Erster Etappensieg in der Voltigier Trophy Süd 2012 geht nach Österreich

Nicht nur die Springreiter kämpften beim Hallenspringturnier BadenClassics in Offenburg am Wochenende des 5. Februar 2012 um Siege und Platzierungen. Auch sechs international erfolgreiche Voltigierteams traten zu ihrem eigenen Kürwettkampf mit zwei Umläufen an. Die Pferdeakrobaten sorgten in der fast ausverkauften Baden-Arena der Messe Offenburg zum dritten Mal in Folge für ein elegantes Rahmenprogramm, das von den Organisatoren, Besuchern und Sponsoren hochgelobt wurde als idealer Kontrast zu vier Tagen Springreiten. Bei den Volti-Fans in ganz Süddeutschland hat es sich längst herumgesprochen, dass hier Voltigieren auf Weltniveau präsentiert wird und sie pilgerten scharenweise in die Hallen, um den Doppelsieg der beiden Österreicher Teams live mitzuerleben. Sogar der Österreichische Generalkonsul Wolfgang-Lukas Strohmayer war eigens aus Straßburg, dem Sitz des Europarats, angereist, um die Glückwünsche an seine erfolgreichen Landsleute persönlich zu überbringen.

Am Samstagabend vor dem Finale der Springreiter traten die sechs Teams zum ersten Umlauf an. Das Schweizer Team Lütisburg, Trophy-Sieger 2010 und 2011, machte gemäß Losentscheid den Auftakt mit ihrer Kür zu spanischen Klängen. Die Schweizerinnen blieben jedoch deutlich hinter den Erwartungen zurück, was kaum überraschte: Die EM-Vizemeister 2011 und Vierten der Weltreiterspiele 2010 hatten in Offenburg mit Verletzungsausfällen zu kämpfen und gingen nicht in der gewohnten Form an den Start. Zwei unsaubere Landungen und leichte Bodenberührung drückten die Note weiter nach unten. Im Zwischenranking war für Lütisburg lediglich ein fünfter Platz drin. Im zweiten Umlauf am Sonntag hatten sie aber fast zu ihrer gewohnten Form zurückgefunden und wurden für ihre nahezu tadellose Ausführung und Leichtigkeit immerhin mit einer 8,880 belohnt, der zweitbesten Wertnote des Wettkampfs. Trotzdem reichte es dieses Mal in der Endwertung nur zu Platz Drei, so dass in Offenburg zur Siegerehrung erstmals seit Einführung des Kürwettkampfs nicht die Schweizer Flagge gehisst wurde.

Auch für die Gäste aus Frankreich, Team Ecuries de la Cigogne, lief es nicht ganz rund. Ihr Wallach Watriano, bekannt als eines der besten Voltigierpferde der Welt, galoppierte nach 10-monatiger Pause erstmals wieder in einem Wettkampfzirkel. Im ersten Umlauf fehlte dem großrahmigen Schimmel noch die gewohnte Frische. Am Sonntag lief er deutlich besser, so dass auch die Gäste aus dem benachbarten Elsass ihre Leistung vom Vortag ordentlich toppen konnten. Sie kamen in der Endwertung auf den sechsten Platz.

Das Team Masterhorse Leonberg von Trophy-Initiator Wolfgang Renz verzichtete bei der ersten Station auf einen Start, da einige neue Voltigierer ins Team gekommen sind und zur Zeit ein neues Pferd eingearbeitet wird, das den hohen Anforderungen noch nicht gewachsen ist.
Somit waren die Voltigierer von Pegasus Mühlacker die einzigen Baden-Württemberger am Start. Sie wurden von der Ersatzlongenführerin Verena Fiess longiert, da Karin Kiontke verletzungsbedingt kurz vor den BadenClassics ausfiel. Die Voltigierer turnten ihre Kür in beiden Umläufen sehr souverän und ausdruckstark. Am Sonntag wurden sie dafür mit Platz 4 belohnt, rutschten in der Gesamtwertung dann aber auf Rang 5.

Erstmals in Offenburg mit dabei war das Team Bleyer Köln. Mit dem Europameister der Doppel-Voltigierer Torben Jacobs im Team turnten sie sich im ersten Umlauf auf Anhieb auf einen guten dritten Platz, mussten diesen in der Endwertung jedoch an die Schweizer Teilnehmer abgeben und kamen so auf Rang Vier. Zeitgleich siegte ihr Vereins- und Trainingskollege Patrick Looser beim Weltcup-Finale in Bordeaux.

Zum absoluten Shooting-Star wurden die Österreicher von der UVT Salzburg/Freisaal. Letztes Jahr standen sie bereits auf der Einladungsliste, sagten ihr Kommen aber kurzfristig ab. Dieses Mal erhielten sie wieder eine Einladung als Ersatzstarter für Masterhorse Leonberg. Ihren weiten Anreiseweg haben sie allerdings nicht bereut, denn sie fuhren als BadenClassics-Sieger mit 1.000 Euro Siegprämie nach Hause. Am Samstag überließen sie ihren Landsleuten vom URC Wildegg um 0,1 Punkte Rückstand Rang Eins im Zwischenklassement. Aber am Sonntag wurden sie für ihre sehr souverän ausgeführte Kür zu Wiener Musik mit der Höchstnote 9,142 und dem ersten Trophy-Sieg für Österreich belohnt.

Alle Gruppen boten durchweg fantastische Bilder und begeisterten das Publikum mit beeindruckenden akrobatischen Elementen und auf den Punkt zur Musik passenden Choreographien.

Weiter geht es mit der Trophy 2012 am 21. und 22. April in Leonberg. Höhepunkt ist dort der Trophy-Abend mit dem ersten Kürumlauf und großem Schauprogramm. Das Finale findet an Christi Himmelfahrt, am 17. und 18. Mai bei der Pferd International in München statt. Wieder winken den Teilnehmern der einzelnen Stationen ein Preisgeld von je 4.000 Euro und schicke Ehrenpreise. Die Gesamtsieger erhalten einen weiteren Geldpreis. Die Lütisburger Favoriten haben mit den beiden Österreicher Teams harte Konkurrenz bekommen. Ab der zweiten Station in Leonberg kommen mit Ingelsberg II und Masterhorse Leonberg weitere Teilnehmer hinzu, in München nach heutigem Stand der Planung sogar Ingelsberg I. Es ist zu erwarten, dass die Österreicher und Schweizer Nationalteams in der Vorbereitung zur WM in Le Mans im Laufe der Saison mächtig aufsatteln werden, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt, was die Gruppen bis zum Finale im Mai noch alles auspacken.

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