SIRs gelungenes Debüt bei Sherman Noir

Berlin, 5. Februar 2018

Die montägliche Living Room Session des bekannten Berliner Musikers Sherman Noir ist um ein Gesicht reicher. Zum ersten Mal gastierte diesmal die Sängerin und Schauspielerin Saskia Inken Rutner (SIR) im Kastanienwäldchen.

Das urige Berliner Musiklokal in Reinickendorf ist bei Publikum und Musikern gleichermaßen beliebt, fast schon zum Inventar gehören Ilka Posin und Fernando Rodrigo, die sich ebenfalls die Ehre gaben.

Saskia präsentierte dem Publikum eine kleine Auswahl aus ihrem aktuellen Album „Statt Hollywood schaukeln“, dazu sehr individuell gecoverte Welthits. Zum Einstieg schildert sie in „Abgewrackt“ den Morgen danach. Den Morgen nach der durchfeierten, durchtanzten Nacht, von der nur noch, neben einigen flüchtigen, amourösen Erinnerungen, ein fetter Kater übrig bleibt. Das exakte Gegenteil dazu erzählt sie in „Brandenburg“, einer Liebeserklärung an ihre Heimat, als Ausgleich zum niemals schlafenden, grellen und hektischen Berlin.

Es klang auch noch echt berlinerisch, denn Saskia schrieb auf den Welterfolg „Something stupid“ einen Text im Berliner Dialekt. Hier hieß das Lied „So wat blödet“. Eine sehr gelungene Version und fantastisch dargeboten. Bei diesem Titel begleitete sich SIR selbst auf der Ukulele.

Den Rolling Stones Song „Some girls“ kontert SIR mit „Manche Typen“. Ihre Coverversion beschreibt ziemlich unverblümt und mit Liebe zum Detail, wie unterschiedlich Männer im Bett sind, was sie brauchen um in Fahrt zu kommen, wie sie sich anhören, anfassen, was sie anmacht. Ein Thema, das Sherman natürlich nicht kalt ließ. Seine Begeisterung für die Künstlerin und Texte war offensichtlich, SIR war bestimmt nicht zum letzten Mal im Kastanienwäldchen. Saskia Rutner tritt üblicherweise mit Band auf, an diesem Abend wurde sie lediglich von Ilka Posin mit der Cajon begleitet.

Ilkas Einsatz an dem Abend blieb natürlich nicht auf das Schlagwerk beschränkt. Die Sängerin, wie Fernando Rodrigo auch, sind feste Größen im Kastanienwäldchen-Kosmos. Beide präsentierten etliche Songs aus ihrem reichhaltigen Repertoire. Herausragend und anrührend war Posins Interpretation des Schlagers „Der Computer Nr. 3“, das Original stammt von der kürzlich verstorbenen France Gall und ist einer der wenigen Hits der Französin, die sie in Deutschland veröffentlichte.

Aus einer Facebookfrozzelei heraus entstand das Duo Posin/Rodrigo. Sie griffen den nicht ganz ernst gemeinten Wunsch eines Users auf, der „Schön ist es auf der Welt zu sein“ von Roy Black und Anita hören wollte und trafen damit den Nerv der Zuhörer. Schaurig-schön erklang der Chor des begeistert-belustigten Kastanienwäldchen-Publikums dazu. Ilka Posin glänzte bei allen Songs wieder mit ihrer angenehmen e.rotischen Stimme.

Die Leute sangen dann genauso enthusiastisch mit, als Fernando Rodrigo sein „Über sieben Brücken“ – im Original von Karat zelebrierte. Bei einem kleinen Diskurs über Maulhelden gab es gleich eine Jamsession. Die vier Musiker dachten sich spontan jeweils eine kleine Strophe über Maulhelden aus und brachten sie zu Gehör. Es entstand ein wunderbares Lied über die Maulhelden der Welt.

Aber auch Sherman war zu hören. Neben „Fire and rain“ und 100 000 Butterflies“ stellte der Gastgeber mit „Sunshine state“ einen Song aus dem kommenden Album „Footprints“ vor, dass Anfang Juni erscheinen wird.

Es war ein sehr humorvoller Musikabend und ein gelungener Einstand von Saskia Rutner in die Living Room Sessions.

SIR und Ilka sind am 24. März in der Wabe in Berlin-Prenzlauer Berg und am 2. April wieder bei Sherman Noirs Living Room Session zu erleben.

Bericht: Hans Peter Sperber

Fotoquelle: Büro Ilka Posin

Bei www.sound-of-sir.com und bei Facebook ist mehr über die Sängerin SIR zu erfahren.


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