Berlinale 2014 klärt Galapagos-Morde auf

Wieder einmal im Zentrum des Medieninteresses stehen zur Zeit die spannenden Ereignisse um die mörderischen Geschehnisse der sog. "Galapagos-Affäre", die in dem Fim "The Galapagos Affair - Satan came to Eden" der Firma "Zeitgeistfilms" dokumentarisch neu aufgearbeitet wurden und auf der Berlinale 2014 zu sehen sind.

Den Dokumentarfilmer gelingt es hierbei, dem staunenden Publikum die aufregende und spannende deutsche Vergangenheit des Pazifik-Archipels näher zu bringen. Wer erinnert sich heute noch an den glücklosen Philosophen Dr. Friedrich Ritter, der dem Vegetarismus huldigte und sich gerade darum nur von Fleisch ernährte? Wer weiß noch von der Baronin Wagner zu berichten, die die Sexsucht zur Raserei trieb und vor der kein Mann zwischen 15 und 85 auf den Inseln sicher war? Und selbst die Geschichte der Kölner „Hexe“ Margret Wittmer, die einst Thor Heyerdahl zum Komplizen bei der Beseitigung einer Leiche machte, verblasst allmählich. Da ist es nun erfreulich, dass die alten Sagen, Mythen und Legenden jetzt einem großartigen Film wiederbelebt werden. Thor Heyerdahl wollte beweisen, dass es den Ureinwohnern Perus möglich war, die Südsee und Polynesien von Osten her zu besiedeln und damit die gängige Theorie einer Einwanderung von Asien aus widerlegen. Nach seiner geglückten Seefahrt unternahm er zusätzlich noch Ausgrabungen auf den Galapagos-Inseln, die seine Thesen unterstützen sollten. Während eines Dauerregens fand er 1953 im Hühnerstall der bekannten deutschen Auswanderin Margret Wittmer in Floreana, dem damals einzigen trockenen Ort auf  Galapagos, Scherben präkolumbianischer Gefässe und damit den Beweis einer Besiedelung in vorspanischer Zeit. Der Fund markierte den Beginn des Tourismusgeschäftes auf der Insel Floreana. Die geschäftstüchtige Margret Wittmer gründete ein Hostal, welches seitdem Generationen von Wissenschaftlern beherbergte. Nicht nur der Heyerdahl-Fund, sondern auch die Verstrickung von Frau Wittmer in eine Mordserie, beförderte in Deutschland und weltweit das Interesse an dem Südsee-Eiland. Der bekannte Autor Nicolas Montemolinos hat hierzu ein Buch veröffentlicht (Drama auf Floreana, ISBN 9783848250653), in dem er die Ereignisse auf Floreana neu recherchiert und dem aktuellen Verlangen des Publikums nach authentischen Südsee-Abenteuern Rechnung trägt. Wer den Film auf der Berlinale nicht sehen konnte, für den bietet die Lektüre dieses wahren Erotikthrillers einen vorzüglichen Ersatz.