Botschafter von Lettland, Ilgvars Klava, in Münster beim Corps Rheno-Guestphalia - Münsteraner Botschaftergespräche

Münster/Berlin: Am 8. und 9. November 2012 besuchte auf Einladung des Corps Rheno-Guestphalia Münster seine Exzellenz Ilgvars Klava, Botschafter der Republik Lettland in der Bundesrepublik Deutschland, die westfälische Hauptstadt Münster.

Die traditionsreiche 1908 gestiftete Studentenverbindung führt seit Anfang 2010 die "Münsteraner Botschaftergespräche" durch. Inzwischen waren die Botschafter von Israel, der Republik Kosovo, Tanzania, Afghanistan und Äthiopien Gast des Corps.

Die neue Vortragsreihe findet inzwischen in Münster und Umgebung viel Beachtung und wird auch von vielen Nichtangehörigen des Corps besucht. Das Corps Rheno-Guestphalia Münster stellt für den jeweiligen Besucher ein auf ihn abgestimmtes umfangreiches Besuchsprogramm zusammen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit jungen Studenten des Corps in der Gaststätte Stuhlmacher wurde Botschafter Ilgvars Klava von der Stadt Münster durch Frau Bürgermeisterin Wendela-Beate Vilhjalmsson (SPD) im Friedenssaal empfangen und trug sich in das goldene Buch der Stadt Münster ein.

Am Nachmittag besuchte der Botschafter den Verband internationaler Unternehmen Münster und Umgebung e.V. und sprach mit dem Vorsitzenden Dr. Hilmi Saleh über Möglichkeiten einer Zusammenarbeit. Ferner fand ein Besuch des Lettischen Centrum Münster e.V. in der Salzmannstraße 152 statt, der ersten Ansprechstelle für Staatsangehörige aus Lettland in Münster. Schwerpunkt des Lettischen Zentrums war bis 1998 die Unterhaltung eines Gymnasiums mit lettischer Unterrichtssprache und des dazugehörigen Internats in Münster. Nach 1998 wurde der Schwerpunkt des Zentrums auf Vorhaben der Erwachsenenbildung sowie den Betrieb eines baltischen Tourismus- und Informationsbüros, das auch als offizielle Fremdenverkehrszentrale der Baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen fungiert, verlegt.

Am Abend fand ein Vortrag mit anschließendem Empfang auf dem Corpshaus der Rheinwestfalen in der Piusallee 164 statt. Etwa 90 Gäste, darunter Vertreter der Westfälischen-Wilhelms-Universität, der Hochschule der Polizei, des Deutsch-Niederländischen Korps sowie zahlreiche Letten hatten sich auf dem Corpshaus eingefunden und verfolgten die Ausführungen seiner Exzellenz Ilgvars Klava zu dem Thema "Lettland auf dem Weg zum Euro". Botschafter Klava schilderte die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen sich Lettland aufgrund der internationalen Finanzkrise und der damit verbundenen notwendigen Stützung der größten lettischen Bank vor zwei Jahren befand. Folge waren Sparmaßnahmen der Regierung, die in Deutschland in diesem Umfang kaum durchsetzbar gewesen wären. So wurden 30 % aller Staatsangestellten entlassen, die Gehälter um 30 % gekürzt und die Sozialleistungen in gleichem Umfang gestrichen. In Zusammenarbeit mit der Weltbank und der Europäischen Union wurden weitere Maßnahmen ergriffen, um die Verschuldung Lettlands wieder auf eine wirtschaftliche Basis zu stellen. Die Auswirkungen der Sparbeschlüsse waren zunächst erschreckend. Die Arbeitslosenquote stieg auf über 40 % und die Binnennachfrage brach weitgehend zusammen. Bereits nach zwei Jahren zeigten sich jedoch die ersten Erfolge. Die Inflation, Arbeitslosigkeit und Verschuldung befinden sich heute fast auf deutschem Niveau. Lettland hat die Krise erfolgreich gemeistert und wird die Kredite der Weltbank bald zurückgezahlt haben. Es erfüllt heute die Maastricht Kriterien für einen Beitritt zur Euro-Zone und ist insoweit ein Musterkandidat. Bemerkenswert ist, dass die lettische Regierung trotz der Sparbeschlüsse von der lettischen Bevölkerung bestätigt wurde. Die anwesenden Gäste waren von den Ausführungen des Botschafters begeistert und von dem Leistungswillen der lettischen Bevölkerung beeindruckt. Der Abend endete nach einer Frage und Antwort Diskussion, geleitet durch den Senior Lins, und einem anschließendem Empfang zu Ehren des Gastes.

