Hoffnung schenken, Trost spenden: Auch in der heutigen Zeit ein wertvolles Geschenk

Kleidung macht Leute – dieser Spruch kommt einem unwillkürlich in den Sinn, wenn man einen Priester in seiner kostbaren Priesterkleidung und dem Collarhemd trifft. Doch fern vom Glanz der Paramente sind die Aufgaben der Seelsorge heute nicht einfacher oder weniger als in den Jahren davor. Es erfordert viel Fingerspitzengefühl und Aufmerksamkeit, um zu erkennen, was die Menschen heute bewegt. Um sie würdevoll zu Gott zu leiten, während sie sich nach Liebe, Wahrheit und Geborgenheit sehen, wird dem Priester viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen abverlangt.

Was früher als Dorfgemeinschaft oder Kollektiv bekannt war, ist heute als persönliches Netzwerk an Freunden, Familie, Arbeitskollegen und gutwollenden Menschen, nicht weniger wichtig, um den Alltag möglichst positiv gestimmt zu bewältigen. Die Zeit, die man mit liebenswerten Menschen teilt, ist kostbar und stärkt. Viele Gläubige können jedoch kaum auf ein solches Netzwerk zurückgreifen, denn viele Freunde sind verstorben oder leben zurückgezogen wie man selbst.

Gerade in solchen Phasen ist ein Priester ein wichtiger Ansprechpartner. Das Collarhemd, die Priesterkleidung repräsentieren eine Person, der man vertrauen und sich anvertrauen kann, um im Hause Gottes Trost zu finden. Das ist ein Geschenk, das viele Menschen nicht annehmen können oder wollen, weil sie verlernt haben, Anteilnahme von anderen Personen zu akzeptieren. Dabei kann die Ausübung von Nächstenliebe so einfach sein – es bedarf nicht vieler Worte, denn schon eine Geste, ein Blick würde ausreichen. Man lässt Gelegenheiten verstreichen, um sich später zu fragen, warum man nicht auf sein Herz gehört hat.