Fußballschiedsrichter: Nachwuchsförderung mit System

Erfolgreich gegen Nachwuchsmangel – Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt setzt Zeichen mit Mentorenprogramm und Magazin

Frankfurt am Main/25. Februar 2014. Neben den Stars am grünen Rasen werden auch die internationalen Spitzenschiedsrichter während der WM 2014 wieder im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses stehen. Den weiten Weg dorthin schaffen nur wenige – das Schiedsrichterwesen ist vom Nachwuchsmangel bedroht: Immer mehr Neulinge brechen bereits im ersten Jahr nach ihrer Schiedsrichterausbildung ab. Die Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt (SVF) wirkt diesem Trend erfolgreich entgegen: mit einem Coaching- und Mentorenprogramm, das Neuschiris mehr Sicherheit auf dem Platz gibt. Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens hat die SVF im WM-Jahr 2014 außerdem ein Magazin herausgegeben, das einen Rundum-Einblick in die Schiedsrichterei gibt und Jungsportlerinnen und Jungsportler begeistern soll, selbst die Pfeife in die Hand zu nehmen. Für ihre Aktionen und Projekte abseits des Spielfeldrands erhielt die SVF zudem den Integrationspreis der Stadt Frankfurt 2013.

Coachingprogramm macht Schule

Etwa 75000 Schiedsrichter gibt es aktuell in Deutschland – das ist zu wenig, um den Anforderungen der über 25000 Fußballvereine gerecht zu werden. Mit aktuell rund 300 Mitgliedern hat die SVF es geschafft, dem Negativtrend entgegenzuwirken, der bundesweit zu beobachten ist: Vielen Schiedsrichterneulingen ist der Druck zu Beginn zu hoch – sie hängen die Pfeife bereits im ersten Jahr nach Absolvieren des Schiedsrichterlehrgangs wieder an den Nagel.
„Natürlich sind Schiedsrichter auch nur Menschen, die Fehler machen – und die aus Fehlern lernen und an ihren Herausforderungen wachsen“, sagt Mathias Lippert, Kreisschiedsrichterobmann der SVF. „Wir haben ein Mentoren- und Coachingprogramm in unser Ausbildungssystem integriert, um Neulinge bestmöglich dabei zu unterstützen, sich zu qualifizierten und zu selbstbewussten Schiedsrichtern zu entwickeln.“ Das bedeutet konkret: Neulingen werden erfahrene Kollegen zur Seite gestellt, die sie zu den ersten Spielen begleiten und damit Sicherheit bei dieser häufig spannungsgeladenen Aufgabe geben. Mit Erfolg: Seit der Einführung des Programms sind die Abbrüche im ersten Jahr deutlich zurückgegangen, mittlerweile haben auch andere Schiedsrichtervereinigungen das System übernommen.

100 Jahre Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt

Ein Instrument der SVF zur Nachwuchsgewinnung ist zudem das Magazin „100 Jahre Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt“, das im Januar 2014 anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Vereinigung in einer Auflage von 5000 Stück erschienen ist. Es zeichnet einmal ein anderes Bild vom häufig verkannten Amt des Unparteiischen – und will Jungfußballerinnen und Jungfußballer dafür begeistern, selbst zur Pfeife zu greifen. „100 Jahre Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt – Das Magazin“ bietet einen abwechslungsreichen Rundum-Einblick und eröffnet neue Perspektiven auf das Schiedsrichterwesen. Das 92-seitige Magazin kann über die Homepage der SVF bestellt werden: www.schiedsrichtervereinigung-frankfurt.de. „Mit dem Magazin wollen wir nicht nur auf 100 Jahre Schiedsrichter Vereinigung Frankfurt zurückblicken“, sagt Ulrich Wujanz, Vorsitzender des Festausschuss zum Jubiläum. „Wir laden außerdem alle Sportinteressierten ein, einmal eine andere Perspektive auf den Fußball zu wagen und damit den Blick zu schärfen für Fairness – auf dem Spielfeld und im Leben.“
Fairness abseits des Platzes – dafür setzt die SVF sich in verschiedenen Projekten ein, auch im Rahmen des Jubiläums. So nimmt sie am 29. Mai 2014 beispielsweise an einem Jubiläumslauf teil, dessen Startgeld an die Leberecht-Stiftung gespendet wird. Die Stadt Frankfurt honorierte das soziale Engagement im Jahr 2013 mit dem Integrationspreis: Die SVF erhielt ihn für den hohen persönlichen Einsatz der Unparteiischen für die Integration von Migrantinnen und Migranten und die gegenseitige Anerkennung der Kulturen.

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100 Jahre Schiedsrichtervereinigung Frankfurt - Das Magazin132.67 KB