Am nächsten Morgen traf der Botschafter noch Frau Superintendentin Meike Friedrich vom Kirchenkreis Münster, da zwischen den evangelischen Gemeinden in Münster und der lettischen Gemeinde seit 1945 enge Verbindungen bestanden und bestehen. Nach einer Stadtbesichtigung Münsters verließen die Gäste gegen Mittag Münster, um nach Berlin zurückzukehren.

Die Vortragsreihe wird fortgesetzt. Am 25. April 2013 wird der kubanische Botschafter Gast der Rheinwestfalen sein und über das kubanisch-amerikanische Verhältnis sprechen.

Corps Rheno-Guestphalia zu Münster
Piusallee 164
D - 48147 Münster
Telefon: 0251 / 230 14 17
Fax: 0251 / 230 16 59
cc@rheno-guestphalia.de
www.rheno-guestphalia.de;
Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M.
frotscher.berlin@t-online.de
Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79

AnhangGröße
IMGP5725klein.jpg107.62 KB
IMGP5716 klein.jpg116.18 KB
IMGP5726klein.jpg106.37 KB
IMGP5730klein.jpg37.62 KB
IMGP5726klein.jpg106.37 KB
IMGP5744klein.jpg120.32 KB
IMGP5746klein.jpg115.2 KB
IMGP5758klein.jpg65.33 KB
IMGP5792klein.jpg72.01 KB

Über DirkFrotscher

Benutzerbild von DirkFrotscher

Vorname
Dirk

Nachname
Frotscher

Adresse

Corps Rheno-Guestphalia zu Münster
Piusallee 164
D - 48147 Münster
Telefon: 0251 / 230 14 17
Fax: 0251 / 230 16 59
cc@rheno-guestphalia.de
www.rheno-guestphalia.de;
Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M.
frotscher.berlin@t-online.de
Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79

