EU-Wirtschaftskrieg

EU-Wirtschaftskrieg - Stil: psychologische

Kriegsführung

oder: die EU-Krise entartet

London/Berlin 18. 11. 2011

www.internet-magazin-les-art.eu Rubrik: Europ 1 aktuell

Redaktionsbeitrag „les Art“:

Sieht man die Schlagzeilen wie Kommentare in den britischen Medien, so fühlt man sich an Zeiten erinnert, als noch Krieg gegen den „hässlichen Deutschen“ als Konkurrenz und Gefahr in der Mitte Europas, gegen die Vormachtstellung angelsächsischer Wirtschaftsmachtansichten, geführt wurde.

Man fragt sich langsam bei der Tonleiter der Verstärkung dieser Misstöne, ob man aus der Vergangenheit nichts gelernt hat oder ist man nur empört, daß Deutschland entgegen der zwei verlorenen großen Kriege, wo es eben genau um diese Fragen wirtschaftlichen Führungsanspruches ging, nun wieder in Europa so stark geworden ist, das man wieder nicht an Deutschland vorbei kommt.

Die Stärke Deutschlands und einst eben dem Deutschen Reich war es ja gerade, daß entgegen der angelsächsischen Monetärhandhabung, Geld als Spiegel der Wirtschaftskraft eines Landes eben kein Handelsgut ist, das man nach belieben der entsprechenden Zweckdienlichkeit als politisches, wirtschaftspolitisches in Teilen gar militärpolitisches Mittel nutzt.

Einige Politiker, dazu gehören Joschka Fischer wie auch „les Art“ haben lange erklärt, Deutschland ist militärisch zweimal zusammengeschossen worden und ist dennoch, auch unter riesigen Ressourcenverlusten von Menschen, Material wie Territorien, wieder so stark geworden, daß die Ziele einstiger Kriegshandlungen, nun als Besiegte mehr oder weiniger erreicht sind. Deutschland ist die zentrale Wirtschaftsmacht in Zentraleuropa, an der derzeit nichts vorbeigeht und ohne Deutschland eigentlich nichts mehr geht.

Das weckt Begehrlichkeiten, Neid und Frust bei den Partnern, was eben auch zu der irren Situation in Deutschland geführt hat, das die Politführung des sogenannten Politetablissements, das auch in Deutschland vornehmlich wirtschaftlich wie monetär gesteuert ist, alles Erdenkliche bis hin zu quälenden Unzumutbarkeiten der eigenen Bevölkerung gegenüber unternimmt mit einer gehörigen Portion Selbstverleugnung, ja als artiger und angepasster Europavorreiter zu gelten. Für diese Eigenfehleinschätzung, die letztendlich nur weitere Erpressungen möglich macht, da man ja eben mit derartigen Charakteren, wie bei Charles Dickens in seinen Büchern beschrieben, umspringen kann, setzt sich die BRD nun gegen das Interesse Deutschlands, wieder zwischen alle Stühle und wird somit unberechenbarer, als würde Sie eine andere, sich selbsterklärende Position beziehen, die offen Grenzen erkennen läßt.

In einem Punkte müssen wir von „les Art“ Frau Merkel jedoch Respekt erweisen in der Hoffnung, daß Sie diese Position durchhält:

„Wenn die Politik glaube, die EZB könne als «lender of last resort» (Kreditgeber letzter Instanz) das Problem der Euro-Schwäche lösen, rede sie sich etwas ein, was so nicht klappen werde, sagte Merkel in den offiziellen Medien.

Denn Frankreich hat die Deutsche Ansicht nie so recht geteilt, die die Geldpolitik von der Politik selbst verselbstständigt hält. Auch nicht so recht den Grundsatz, Geld ist ein Spiegel der Leistungskraft eines Landes und ist nur Ersatzmittel materieller Gegensicherung, in der Zeit vor der Moderne, drückte sich das in Goldbeständen, Gold- wie Silbertalern aus, die unabhängig ihrer Herkunft, in ganz Europa Akzeptanz fanden und somit es schon einmal bei genauem Hinsehen, einen „Euro“ gab.

Das angelsächsische Wirtschaftssystem ist da jedoch völlig anders ausgerichtet. Hier ist Geld nichts anderes wie Tee aus Ostindien oder Gewürze uvm., also nichts anderes als ein Ersatzmittel eines Handelsgutes, das schlicht als Handelsware eines Staates, das als Spiegel des Handels mit Allem, was sich handeln läßt, als Tauschmittelersatz des Handels, begriffen wird.

