Sonderschau der Waldorfschulen auf der didacta 2017

Stuttgart/Hamburg, 6. Februar 2017/CMS. Wie Medienmündigkeit gelingen kann, was Kinder heute von Erwachsenen erwarten und die Ergebnisse der ersten Langzeitdokumentation in einer Waldorfklasse sind in diesem Jahr Themen des Auftritts der Waldorfschulen und -kindergärten auf der Bildungsmesse didacta vom 14. bis 18. Februar 2017 in Stuttgart, Halle 5, Stand 5A75. Unser Messeauftritt dient auch der Information über den Beruf „WaldorflehrerIn“: Die Waldorfschulen in Deutschland besetzen jährlich rund 600 Stellen neu und suchen engagierte KollegInnen.

Am Stand der Waldorfschulen und -kindergärten können sich Interessenten über Zulassungsvoraussetzungen, Fächer und Wege zur Waldorflehrerbildung informieren. Insgesamt stehen in Deutschland elf Studienorte für Voll- und Teilzeitausbildungen zur Verfügung. WaldorflehrerInnen sind einer neueren wissenschaftlichen Studie zufolge zufriedener mit ihrem Beruf als viele ihrer KollegInnen an staatlichen Schulen. Eine große Rolle spielt dabei ihre pädagogische Gestaltungsfreiheit.

In den Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen am Stand werfen die ReferentInnen einen Blick auf die Veränderungen, denen Kindheit heute unterliegt. Gerade im Hinblick auf die vielbeobachteten Beziehungsprobleme in Schulen und Kindergärten hält Dr. Wolfgang Saßmannshausen von der Vereinigung der Waldorfkindergärten es für wichtig, die realen Erwartungen der Kinder an die Erwachsenen in den Blick zu nehmen und erläutert dies in seinem Vortrag am Elternsamstag auf der didacta.

Thematisiert wird außerdem die verstärkte Mediennutzung der Heranwachsenden, der Umgang der Schulen damit und die Medienpädagogik in die Waldorflehrerausbildung. Prof. Edwin Hübner von der Freien Hochschule Stuttgart und Mitglied im Arbeitskreis „Medienmündigkeit und Waldorfpädagogik“ weist in seinem Vortrag einen Weg zum sinnvollen Einsatz unterschiedlicher Medien, der sich an der Entwicklung des Kindes orientiert. Ziel ist dabei neben der Medienkompetenz eine umfassende Mündigkeit im Umgang mit den neuen Technologien.

Bernd Ruf von der internationalen Organisation„Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ widmet sich in seinem Vortrag der Frage, wie Waldorfpädagogik Flüchtlingskindern bei der Bewältigung von Traumata helfen kann. Als Sonder- und Waldorfpädagoge hat Ruf seit 2006 die notfallpädagogische Krisenintervention der Waldorfpädagogik mit entwickelt und aufgebaut, sie kam schon in vielen Kriegs- und Katastrophenregionen der Welt zum Einsatz. Am Beispiel der Willkommensklassen im Parzival-Schul-Zentrum Karlsruhe zeigt er auf, wie das Modell einer Beschulung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aussehen kann.

Auf der 100 qm großen Sonderschau der Waldorfschulen zeigen SchülerInnen täglich künstlerische Darbietungen aus dem waldorfpädagogischen Schulunterricht. Die Details des didacta-Programms finden sich auf der Homepage von Waldorfpädagogik aktuell.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 238 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

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