Industrieklettern: Arbeiten in großer Höhe

Sind an großen Bauwerken Arbeiten zu vollbringen, dann stellt sich die Frage nach dem einfachsten Zugang. Wenn von Seiten des Gebäudes keine integrierten Zugangswege vorhanden sind, bleibt oft nur das Aufstellen eines Gerüstes oder der Zugang über eine Hebebühne. Doch dies ist mit erheblichen Kosten verbunden oder die mögliche Arbeitshöhe ist stark begrenzt. Eine weitere kostengünstige Möglichkeit bieten seilunterstützte Zugangstechniken. Diese auch als Industrieklettern bekannte Verfahren erfolgen unter Zuhilfenahme von Techniken, die sich aus Abseiltechniken und Klettertechniken entwickelt haben. Der Zugang zu den gewünschten Gebäudeteilen erfolgt in aller Regel durch Abseilen. Im Gegensatz zum Sportklettern wird zur Absturzsicherung immer mit einer zweiten Seilsicherung gearbeitet. Nach Beendigung der Arbeiten erfolgt in der Regel ein Abseilen zum Boden oder der Höhenarbeiter steigt am Seil wieder auf.

Klassische Einsatzgebiete für das Industrieklettern sind die Montage von Windkraftanlagen und der Bau von Brücken, Hochhäusern und Bohrinseln. Die Ausführung von Reparaturen an Dächern, sowie die Montage von Blitzschutzanlagen und Einrichtungen zur Taubenabwehr, gehören ebenso dazu wie die Sanierung oder die Reinigung von Fassaden und die Installation von Werbebannern. Auch in der Baumpflege kommt die Seilzugangstechnik regelmäßig zur Anwendung. Durch die besonderen Anforderungen wird bei den seilunterstützten Höhenarbeiten auf Technik zurückgegriffen, die sich weniger am Sportklettern, als vielmehr an der Höhlenforschung orientiert. So wird bei der Seilzugangstechnik nicht von einem Sturz ins Seil ausgegangen. Die verwendeten Seile weisen deshalb nur eine geringe Dehnung und Mantelverschiebung auf. Für die Baumpflege werde sogar speziell ausgewiesene Baumpflegeseile angeboten.

Wenngleich Industrieklettern in Deutschland nicht zu den anerkannten Berufen gehört, so ist für eine gewerbliche Anwendung gemäß den Arbeitsvorschriften eine Ausbildung zu absolvieren. Diese umfasst die Bereiche Seilzugangstechnik SZT (Level 1-3) sowie Arbeits- und Rettungstechniken. Ferner ist ein Erste-Hilfe Lehrgang und die Arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung G41 vorzuweisen. Die Interessensvertretung übernimmt in Deutschland der Fach- und Interessenverband für seilunterstützte Arbeitstechniken e.V. (FISAT), der 1995 gegründet wurde.

Weiterführende Informationen unter www.gsar-mbh.de/industrieklettern


Über mb-netzwerk

Vorname
Markus

Nachname
Boos

Adresse

Flößerstr. 14
74321 Bietigheim-Bissingen

Homepage
http://www.mb-netzwerk.de

Branche
Webdesign, Internet, Onlinemarketing, SEO, ecommerce