Heyerdahls geheime Exhumierung

Wieder einmal im Zentrum des Medieninteresses steht zur Zeit der 2002 verstorbene norwegische Wissenschaftler Thor Heyerdahl. Grund ist der Kinostreifen „Kontiki“, in der die abenteuerliche Floßfahrt des Forschers über den Pazifik neu verfilmt wurde und der im Rahmenprogramm der Berlinale 2014 erneut gezeigt wurde. Thor Heyerdahl wollte beweisen, dass es den Ureinwohnern Perus möglich war, die Südsee und Polynesien von Osten her zu besiedeln und damit die gängige Theorie einer Einwanderung von Asien aus widerlegen. Nach seiner geglückten Seefahrt unternahm er zusätzlich noch Ausgrabungen auf den Galapagos-Inseln, die seine Thesen unterstützen sollten. Während eines Dauerregens fand er 1953 im Hühnerstall der bekannten deutschen Auswanderin Margret Wittmer in Floreana, dem damals einzigen trockenen Ort auf  Galapagos, Scherben präkolumbianischer Gefässe und damit den Beweis einer Besiedelung in vorspanischer Zeit. Der Fund markierte den Beginn des Tourismusgeschäftes auf der Insel Floreana. Die geschäftstüchtige Margret Wittmer gründete ein Hostal, welches seitdem Generationen von Wissenschaftlern beherbergte. Nicht nur der Heyerdahl-Fund, sondern auch die Verstrickung von Frau Wittmer in eine Mordserie, beförderte in Deutschland und weltweit das Interesse an dem Südsee-Eiland. Der Autor Nicolas Montemolinos hat hierzu ein neues Buch veröffentlicht (Drama auf Floreana, ISBN 9783848250653), in dem er die Ereignisse auf Floreana neu recherchiert und dem aktuellen Verlangen des Publikums nach authentischen Südsee-Abenteuern Rechnung trägt.