04.07.2012 08:55 Uhr

Die Amerikaner wollen ein weiteres Desaster à la Lehman Brothers unbedingt verhindern. Deswegen sind neun internationale Großbanken aufgefordert worden, Notfallpläne für den Fall ihres Kollapses zu erstellen. Weitere Banken sollen folgen.

Auf Anweisung der US-Finanzmarktregulierer haben die neun Großbanken, darunter Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley und Credit Suisse, in ihren Testamenten skizziert, wie sie im Falle ihres eigenen Versagens schnell und schonend abgewickelt werden können. Die Aktion soll von Anfang an Klarheit über den inneren Aufbau und die Geschäftsbeziehungen der Banken bringen.

Nie mehr Lehman!

Der Grund, warum zunächst Deutsche Bank, Morgan Stanley und Co ihr Testament machen mussten, hängt mit der Größe der Institute zusammen. Außerdem sind sie sehr verschachtelt aufgebaut und untereinander vernetzt, so dass nur interne Experten wirklich durchblicken. Die Aktion ist nur der Anfang einer großen Banken-Kontrolle. Bis Ende 2013 sollen 125 Banken einen Notfallplan vorlegen.

Die Finanzmarktregulierer wollen mit der Aktion noch einen Fall Lehman verhindern. Die Pleite der amerikanischen Investmentbank im Jahr 2008 hatte das Weltfinanzsystem erschüttert. Die Abwicklung des Instituts dauert immer noch an und hat den Steuerzahler etliche Milliarden Dollar gekostet.

Nicht überbewerten

Die Aktion der Finanzmarktregulierer sollte als reine Vorsichtsmaßnahme für den Fall der Fälle gewertet werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein großes Institut wie die Deutsche Bank in die Insolvenz muss, ist aus heutiger Sicht gering. DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung für die Deutsche Bank fest. Das Kursziel lautet 40 Euro, der Stoppkurs sollte bei 22 Euro gesetzt werden.

Quelle: Der Aktionär

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