MIt einem Fahrradschloss dem Diebstahl vorbeugen

Ein Zweiradschloss soll das Bike an einem Ort anbinden und tunlichst lange vorbeugen, dass ein Dieb es von da wegfahren oder tragen kann. Ein Räuber versucht gewöhnlich drei Minuten lang, ein Schloss aufzuhebeln. Gelingt es in jener Periode nicht, so sucht er sich eine problemlosere Beute. Das Aufbrechen eines Fahrradschlosses dauert oftmals lediglich einen kurzen Moment. Bei einem kostspieligen Drahtesel bemüht sich der Räuber vermutlich längere Zeit...

Was stehlen Bikeräuber am liebsten? Laut Aussage von Fahrradverbänden und Polizei ist es weniger die kostspielige Rennmaschine sondern ein gutes Zweirad von der Stange. In der Mehrheit der Diebstähle werden Räder der mittleren Güteklasse entwendet. Für die Beschaffungskriminalität sind vielmehr vertraute Marken von Belang, die in wesentlichen Stückzahlen fabriziert werden und sich günstig verkaufen lassen.

Bei den Tests müssen die Fahrradschlösser aufgrund der Polizeiangabe nur 3 Minuten durchhalten. Die Tester dürfen allerdings auch schwergewichtige Gerätschaft benützen und sind Experten beim Aufmachen des Schlossmechanismus (intelligentes Öffnen). Überlebt das Zweiradschloss ungeachtet aller zur Verfügung stehender Werkzeuge den 3-Minuten-Testlauf, wird es bereits als geeignet eingeschätzt. In aller Regel versucht der Räuber, das Rad mit unsanfter Vehemenz zu öffnen. Hierbei kommen Seitenschneider, Blechscheren, Fäustel, Eisspray, Bolzenschneider, Säge und sogar Wagenheber und Akkuflex zum Arbeitseinsatz. Fäustel, Eisspray, Bolzenschneider, Säge, Wagenheber und Akkuflex sind allerdings schwer im Übrigen verursachen Beachtung.

Weniger gebräuchlich ist im Gegensatz dazu das intelligente Öffnen per Lockpicking plus Schlagschlüssel. Es ist deutlich zurückhaltender, der Dieb braucht allerdings Spezialwissen und für jedes Schloss das geeignete Instrument. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Zweirad von Gelegenheitsräubern so gestohlen wird, ist sehr klein. Das Schloss sollte gegen Antipicking vorbereitet sein, weil es anderenfalls mit zwei Büroklammern in kürzester Frist geöffnet werden kann. Am günstigsten sind wohl Scheibenzylinder gegen solche Manipulationsexperimente.

Das fabrikneue Fahrradschloss sollte dementsprechend eine gewisse Zähheit gegenüber schwerem Werkzeug aufweisen sowie idealerweise einen Abschließmechanismus, der nicht per intelligentes Aufmachen bezwungen werden kann. Ein Saitenschneider oder eine Blechschere können bereits genügen, um ein Kabelschloss aufzubrechen. Selbst wulstige Kabelschlösser (bis zu 15 Millimeter) versagen regelmässig in Testläufen. Vor dem Erwerb von Kabelschlössern kann nur gewarnt werden. Sie können bestenfalls Gelegenheitsdiebe entmutigen.

Wenn man nun konkrete Hinweise und Testergebnisse zu gewissen Schlössern recherchiert, muss man entweder lange suchen, alte Informationen über Schlösser, die es gar nicht mehr zu besorgen gibt, ausschliessen und erhält häufig widerspüchliche Aussagen. Der Fahrradschloss Test kann hierbei unterstützen.

Bügelschlösser, Faltschlösser, Kettenschlösser und Panzerkabelschlösser sind hinsichtlich Zuverlässigkeit gelungen. Das Ideal hinsichtlich Zuverlässigkeit stellen Bügelschlösser dar. Sie sind kaum aufknackbar. Faltschlösser verfügen über eine ähnlich hohe Sicherheit gegen mechanische Beschädigung. Gepanzerte Kabelschlösser von den Herstellern Trelock oder Abus stellten sich gleichermaßen als sicher heraus. Hochwertige Kettenschlösser schützen ebenfalls gegen Säge ebenso wie Bolzenschneider. Preiswerte Kettenschlösser versagen jedoch bei der Anwendung von Hebelwerkzeugen.

Eine grosse Zuverlässigkeit geht oftmals mit grossem Gewicht einher. Derweil ist ein tiefes Gewicht beim Fahrradfahren wesentlich. An erster Stelle im Sporteinsatzgebiet wird an den Rennrädern oder Geländer-Rädern um jedes reduzierte Gramm gekämpft, in diesem Zusammenhang will man dann wirklich kein 2-Kg schweres Schloss am Drahtesel.

23.02.2012: | | | |