ist das zugrundeliegende Motto des Romans: Verrottung bedeutet umgangssprachlich „verkommen, den sittlichen Halt verlieren“.
Moralische Verrottung ist das Thema, der Kampf um Machterhalt und die Allmacht des Geldes, dessen Bedeutung und gleichzeitig seine Kritik in dem Satz Der Hauptwert des Geldes besteht in der Tatsache, dass man in einer Welt lebt, in der es überbewertet wird, zusammengefasst wird.

Die erzählte Geschichte hat vielleicht nicht die Wahrscheinlichkeit auf ihrer Seite, aber das muss bei Geschichten ja auch nicht unbedingt der Fall sein, sie wirft jedoch am Beispiel der Behandlung einer Pandemie zwecks Machterhalt einer Clique ein Schlaglicht auf die Strukturen einer macht- und geltungsorientierten (im Sinne von „Haben und Nichthaben“) Gesellschaft.

“Friedrich Schiller liebte Äpfel. Das ist an sich nichts Besonderes. Aber Schiller aß die Äpfel nicht, er ließ sie einfach verfaulen. Verrottete Äpfel lagen überall bei ihm herum, und die Schubladen waren voll mit ihnen. Einmal soll seinem Freund Goethe sogar richtig schlecht davon geworden sein. Schiller aber ergötzte sich an dem Geruch, den das faule Obst verströmte, er nutzte die riechenden Äpfel als Quelle seiner Inspiration. Schillers Frau Charlotte soll zu Goethe über die Apfellust gesagt haben, dass die Schubladen immer mit faulen Äpfeln gefüllt sein müssten, weil dieser Geruch ihrem Mann wohltue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne.“
Mario schob die Zeitung, aus der er vorgelesen hatte, beiseite und sah seinen Vater fragend an.
„Der Mann hatte seltsame Gewohnheiten.“
„Mag sein,” stimmte ihm sein Vater zu. „trotzdem war er, neben Goethe, der größte Dichter, den dieses Land hervorgebracht hat.“
Sie saßen am Frühstückstisch. Er zerkaute den Rest eines mit Aprikosenmarmelade bestrichenen Brötchens.
„Die Räuber, Maria Stuart, Kabale und Liebe, Don Carlos, die Jungfrau von Orleans, Wilhelm Tell, um nur seine bedeutendsten Werke zu nennen.“
Mario spülte den Schokoriegel, den er gerade gefühlvoll auf seinem Gaumen zergehen ließ, mit einem Schuck Apfelsinensaft die Kehle hinunter.
„Du kennst dich aber gut aus.“
„Mich interessiert eben immer noch die Klassik und nicht nur EISREGEN.“
Das war eine Anspielung auf die gleichnamige Band, deren Alben schon mehrfach als jugendgefährdend indiziert wurden und die zu Marios Favoriten zählte.
Sein Sohn sagte nichts, schließlich kannte er die Einstellung seines Vaters.

Die Opfer der pervertierten Gesellschaft sind die Jungen, denen die Alten die Zukunft rauben.