CEO Gipfel 2011 Press Release - Dr. Thomas Straubhaar

Zur Person

Als Referent des CEO Gipfels 2011 stellt Professor Dr. Thomas Straubhaar im Grand
Hotel Heiligendamm das Thema „Was ist zu tun, damit der Mittelstand mit Blick
auf wirtschaftliche, gesellschaftliche und demographische Herausforderungen die
besten Mitarbeiter gewinnt und halten kann?“ vor. Professor Dr. Straubhaar leitet
das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut HWWI seit seiner Gründung 2005. Seine
Aufgabe ist es, das Institut nach innen zu führen und nach außen zu vertreten.
Zur Veranstaltung
Jährlich treffen sich Topentscheider aus allen Branchen und Industriebereichen des
deutschsprachigen Raumes, um sich über aktuelle Gegebenheiten und Neuerungen
im Mittelstand zu informieren und über Problemstellungen zu diskutieren. Vom 25.
bis 27. September 2011 wird der Marcus Evans Wirtschaftsgipfel in Deutschland
stattfinden.

Strategische Herausforderungen für CEOs im Mittelstand

CEOs stehen einer ganzen Menge an Herausforderungen gegenüber, weil die Komplexität der
Veränderungen sehr stark zugenommen hat. Es gibt heutzutage weit schnellere und stärkere
Veränderungen, die auf ein mittelständisches Unternehmen zukommen, als früher. Das hat
mit der Globalisierung zu tun, die auch das Geschäft internationaler gemacht hat. Auf der
Inputseite bei Vorleistungen, aber auch bei den Produktionsfaktoren, insbesondere Arbeit und
Kapital, gibt es einen beschleunigten Trend, dass die Eigentümer zunehmend auch aus dem
Ausland kommen und sich beteiligen. Diese kommen nicht nur aus OECD Ländern, sondern
verstärkt auch aus den Emerging Markets also beispielsweise China, Indien und Thailand.
Auch auf der Outputseite wird das Geschäft komplexer, weil es nicht nur noch darum geht,
dass man an bekannte Abnehmer standardisierte Produkte liefert, sondern sich zunehmend
internationalisieren muss - da man im Ausland einen größer werdenden Teil seines Umsatzes
erzielt. Das wiederum hat Konsequenzen auf die Frage: Muss ich selber im Ausland vertreten
sein, entweder durch eine eigene Niederlassung, ein Joint Venture oder eine Kooperation
mit anderen Firmen, die schon vor Ort sind? Das macht das Ganze für mittelständische
Unternehmen zu einem besonderen Problem, weil viele diesen Herausforderungen, um auf
die Komplexität zu reagieren, finanziell nicht nachkommen können.

Internationalisierung oder Made in Germany? Marktchancen für den Mittelstand

Beide Modelle können erfolgsversprechend sein. Wichtig ist, dass man eine klare Strategie
hat, dass man sich bewusst ist, dass, wenn man nach außen geht, es in Punkto Führung,
Organisation und der Frage, mit wem mache ich welche Geschäfte, die Komplexität extrem
zunehmen wird. Man wird dementsprechend Ressourcen in die Hand nehmen müssen und
nicht nur halbherzig agieren können, sondern entsprechend konzentriert und fokussiert
auf die Aufgaben eingehen. Die Alternative ist: man verzichtet darauf und bleibt für
und auf dem deutschen Markt zuständig. Das hat auch seine Vorteile, ist allerdings
risikobehaftet, da die Zukunft der wachsenden Märkte nicht in, sondern außerhalb
Deutschlands liegen wird. Man muss sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzen,
da man kaum darum herum kommt, sich in irgendeiner Weise zu internationalisieren.

