Insider-Wissen aus den Normungsgremien: 40 Gbit/s über Kupferkabel

Mehr Bandbreite, noch höhere Datenraten von 40 und 100 Gbit/s, vorzugsweise - zumindest auf kurzen Strecken - auch über Kupferverkabelung: Dies fordern derzeit Errichter und Betreiber moderner Rechenzentren.
Aus diesem Grund beschäftigen sich die nationalen und internationalen Normungsgremien damit, die vorhandenen Standards zu erweitern. Grundsätzlich erscheint es möglich, auch die hohen Datenraten noch über die 4 Leitungspaare eines Kupfer-Datenkabels zu übertragen.

Es stellen sich jedoch eine Reihe von Fragen, die derzeit diskutiert werden und die zu entsprechenden Kompromissen führen: Wie hoch soll die mögliche Grenzfrequenz des Systems getrieben werden? Soll die maximale Länge der Verbindung wieder 100m betragen oder genügen für die Anwendung im Rechenzentrum auch 50m? Wieviel Rausch- und Echounterdrückung soll die aktive Elektronik (das PHY) beitragen, ohne Stromverbrauch und Schaltungsaufwand allzu sehr in die Höhe zu treiben?
Hinsichtlich der Grenzfrequenz des Übertragungssystems versuchen die europäischen Gremien eher mit bestehenden Standards und Komponenten (Kat 7A), d.h. mit 1 GHz, ggf. 1.6 GHz Grenzfrequenz klarzukommen. Beim TIA hingegen diskutiert man bereits eine erweiterte Norm, die Kat 8, welche möglicherweise bis maximal 2GHz Grenzfrequenz definiert wird.

Neben den physikalischen Übertragungseigenschaften, den passiven Komponenten - Stecker, Buchsen und Kabel - und der aktiven Elektronik betrifft dies natürlich auch die Feldmesstechnik, d.h. die Zertifikation. Hier sind erweiterte Genauigkeitsklassen und Frequenzbereiche (Level V und sogar Level VI) im Gespräch. Der WireXpert von Psiber Data ist heute schon der einzige erhältliche Kabeltester , der auch auf diese neuen und erweiterten Normen skalierbar ist.