Homepage
http://www.rheno-guestphalia.de/

Branche
Das Corps Rheno-Guestphalia Münster wurde im Jahre 1908 gestiftet und ist eine Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband, dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen, welcher im Jahre 1848 gegründet wurde und heute aus über 100 Corps, in Deutschland, Österreich und der Schweiz besteht., Die Mitglieder sind, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden, wobei Extremismus, jedweder Art, abgelehnt wird. Als Kösener Corps zeichnet es sich durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus., Dem Corpsstudententum sind Prinzipien eigen, die es von anderen Verbindungsformen unterscheidet und eine persönliche Entwicklung ermöglicht, die anderswo kaum zu finden ist. Oberstes Prinzip und seit Bestehen der Corps wichtigster Bestandteil ist die Toleranz. Während viele Menschengruppen als Gemeinsamkeit z. B. die gleiche Herkunft oder die gleiche Religion definieren, definiert das Corps Rheno-Guestphalia das Toleranzprinzip als Hauptbestandteil seiner Anforderungen an jedes Mitglied. In vielen Verbindungen gibt es mehrere Bedingungen, unter denen ein Student „aktiv“ werden kann, z. B. ein bestimmter Glaube oder eine bestimmte Herkunft oder eine bestimmte Nationalität. Bei Corps gelten diese Beschränkungen nicht, es gibt nur eine Aufnahmebedingung, die neuen Mitglieder müssen ordentlich immatrikulierte Studenten der Universität sein und ehrenhafte Studenten., Das Ziel des Corps ist die Persönlichkeitsbildung, das Mittel die gegenseitige Erziehung und das Ergebnis ein Lebensbund, dem über 230 Mitglieder verschiedenster Generationen angehören. Die gelebte Toleranz bedeutet, dass die Mitglieder unterschiedliche Auffassungen von Politik haben, verschiedene Weltanschauungen besitzen und ihrer Herkunft nach bunt gemischt sind. Was für Corpsstudenten zählt, ist die Persönlichkeit. Sie wollen verbunden bleiben trotz oder besser ausgedrückt gerade wegen der unterschiedlichen Charaktere, die im Corps Rheno-Guestphalia zueinander gefunden haben und können so den Horizont erweitern und voneinander lernen. Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Offenheit sind elementar und bei aller Unterschiedlichkeit der einzelnen Corpsmitglieder eine große Gemeinsamkeit., Bei all den Pflichten und Herausforderungen, die die Aktivität im Corps beinhaltet, bleibt eines stets gewahrt: der gemeinsame Spaß. Jeder erlebt als junger Corpsstudent dank seiner Aktivität bei Rheno-Guestphalia so viel mit den anderen Corpsmitgliedern und kann seine Zeit so vielfältig verleben, dass die Erinnerungen ein Leben lang bleiben und zusammen schweißen., Wer er ein Gefühl dafür bekommen will, was das bedeutet, ist herzlich eingeladen das Corps zu besuchen. Gastfreundlichkeit ist auf dem Haus stets anzutreffen und in jedem Semester bieten sich Möglichkeiten, einen Einblick in die gemeinsame Aktivität des Corps Rheno-Guestphalia zu gewinnen., Seit seiner Gründung am 29.07.1908 ist das Corps Rheno-Guestphalia eng mit der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster verknüpft. Nachdem Münster 1901 durch die Rückkehr der juristischen Fakultät Volluniversität geworden war, waren die Voraussetzungen für ein Kösener Corps geschaffen. Mehrere Gründungsversuche und Rekonstitutionsversuche suspendierter Corps scheiterten, bis es am 29.07.1908 Studenten der Corps Teutonia Marburg, Rhenania Freiburg und Rhenania Tübingen endlich gelang, sich nach einer langen und bis tief in die Nacht hinein andauernden Besprechung auf Namen, Zirkel und Farben zu einigen. Damit war Rheno-Guestphalia gegründet. In den folgenden Jahren wurde in dem gemieteten Corpshaus in der Geiststraße der Aktivenbetrieb aufgebaut., Treibende Kraft der Corpsgründung im Jahre 1908 war der damalige Landgerichtsrat Ludwig Gerstein (Teutonia Marburg, Marchia Berlin). Als Farben wurde weiß-blau-rot-weiß gewählt; blau weiß-rot stand für die Rhenanenfarben, rot-weiß für Westfalen. Als Wahlspruch wurde „Ich wag´s!“ gewählt. Gefochten wurde zunächst in Nienberge, weil die Polizei das Fechten in Münster nicht duldete und die (katholischen) Ärzte das „sündhafte“ Treiben der Corpsstudenten ablehnten. Wie alle Corps musste das Corps 1935 suspendieren., Nach der Rekonstitution 1950 wurde 1958 das heutige Corpshaus in der Piusallee 164 gekauft, in dem die Aktiven kostengünstig wohnen können. Für viele ein großer Vorteil auf dem angespannten Wohnungsmarkt in Münster., Die Zimmer sind modern eingerichtet und verfügen alle über Internetanschluss., Das Corps gehört den Kreis der blauen Corps an. Die Corps des blauen Kreises verbindet das „Gesellschaftsprinzip“. Darunter wird die Verpflichtung der Corpsstudenten dieses Kreises verstanden, sich in der Gesellschaft angemessen zu verhalten, die Umgangsformen zu beachten und das gesellschaftliche Leben am jeweiligen Hochschulstandort zu pflegen. Es werden Bälle und Partys, aber auch Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen veranstaltet, zu denen die gesamte Studentenschaft eingeladen ist., Es lohnt sich ein Besuch, zumal die Aktiven des Corps dem Neuankömmling beim Studienanfang behilflich sein können., Seit Anfang 2010 führt das Corps die sog. "Münsteraner Botschaftergespräche" durch. Gäste waren inzwischen die Botschafter von Israel, Kosovo, Tanzania, Afghanistan, Aethiopien und Lettland. Die Münsteraner Botschaftergespräche sind inzwischen ein fester gesellschaftlicher Höhepunkt im Semesterprogramm der Rheinwestfalen und der Stadt Münster., Angesichts der umfangreichen Berichterstattung im „Spiegel“ am 18.06.2011 und in der nationalen und internationalen Presse über einen Antrag der Deutschen Burschenschaft für den Burschentag in Eisenach, die Mannheimer Burschenschaft Hansea aus dem Verband auszuschließen, weil diese einen Deutsch-Chinesen aufgenommen hatte und gleichzeitig über einen Antrag abzustimmen, künftig nur Mitglieder aufzunehmen, die deutscher Abstammung sind, folglich die auf Gesetz beruhende deutsche Staatsbürgerschaft allein nicht gelten zu lassen, distanzierte sich das Corps Rheno-Guestphalia Münster als eine der ersten Verbindungen in Deutschland öffentlich in einer bemerkenswerten Pressemitteilung von dieser Entscheidung und hob das eigene Toleranzprinzip und die Unterschiede zu den Burschenschaften hervor., Im Gegensatz zu den Deutschen Burschenschaften sind seine Mitglieder, ungeachtet ihrer Nationalität, Konfession, Abstammung oder politischen Haltung, in Freundschaft verbunden. Extremismus, jedweder Art, wird abgelehnt. Als Kösener Corps zeichnet sich das Corps Rheno-Guestphalia durch eine tolerante und neutrale Grundhaltung aus. Ausländer können bereits seit der Gründung im Jahre 1908 Mitglied des Corps werden., Corps Rheno-Guestphalia zu Münster, Piusallee 164, D - 48147 Münster, Telefon: 0251 / 230 14 17, Fax: 0251 / 230 16 59, cc@rheno-guestphalia.de, www.rheno-guestphalia.de;, Ass. iur. Dirk Frotscher LL.M., frotscher.berlin@t-online.de, Telefon: 030/ 264 04 36 oder 0173/ 60 660 79