Griechenland und seine Bodenschätze

Was man bisher nur in Alternativmedien im Internet gelesen hat, liest man nun plötzlich zum Beispiel auch im „Focus“: Griechenland ist unermesslich reich an Bodenschätzen!
„Sitzen die Griechen auf immensen Reichtümern?“ fragt Focus.de am 17.11.12 in der Überschrift ihres Artikels. Da erfährt man, dass im Juni der Geologe Antonis Foscolos, emeritierter Professor der Technischen Universität Kreta, und zwei Kollegen Griechenlands Premier Antonis Samaras eine Studie präsentiert hätten, die zeigen, dass allein die Öl- und vor allem Gasvorkommen dem Staat in den nächsten Jahren hunderte von Milliarden Dollar bringen könnten.

Und am 12. 11.12 liest man bei Focus.de: „Sind die Griechen wirklich arm? Experten behaupten, das notorisch bankrotte Land sei reich an Rohstoffen....“(MONEY DEBATTE: Griechenland).

„Gold, Silber, Erdöl, Griechenland ist reich an Bodenschätzen“ las man ebenfalls bei focus.de schon am 10.4.12 im gleichnamigen Artikel. Da wird der Runnymede-Experte Nick Meynen zitiert: „Es ist fast spaßig, dass dies niemand erwähnt, wenn in den Medien über die Schulden des Landes diskutiert wird, von denen sowieso niemand erwartet, dass sie zurückgezahlt werden.“ Und man erfährt im selben Focus-Artikel, dass die EU sowie der IWF die griechische Regierung drängen würden, solche öffentlichen Güter zu privatisieren. Oft würden sie zu Schleuderpreisen an große Konzerne gehen.

Wie passt das alles zusammen mit den neusten Milliardenhilfen, die auch den deutschen Staatshaushalt massiv belasten, wie man heute in den Nachrichten hört. Wenn eine Bank Geld an eine Privatperson verleiht z.B. für eine Liegenschaft, dann will sie dafür viele Sicherheiten haben. Mindestens die Liegenschaft selbst gehört der Bank, wenn der Kreditnehmer nicht mehr zahlen kann. Die EU und voran Deutschland verleihen Unsummen trotz immenser Risiken und ohne Sicherheiten. Man könnte ja zum Beispiel das Nutzungsrecht an solchen Bodenschätzen als Sicherheit vereinbaren. Statt dessen spricht sogar die Kanzlerin davon, dass ein Schuldenschnitt in Griechenland in einigen Jahren denkbar sei (vgl. z.B. faz.net vom 2.12.12: „Schuldenschnitt in einigen Jahren denkbar“).

Da fragt man sich schon als Uneingeweihter: Was läuft hier eigentlich ab?

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