Die Textilbranche kehrt nach Deutschland zurück

Wer heute Geschäfte des täglichen Bedarfs betritt wird schnell feststellen, dass viele der angebotenen Produkte aus dem Ausland stammen. Besonders weiß dies, wenn man auf der Suche nach Kleidung ist. Große internationale Ketten vertreiben hauptsächlich Produkte aus Billiglohnländern wie China, Indien, Pakistan und Osteuropa. Diese können zu niedrigen Preisen angeboten werden und finden aufgrund dessen reißenden Anklang. Eins war die Textilbranche ein wichtiges Standbein für die deutsche Wirtschaft. Aufgrund der Globalisierung änderte sich dies jedoch drastisch. Die vergleichsweise hohen Lohnkosten in Deutschland bewegten die Hersteller dazu ins Ausland abzuwandern. Dies reduzierte die Preise unserer Kleidungsstücke, führte jedoch auch zum Wegfall vieler Arbeitsplätze.

In unserer modernen Gesellschaft haben wir jedoch ein Gespür dafür entwickelt, was faire Arbeitsbedingungen und angemessene Preise angeht. Wir sind bereit nicht immer nur den günstigsten Preis zahlen zu wollen, sondern hinterfragen auch die Produktionsbedingungen und die Qualität der Produkte. Durch die mediale Aufmerksamkeit ist uns bewusst geworden, dass in Billiglohnländern menschenunwürdige Arbeitsverhältnisse herrschen, die dazu beitragen dass unsere Produkte so günstig angeboten werden können. Damit dies nicht unterstützen möchten, greifen die Deutschen immer häufiger zu hochpreisiger Kleidungsstücken, die in Deutschland gefertigt wurden. Auf diesem Wege unterstützen wir die lokalen Unternehmen, stärken die Binnennachfrage und schaffen neue Arbeitsplätze.

Im Jahr 2015 stieg die Nachfrage nach in Deutschland hergestellten Kleidungsstücken um über 7 %. Dies freut vor allem lokale Händler, da diese wieder mehr Zulauf erhalten. In einem Interview mit Ilona Matsour haben wir erfahren, dass Kunden des Unternehmens gezielt nachfragen wo die Ware hergestellt wird und was für Materialien verwendet werden. Interessieren uns mehr für das was uns rum geschieht und das ist gut so.