Finanzindustrie, Investmentbranche und die Finanzwelt oft verantwortungslos und ohne Erfüllung ihrer gesellschaftlichen Aufgabe

Die Finanzindustrie und die Bankenbranche werden dieser Tage, so Dr. Horst Siegfried Werner, wieder durch betrügerisches Verhalten bei weltweiten Zinsmanipulationen als verantwortungslos wahrgenommen. Der Barclays Zinsskandal beim Hochtreiben des Libor-Zinssatzes bestätigt nur das, was seit Jahren über die Investmentbranche und die räuberische Finanzindustrie gedacht wird: Die Finanzwelt als ein Wirtschaftszweig, der weltweit die Gemeinwohlinteressen mit „Füssen tritt“ und seiner gesellschaftlichen dienenden Funktion und Aufgabe nicht nachkommt. Ein Finanzskandal mit globalen Auswirkungen jagt den nächsten; und alles so trickreich, dass vorhandene Gesetze und strafrechtliche Regeln nicht ausreichen, diese vollends zu erfassen. Staaten und Behörden müssen sich deshalb immer wieder auf Vergleiche und banale Bußgeldzahlungen mit den Finanzindustrie-Tätern einlassen, die diese aus der „Portokasse“ bezahlen können und deshalb keine Abschreckungsfunktion erfüllen können.

In den USA und jetzt Spanien war und ist verharmlosend von „Immobilienblasen“ die Rede. Richtig ist, dass die Finanz- und Kreditindustrie ahnungslosen Bürgern durch aufgedrängte Kredite in die Verschuldung getrieben hat, um sie jetzt nach dem Crash durch rücksichtslose Zwangsversteigerungen ( die Banken machen ein Vollbremsung ) wieder zu enteignen. Die Subprime-Krise und der spanische Immobilienwahnsinn sind Beleg für die Kreditspekulation der Bankindustrie auf Kosten der Bürger. Jeder Mann wusste es in den USA und in Spanien: Wer einen Gehaltszettel hatte, auf den wurde Jagd mit hemmungslosen Immobilienkredit-Angeboten gemacht. Was auf dem Gehaltszettel stand, war unwichtig und wurde nicht geprüft. Die Banken wollten über das Kreditgeschäft noch reicher werden. Dabei haben sich die Kreditinstitute maßlos verspekuliert; der kleine Mann wurde dafür nur als Strohmann und Rechtsträger der Kredite benutzt und missbraucht. Die "kleinen" Beschäftigten wurden mit blumigen Worten über die zukünftige Immobilienwertentwickung in die Irre geführt. Die USA stehen deshalb am Rande des Ruins und Spanien kurz vor der Staatspleite.

Und dann die Börsen- und Aktienmanipulationen, die nun noch durch die Zinsmanipulationen unter der Verantwortungslosigkeit britischer Banken getoppt wurden. Die Finanzindustrie hat aus der Welt ein betrügerisches Geld-Casino gemacht. Die Politik und die Realwirtschaft schauen fassungslos hinterher und wissen kaum, wie sie dieser „Geld-Maffia“ Herr werden können. Es gibt die Real-Drogen ( Mexiko versinkt darin ) und es gibt die fast noch schlimmeren „Geld-Drogen“, die den ganzen Globus in Armut stürzen können. Nicht nur die 52 % Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland sind ein Vorbote dessen.

Die Finanzindustrie müßte sich auf ihre gesellschaftliche Aufgabe besinnen, Menschen und Unternehmen verantwortungsvoll mit Kapital zu versorgen, damit Arbeitsplätze entstehen können und ein für alle Menschen steigender Lebensstandard in einer globalisierten Wirtschadft weltweit erreicht werden kann.