Das Potenzial eines regulierten Glücksspielmarktes in Deutschland

Der deutsche Glücksspielmarkt ist momentan teilweise noch unreguliert. Dennoch gewinnen Glücksspiele, vor allem online, in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Man erwartet ein Wachstum von 200% zwischen 2010 und 2015. Besonders in diesem Jahr verzeichnete der Markt ein besonders gro?es Wachstum, was vor allem auf den neuen Glücksspielstaatsvertrag zurückzuführen ist. Obwohl laut dieses Vertrages Online-Casinos immer noch verboten sind, kann er doch als ersten Schritt in Richtung Liberalisierung betrachtet werden. Einer weiteren Liberalisierung fiebern vor allem auch Hersteller von Buchmacher- und Casino-Software wie perhead.com entgegen.
Im staatlich nicht regulierten Glücksspielmarkt inbegriffen sind seit Juli 2012 Online-Glücksspiele, darunter Casinospiele, Poker und Games. Im Gegensatz dazu ist das Anbieten von Sportwetten seitdem legal, allerdings auf 20 Anbieter begrenzt und erfordert eine entsprechende Lizenz. Schätzungen zufolge betrug der Bruttospielertrag 2009 bei Online-Glücksspielen und privaten Sportwetten rund 817 Millionen Euro.
Dennoch ist Deutschland ist trotz des Verbots von Onlinepoker der weltweit zweitgrö?te Markt für das beliebte Kartenspiel. Rund 1% aller deutschen Internetnutzer spielen regelmä?ig Poker im Netz. Rein rechtlich gesehen, ist es verboten, als Deutscher Online-Poker um Echtgeld zu spielen, solange man sich in Deutschland befindet. Daher werden viele Deutsche dazu veranlasst, stattdessen Poker auf ausländischen Seiten zu spielen. Eine Studie der Universität Hamburg ergab, dass rund 580.000 Deutsche pro Jahr etwa 380 Millionen US $ auf diesen Seiten verspielen.
Der Anteil von Online-Glücksspielen beträgt rund 10% des gesamten Glücksspielmakrtes. Der Marktanteil von Online-Poker wird auf etwa 33% (geschätzter Umsatz 0,34 Milliarden Euro), der Marktanteil von Online-Sportwetten auf etwa 29% (0,29 Milliarden Euro).
Aufgrund dieser Entwicklungen würde sich ein gro?es Potenzial ergeben, sollte der Online-Glücksspielmarkt in Deutschland in Zukunft weiter reguliert werden. Die Voraussetzungen dafür sind vorhanden und viele Glücksspieler würden eine weitere Öffnung des Marktes begrü?en, da sie nicht mehr in den Schwarzmarkt ausweichen müssten oder auf ausländischen Seiten spielen müssten.
Einen Versuch, den Glücksspielmarkt zu liberalisieren wurde 2011 von Schleswig-Holstein gemacht, als das Bundesland sein eigenes Glücksspielgesetz verabschiedet hatte. Nach dem Wechsel in der Landesregierung wurde dieses jedoch wieder aufgehoben. Vielerseits war dieses Gesetz gelobt worden, besonders die EU Kommission hatte es begrü?t und das Bundesland gelobt, damit einen wichtigen Schritt getan zu haben; Schleswig-Holstein solle als Vorbild für die anderen deutschen Bundesländer betrachtet werden.