Norddeich: Seehunde werden wieder ausgewildert

Seit Beginn des Monats August haben die Mitarbeiter der Seehundstation im ostfriesischen Küstenort Norddeich damit begonnen, zuvor in der Station aufgepäppelte Seehundbabys wieder in die Freiheit zu entlassen, damit diese sich wieder in ihrer natürlichen Umgebung, sprich der Nordsee, aufhalten können.

In der Regel werden die Seehunde auf den ostfriesischen Inseln, wie beispielsweise der Insel Juist, am Strand ausgesetzt und nach kurzem Zögern erobern die Jungtiere ihr natürliche Heimat, die Nordsee.
Ausgewildert werden können die Seehundbabys, wenn sie mindestens ein Gewicht von 25 Kilogramm haben, da sie dann über eine genügende Fettschicht verfügen, um im Meer überleben zu können.

Doch warum müssen in der Norddeicher Seehundstation überhaupt so viele kleine Seehunde aufgepäppelt werden?

Gründe, warum Seehundbabys von ihren Müttern getrennt werden und dann zumeist am Nordseestrand als „Heuler“ aufgefunden werden, gibt es mehrere.
So kann es durch witterungsbedingte Einflüsse, wie Gewitter oder starke Stürme dazu kommen, dass Seehundmütter beispielsweise eine Sandbank fluchtartig verlassen und anschließend ihre Babys nicht wieder auffinden können, oder der Mensch liefert den Grund für die Trennung von Baby und Mutter.
Letzteres kommt zum Beispiel vor, wenn Wassersportler oder allgemein Schiffe sich den Seehunden zu sehr nähern und die Seehundmütter dann panikartig fliehen.

Diejenigen Heuler, die aufgefunden und in die Seehundstation nach Norddeich verbracht werden, können sich glücklich schätzen, denn dort werden sie von den Mitarbeiten sehr gut betreut und verpflegt.

Diesbezüglich abschließend noch ein Tipp für alle Nordsee-Urlauber, die in oder in der Nähe von Norddeich ihren Urlaub verbringen möchten.
Es ist wirklich sehr empfehlenswert, der Seehundstation in Norddeich einmal einen Besuch abzustatten, denn dort kann man nicht nur viele Seehundbabys hautnah beobachten, sondern sich zudem sehr gut über Seehunde, die Nordsee und über den „Nationalpark Wattenmeer“ informieren.
Durch den zu entrichtenden Eintrittspreis tut man zusätzlich ein gutes Werk, denn so hilft man mit, die sinnvolle Arbeit der Seehundstation in Norddeich zu finanzieren und somit viele Seehundbabys vor dem Tod zu bewahren.

Günter Dehne
gdehne(at)web(dot)de

Internet: http://norddeich-infos.de