Erfolgreiche gemeinsame Wasserrettungs-Übung verschiedener Münchner Rettungsorganisationen am Regattaparksee Oberschleißheim

Zusammenarbeit und Abstimmung der Wasserretter lief wie am Schnürchen

Oberschleißheim, 20. Oktober 2011

Am vergangenen Samstag (15. Oktober 2011) fand am Regattaparksee (neben der Ruderregattastrecke) in Oberschleißheim eine groß angelegte Übung für Wasserrettungskräfte verschiedener Münchner Rettungsorganisationen statt. Ausrichter der Übung war in diesem Jahr die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG: Die Übungsleitung wurde vom DLRG Bezirksverband Oberbayern besetzt, der Ortsverband München-Mitte unterstützte tatkräftig den „Gastgeber“, die DLRG Oberschleißheim. Beteiligt waren außerdem Wasserrettungsfahrzeuge, Boots- und Tauchtrupps der freiwilligen Feuerwehr Unterschleißheim, der Berufsfeuerwehr Pasing, zudem die SEG (Schnelleinsatzgruppe) München Ost und die SEG München West der Wasserwacht.

Spaziergänger wunderten sich

Zur Beruhigung aller Passanten, die ob der etwa 60 Einsatzkräfte und deren knapp 20 Einsatzfahrzeuge und Boote sicherlich einen gehörigen Schrecken erfahren haben: Am Samstag ist niemand in Gefahr gewesen oder gar zu Schaden gekommen, es handelte sich nur um eine Übung. Übungsleiter Peter Schebesta (DLRG Bezirksverband Oberbayern) erklärt: „Als Vorbereitung auf den Ernstfall sind regelmäßige Übungen notwendig. Meist werden sie innerhalb der Organisationen durchgeführt, aber auch große, gemeinsame Einsätze müssen geprobt werden.“

Und das war das Übungsszenario: Vermisste Sporttaucher

Eine Gruppe von Sporttauchern ist an der Landzunge zwischen Badebereich und Naturschutzgebiet in den Regattabadesee eingestiegen und ist unter der in der Mitte des Sees verankerten Badeinsel hindurch zum Nordufer (Wiese neben der DLRG Wachstation) getaucht. Erst beim Verlassen des Wassers stellte die Gruppe fest, dass sie zwei ihrer Tauchkameraden unterwegs verloren haben.

Was auf den von der DLRG Oberschleißheim abgesetzten Notruf nun folgte, war das höchst effiziente Zusammenarbeiten der nacheinander eintreffenden Rettungsdienste und Trupps: Am Ende waren beide Taucher gerettet, der eine wurde nach 47 Minuten gefunden, der andere ist selbst aufgetaucht, nachdem er bereits einen Einsatztaucher unter ihm gesehen hatte und es ihm langsam aber sicher zu kalt wurde. Die Taucher wurden sicher an Land gebracht und vom Personal des bereit stehenden Rettungswagen medizinisch weiter versorgt.

Das Resümée: Durchweg positiv

Im Anschluss an die Übung trafen sich alle Beteiligten im Presseraum der Olympia-Ruderregattastrecke zur Nachbesprechung, wo sich die Retter dank der Verpflegung durch die DLRG Erding erst einmal stärken und aufwärman durften. Alle Organisationen haben hier – neben dem Essen – vor allem die gute und reibungslose Zusammenarbeit gelobt: Man habe sich gegenseitig unterstützt, abgesprochen und auch mit Einsatzmaterial ausgeholfen. Gelobt wurde außerdem die realistische Umsetzung des Szenarios, bei dem die restlichen Mitglieder der Tauchergruppe alle Einsatzkräfte nach besten Möglichkeiten „genervt“ haben und sie durch ihre besorgten Nachfragen von der Arbeit abgehalten haben. Ja, zwischenzeitlich haben die Freunde und Verwandten der vermissten Taucher sogar versucht, ein Boot der Feuerwehr zu entwenden, um sich selbst auf die Suche zu machen. Einzig die Anfahrts- und Parksituation war zu einem Zeitpunkt ein wenig durcheinander.

In einem dem Übungsszenario entsprechenden Ernstfall hätten beide vermissten Sporttaucher gerettet werden können.

Über die DLRG:

Die DLRG ist bundesweit mit über 1 Million Mitgliedern und Förderern die weltweit größte Wasserrettungs-Organisation. Über 40.000 Rettungsschwimmer der DLRG wachen jährlich mehr als 2,1 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Dabei wurden 535 Menschenleben gerettet, 6.866 Hilfeleistungen für Wassersportler erbracht und in 31.000 Fällen Erste Hilfe am und im Wasser geleistet.

In Stadt und Landkreis München hat die DLRG über 2.000 Mitglieder. Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Schwimmausbildung für Kinder und Erwachsene, die Ausbildung von Rettungsschwimmern sowie die Wasserrettung. Außerdem wirkt die Münchner DLRG im Katastrophenschutz mit. Sämtliche Ausbilder, Einsatz- und Führungskräfte sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

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20.10.2011: