AAL-Entwicklungsauftrag der Telekom für BRAVIS

Die Deutsche Telekom hat der BRAVIS International GmbH aus Cottbus einen Auftrag zur Entwicklung eines Videomoduls für AAL-Projekte erteilt, für die das Telekom-Tochterunternehmens T-Systems an technologischen Lösungen arbeitet. Der Vertragsabschluss ist dieser Tage erfolgt.
Ambient Assisted Living (AAL) zielt auf intelligente innovative Assistenzsysteme, die ältere und kranke Menschen dabei unterstützen, solange wie möglich zu Hause zu leben. 90 Prozent der 70-Jährigen, so haben Untersuchungen ergeben, hegen diesen Wunsch.
Im November 2013 wurde ein entsprechendes Pilotprojekt, das in Kooperation zwischen den Johannitern und der Telekom realisiert wurde – eine neu gebaute Senioren-Anlage mit 25 Wohnungen im niedersächsischen Sarstedt nahe Hildesheim – der Nutzung übergeben. Hier sei es erstmals gelungen, die Ergebnisse jahrelanger Forschung und Entwicklung in die Praxis umzusetzen, erklärte anlässlich der Eröffnung Alexander Büxenschütz, der Leiter Pflege/AAL der Telekom.
Konkret erhalten alle Mieter einen speziell auf leichte Bedienbarkeit für ältere Menschen hin optimierten Tablet-PC, mit dem sie z. B. ihre Haustechnik steuern können. Lampen werden per Touchscreen an- und ausgeschaltet. Vom Frühstückstisch aus kann man die Raumtemperatur im Bad oder in anderen Zimmern mittels Temperatureinstellung regeln, Jalousien lassen sich öffnen und schließen. Darüber hinaus ist Kontakt zum Pflegedienst der Johanniter möglich und natürlich 24/7 das Absetzen von Notrufen. Nicht zuletzt lässt sich das Gerät so einstellen, dass es an die fällige Tabletten-Einnahme erinnert. Damit wird insgesamt die Bewältigung des Alltags in den Zeiten erheblich erleichtert, in denen kein Pflegepersonal unmittelbar vor Ort ist. Das ergibt einen spürbaren Zugewinn an Komfort und Sicherheit.
„In einer nächsten Stufe“, so BRAVIS-Geschäftsführer André Röhrig, „soll in das Tablet ein Videokonferenzmodul integriert werden, um den Nutzern dann auch jederzeit Bild- und Tonkontakt zum Pflegedienst, zu Familienangehörigen und nicht zuletzt untereinander zu ermöglichen. Das ist unser Auftrag.“
Die Wahl fiel dabei nicht zuletzt aus technischen Gründen auf BRAVIS. Die Videokonferenz-Lösung des Unternehmens wird bereits als so genannte Bibliothek angeboten, die sich mit sehr geringem Aufwand in andere Servicesoftwareumgebungen einfügen lässt, und zwar sowohl unter Windows als auch unter Android. Darüber hinaus läuft BRAVIS nicht nur auf praktisch allen herkömmlichen Endgeräten und in HD-Qualität, sondern bedarf auch keiner zusätzlichen Serverinfrastruktur. Der wechselseitige Datentransfer erfolgt peer to peer. Darüber hinaus, auch darauf wurde seitens des Kooperationspartners Telekom Wert gelegt, ist BRAVIS WebRTC-fähig, also geeignet für den vom World Wide Web Consortium präferierten offenen Standard für Echtzeitkommunikation und Übertragung von Multimedia-Inhalten im Internet.
Ein mögliches nächstes Kooperationsprojekt zwischen T-Systems und BRAVIS könnte die technische Unterstützung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient zum Gegenstand haben – Videosprechstunde und Patientenbetreuung in der Fläche.

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