Buchveröffentlichung: Wie sind wir? Die Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Neurowissenschaften

Dortmund, 9. April 2014 – Bei allem Fortschritt der empirischen Wissenschaften bleibt das Wesen des Menschen doch nahezu unerklärlich. Unser Bewusstsein, unser Fühlen und Denken, sowie die Frage, warum wir uns als individuelle Subjekte erleben, ist eines der großen Rätsel. Seit jeher war dies eine Fragestellung, mit der sich die Philosophie beschäftigte. Seit einiger Zeit nun drängen die Neurowissenschaften in dieses Forschungsfeld ein und postulieren Theorien über uns Menschen, die weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Von der Illusion des Bewusstseins ist die Rede und vom Primat des Gehirns. Kann denn das, was uns Menschen als so besonders auszeichnet – unser Bewusstsein – eine Einbildung sein? Ist es nur eine biologische Funktion? Ist unser Wesen bestimmt durch oder sogar identisch mit unseren chemischen und biologischen Prozessen unseres Körpers? Und wenn nicht, was ist es dann? Dies ist eine der Fragen, mit der sich auch die moderne Philosophie des Geistes beschäftigt. Und die Philosophen sind in diese Frage nicht weniger gespalten als es auch die Naturwissenschaftler sind. Es war also nur eine Frage des Fortschritts und der Zeit, bis sich zwei Disziplinen gleichzeitig an der Erklärung eines der größten Mysterien versuchen würden.
Die Verbindung zwischen den Neurowissenschaften und der Philosophie des Geistes ist keine neue Erscheinung. Im Jahre 1986 prägt Patricia Smith Churchland den Ausdruck Neurophilosophie für eine ihrer Meinung nach unverzichtbare Disziplin, die beide Wissenschaften miteinander verbinden, dabei jedoch im Wesentlichen unter der Federführung der Neurowissenschaften verbleiben sollte. Unter dem Ausdruck Neurowissenschaften werden in den folgenden Ausführungen Neurophysiologie, Neuropsychologie und Neurologie sowie deren Teildisziplinen zusammengefasst. Die Philosophie des Geistes beschäftigt sich als Einzeldisziplin schon seit geraumer Zeit mit den Phänomenen, die diesem Wissenschaftszweig er-
wachsen. Störungen des Wahrnehmungsfeldes, ‚blind sight’ oder Auswirkungen pathologischer Veränderungen des Gehirns sind inzwischen selbstverständlicher Gegenstand philosophischer Reflexion geworden. Mit diesen Themen gewinnen auch neurowissenschaftliche Experimente mehr und mehr an Relevanz. Diese auch zunehmend interdisziplinäre Arbeit war bisher jedoch hauptsächlich der Wissenschaftsgemeinde zugänglich. Die aktuelle Popularität verdankt diese Diskussion der Tatsache, dass die Wissenschaft mit ihren Hypothesen und Theorien das Selbstverständnis der Menschen in ihrer Alltagswelt erreicht. Ausgelöst durch Veröffentlichungen zweier Neurowissenschaftler hat gegenwärtig eine breit angelegte Debatte um die Bedeutung neurowissenschaftlicher Forschungsergebnisse ihren Weg in die öffentlichen Medien gefunden. Noch über den engeren Rahmen des gehobenen Feuilletons hinaus reicht die Aufmerksamkeit mittlerweile bis in die Bereiche der Fernsehfeatures, der populären Sachbücher und der Illustrierten.

Christian Schipke
Wie sind wir? Die Auseinandersetzung zwischen Philosophie und Neurowissenschaften
Taschenbuch, 116 Seiten, Diplomica Verlag 2014
ISBN-10: 3842895143
ISBN-13: 978-3842895140
Preis: 44,99 Euro
Erhältlich in Internetshops (u.a. www.amazon.de) und im örtlichen Buchhandel

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Email: info@diplomica.de

Über den Autor:
Chrstian Schipke, M.A., wurde 1971 in Dortmund geboren. Er studierte Philosophie und Kommunikationswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen, sowie Philosophie und Neurowissenschaften an der University of Skövde in Schweden. Nach unterschiedlichen beruflichen Stationen ist Christian Schipke heute Wissenschaftsmanager an einer der größten Forschungseinrichtungen Europas.

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