Wer ist schuld?

Wie leicht ist es doch, die Schuld an einer schiefgegangenen Sache von sich zu weisen. Ein Schuldiger ist schnell gefunden und alle Finger zeigen auf ihn. Wenn Sie mit dem Zeigefinger Ihrer Hand auf den Schuldigen zeigen, zeigen mindestens drei weitere Finger Ihrer Hand auf Sie selbst!

Ihre Mitarbeiter haben etwas verbockt, Sie sind stocksauer und verpassen Ihnen einen gehörigen Einlauf!

Halt, stopp, bevor Sie das tatsächlich tun, stellen Sie sich zunächst einmal die Frage: "Was habe ich falsch gemacht, dass meinen Mitarbeitern dieser Fehler unterlaufen ist?" Und sehr schnell werden Sie feststellen, dass Sie der Schuldige sind, weil Sie vielleicht nicht richtig oder nicht gut genug informiert haben oder andere Gründe, die in Ihrem Verantwortungsbereich liegen, dazu geführt haben, dass Fehler gemacht wurden.

Wenn Sie Ihren missmutigen Worten schon auf der Stelle freien Lauf gelassen haben, denken Sie noch einmal über die Frage nach, was Sie falsch gemacht haben und dann entschuldigen Sie sich bei Ihren Mitarbeitern: "Es tut mir leid, ich habe Euch gestern kritisiert, obwohl es gar nicht Euer Fehler war, es war mein Fehler, weil ich …!" Jetzt werden Sie eine Reaktion erleben, die Sie vielleicht noch nie erlebt haben, wenn Sie, als Chef, Chefin, Vorgesetzter einen Fehler zugeben: "Oh Chef, wir haben doch auch nicht aufgepasst und wir hätten es doch auch wissen müssen, dass …!"

Ab sofort erleben Sie in Ihrem Unternehmen, wie leicht es ist, über Fehler offen zu reden und das Positive daraus zu erkennen. Sie können jetzt über Fehler und Mängel kommunizieren und das Abstellen fällt viel leichter. Wenn Sie einen Fehler zugeben, bekommen Sie von Ihren Mitarbeitern sofortige Unterstützung in der Fehlerbehebung. Und es tut gar nicht weh. Probieren Sie es aus.

Fazit: Wer ist denn wirklich schuld? Zunächst einmal immer SIE!