Dieser Grundsatz steckt denn auch in der Derivatenblase und Geldblase der Welt, wo die Geldinstitute, die sich durch dieses angelsächsische Monetärsystem eben derart verselbstständigen konnten, daß sie nun aus ihrem Handelsgut Geld, dieses als Eigenmarkt entwickeln konnten und so aus Geld ohne Gegenwert, Geld zogen. Wir haben heute lt. Fachleuten einen Geldwert im Handel von ca. 60 Billionen Doller in Umlauf, der durch dieses System, aus Geld Geld zu generieren ohne Gegenwert, also letztendlich eine riesige Blase darstellt, 600 Billionen gezogen wurden.

Das eine große Gefahr in diesem System steckt, liegt derzeit offen auf der Hand und ist zwischenzeitlich auch für jeden Laien erkennbar. Und genau dahinter steckt nun auch der Aufschrei aus den USA, die EZB möge nun endlich ihre Rolle als Geldversorger und Kreditlenker in der angelsächsischen Sichtweise wahrnehmen. Der Grund ist einfach. Es geht schlicht darum, die Bindung des Euro an den Doller für den Dollar zu nutzen und eine weitere Stützungsquelle für den Dollar zu finden um einmal über den Euro nun auch, seine Weltstellung zu erhalten wie eben auch die USA selbst zu sichern, die wiederum als vermeintliche Gegenleistung, die Stellung der Weltpolizei mit ihrem Militärapparat aufrecht erhalten möchte, da sie glauben, ohne sie ginge in der Welt nichts mehr und sie führe nuneinmal für die Freiheit der Menschen ständig Ersatzkriege, die diese denn doch bitte mitbezahlen mögen.

Die Sicherheit und der Wiederaufstieg Deutschlands wie die geschuldete Wiedervereinigung, die das BRD-Politetablissement zu einem Staatsstreich wie der Aufrechterhaltung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen seinem Souverän gegenüber, die BRD weiterführt und Alliiertenrechte unberührt läßt wie fortschreibt, sich also letztendlich selbst der weiteren Kontrolle der Siegermächte unterwirft, kommt nun doch an ihre Grenzen. Denn entweder unterwerfen wir uns nun den Monetärvorstellungen der Angelsachsen unter Führung der USA, die nun ihren Doller retten müssen, egal wie oder wir riskieren, wieder Weltfeind zu werden.

Da der Euro an den Dollar gekoppelt ist, Deutschland nicht souverän jedoch militärisch unbedeutend und als nach wie vor entwaffnet gelten darf, kann die BRD nicht die Position von Frau Merkel, wie vor geschildert durchhalten. Denn die BRD ist letztendlich Weisungsabhängig. Widerstand kann sich für die BRD nur entwickeln, wenn sie endlich Deutschland wieder herstellt durch eine neue Verfassung durch, mit und für den Souverän. Erst dann ist Deutschland verhandlungsfähig auch ohne militärische Größe. Die Stärke wie Sicherheit Deutschlands liegt dann in der Treue zu Europa und seiner militärische Schwäche.

Es ist in der heutigen Zeit unvorstellbar, die angelsächsische Achse würde heute Deutschland erneut ohne Kriegsgrund besetzen, nur weil sich Deutschland weigert, die Monetärpolitik der Angelsachsen zu übernehmen. Auch wenn aus diesen Gründen unter anderem, zwei große Kriege geführt wurden. Einen dritten Krieg gegen ein unbewaffnetes Deutschland, ist nicht vorstellbar.

Allein aus dieser Sicht wäre es für Deutschland und Europa hilfreich die BRD abzulösen und Deutschland in diesem Zusammenhang kernzusanieren, was eben nur eine neue Verfassung möglich macht. Und als Nebeneffekt eben auch Europa reformiert wie demokratisiert und neue Grundlagen für das Zusammenwachsen Europas ermöglicht, das die Menschen dann mitnimmt und die anonyme Bürokratie Brüssel, entmachtet.

Heute ist die Situation jedoch so, die EZB wie Frau Merkel werden letztendlich nachgeben müssen, die Geldblase wird wachsen, die Krise verschoben und am Schluß steht der Finanzcrash und eine Währungsreform, wo eben die Privatvermögen verloren gehen. Vielleicht als Strategieplanung, da eine Entschuldung weltweit notwendig ist zu dem Preis, daß im Ergebnis zumindest die Einkommen, Arbeitsplätze wie Wirtschaftsbeziehungen aufrechterhalten werden können. Die Privatvermögen sind jedoch weg.

Diese Planungen des Privatzugriffes sind lange im Gange und auch von „les Art“ bereits beschrieben.

18.11.2011: |

Über Rainer Kaltenböck-Karow