Problem der Finanzierung

Finanzierung gehört zu den Themen, die sich in den letzten Jahren dramatisch verändert
hat. Hier wirkt sich und wird sich die Finanzmarktkrise noch viele Jahre auswirken und
zwar deswegen, weil das Risiko der Finanzierung jetzt von den geldgebenden Gläubigern
anders beurteilt wird, als es noch in der Vergangenheit der Fall war. Viel wurde früher aus
dem Bauchgefühl heraus oder durch persönliche Netzwerke zwischen mittelständischen
Unternehmen und der Hausbank entschieden; hier wird sich durch die verschärften Baseler
Regelungen (BASEL II und BASEL III) einiges ändern. Nicht nur werden die Banken wesentlich
genauer und detaillierter trennen müssen, an wen sie welche Kredite vergeben dürfen,
auch müssen sie diese Kredite mit mehr Eigenkapital bankenseits unterlegen. Das heißt, die
Hebel der Banken werden in Zukunft schwächer werden. Auf der anderen Seite müssen
auch mittelständische Unternehmen, die einen Kredit aufnehmen wollen, wesentlich mehr
Eigenkapital ihrerseits beibringen und müssen mit einer generellen Verteuerung der Kredite
rechnen, weil sie noch risikoadäquater berechnet werden. Es wird spannend sein zu sehen, wie
Mittelständler damit umgehen werden, da viele von ihnen um ihre Unabhängigkeit fürchten,
wenn sie Fremdkapital aufnehmen und diese Schwierigkeit wird eher zunehmen als abnehmen.
Gerade wenn Unternehmen wachsen wollen oder wenn sie sich internationalisieren, brauchen
sie eher mehr als weniger Kapital.

Die besten Leute gewinnen und halten

Das wird angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland ein ganz wesent-
liches Problem werden, wobei es kein Gott gegebenes Problem ist, sondern vieles davon
hausgemacht ist. Viele Mittelständler haben sich mit dem Thema Recruiting schlichtweg
nicht ausreichend oder gar nicht beschäftigt. Für viele Unternehmen stand dieses Thema
nicht an erster Stelle auf der Agenda. Hier muss ein Umdenken stattfinden. Diejenigen, die umdenken und handeln, werden von diesem Fachkräftemangel kaum bedroht sein
und werden vergleichsweise gute Karten haben, auch weiterhin zu ihren Fachkräften zu
kommen. Die Stichworte, die es anzupacken gilt, lauten erstens eine massive Erhöhung der
Beschäftigung von Frauen und nicht nur der Quote halber und zweitens der vermehrte
Einsatz von älteren Arbeitskräften. Für beides gilt, dass es mit einem entsprechenden
Anpassungsprozess bei den Beschäftigungsverhältnissen verbunden ist. Konkret also: die
Arbeitsplatzgestaltung ist entsprechend anzupassen, Arbeitszeiten müssen flexibilisiert
und Aufgaben entsprechend der Möglichkeiten der Arbeitnehmer geändert und neu
festlegt werden. Des Weiteren sollte man mehr Menschen mit Migrationshintergrund,
so wie es in Deutschland heute schon gemacht wird, beschäftigen und für eine ständige,
kontinuierliche Weiterbildung seiner Belegschaften sorgen, um auch in den Augen der
Belegschaften ein attraktiver Arbeitgeber zu bleiben. Arbeitsplatzgestaltung, Arbeits-
zeitgestaltung sowie kontinuierliche, lebenslange Weiterbildungsmodelle sind essenziell,
um Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Hier spielt auch das Thema Teamwork
eine wesentliche Rolle. Jüngere können von den älteren Mitarbeitern lernen, wenn die
älteren ihre sozialen Kompetenzen und ihre lebenslang erworbenen Qualifikationen
einbringen und weitergeben können. Ziel sollte es sein, dass diese Mischung letztlich die
Erfolgskomponente ist.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Veranstalter finden Sie auf
www.ceogipfel.com/hwwi.
Ihre Kontaktmöglichkeit
Dennis Kruzien
Public Relations Summit Division
marcus evans (Europe) Limited
Tel: +357 22 849 422
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Email: pr@marcusevanscy.com
www.marcusevans.com/summits
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05.09.2011: