Finanzierungsalternativen zu Bankkrediten – auskömmliche Rendite für Anleger

Die Finanz- und Bankenkrise hat auch zu Veränderungen und Anpassungen bei der Unternehmensfinanzierung geführt. Betroffen sind

  • die Banken, private wie öffentliche Banken,
  • die Unternehmen, mittelständische wie Großunternehmen,
  • sowie Anleger und Investoren

erläutert der Finanzexperte Dr. jur. Lutz WERNER, Herausgeber von Anleger-Beteiligungen.de und des Investoren-Brief.com.

Die Unternehmen passen ihre Finanzierungsstrategie den Veränderungen im Finanzsektor an und reagieren auf den Vertrauensverlust der Banken in der Krise. Die Anleger und Investoren suchen in der Niedrigzinsphase nach höher verzinslichen Finanzalternativen. Das ist die Ausgangslage.

Die Unternehmen haben seit Ausbruch der Finanz- und Bankenkrise im Jahr 2008 ihren Bestand an Krediten zurückgefahren. Sie haben ihren Schuldenbestand deutlich abgebaut. Ende 2012 lagen die an Unternehmen in Deutschland ausgereichten Kredite um über 50 Mrd. € unter dem Bestand von 2008.

Diese Entwicklung ist im Bankensektor allerdings unterschiedlich verlaufen. Bei den privaten und Großbanken ist der Vertrauensverlust besonders groß. Demgemäß konnten die Sparkassen und Kreditgenossenschaften ihr Kreditvolumen stabilisieren und sogar ausbauen. Ihre Kundschaft, vornehmlich kleine und mittlere Unternehmen, haben an den Bankkrediten festgehalten und Finanzierungsalternativen nicht in größerem Umfang nachgefragt.

Die Kunden der privaten Banken wie auch der Landesbanken haben ihr Kreditvolumen gegenüber früheren Höchstständen deutlich zurückgeführt. Die mittleren und Großunternehmen haben dementsprechend Finanzierungsalternativen gesucht und auch gefunden.

Dabei kann festgestellt werden, dass die Kreditentwicklung nicht so sehr durch eine Kreditklemme bzw. Angebotsverknappung geprägt ist. Vielmehr liegen die Gründe für den Rückgang der Kreditfinanzierung auf der Nachfrageseite. Der Vertrauensverlust der Banken hatte also einen Rückgang der Nachfrage nach Bankkrediten zur Folge.

Da der Finanzierungsbedarf für Investitionen wie auch Akquisitionen konstant blieb, sind verstärkt alternative Finanzierungsmöglichkeiten von den Unternehmen in Anspruch genommen worden. Im Vordergrund standen dabei eine höhere Selbstfinanzierung, der direkte Zugang zum Kapitalmarkt, Nachfrage nach vor- und außerbörslichen Finanzprodukte sowie verstärktes Interesse an Schuldscheindarlehen.

Die Unternehmen haben dabei auch die verstärkte Nachfrage seitens der Anleger und Investoren im derzeitigen Niedrigzinsumfeld nach höher verzinslichen Anlagemöglichkeiten genutzt. Dies bot den Unternehmen eine Diversifizierung ihrer Finanzierung auch mit Blick auf die Verschärfung der Bankenregulierung, den zunehmenden Erwartungen erschwerter und verteuerter Kreditvergabe der Banken sowie der Prognose eines weiter niedrigen Zinsumfeldes.

Dazu berichtet die Bundesbank für die letzten beiden Jahren einen deutlichen Anstieg der Unternehmensanleihen wie auch seit 2011 von 60 Mittelstandanleihen an den neu geschaffenen Mittelstandsmärkten. Diese stoßen bei Anleger und Investoren aus Zinsgründen auch auf ein verstärktes Anlageninteresse zur Erzielung einer auskömmlichen Rendite. Diese ist bei Staatsanleihen nicht mehr zu erzielen (siehe interessante Anlage-Alternativen bei Anleger-Beteiligungen.de und Investoren-Brief.com).