Zehntausende auf Yildirim Ayhans Beerdigung – Übergriffe auf Trauerzug im Südosten der Türkei

Polizei setzte auch scharfe Munition ein

Gestern beteiligten sich in Wan, im überwiegend von KurdInnen bewohnten Südosten der Türkei, Zehntausende an der Beerdigung von Ylldirim Ayhan, obwohl der Zug von der Polizei mit allen Mitteln behindert wurde. Als der Trauerzug Zehntausender, an dem auch der BDP-Abgeordnete und BDP-Co-Vorsitzenden Hamit Geylani und viele Abgeordnete und BürgermeisterInnen der pro-kurdischen BDP (Partei für Frieden und Demokratie), aus vielen Städten der Region teilnahmen, den Friedhof erreichte, versuchte die Polizei die Menschen am betreten des Friedhofs zu hindern und setzte Wasserwerfer, Tränengas und Panzer ein.

Die Polizei griff auch umstehende Häuser an, zerschlug Fenster, verletzte Dutzende. Viele TeilnehmerInnen wurden verletzt, als sie sich vor den Polizeiangriffen in einen Kanal zu retten versuchten. Aufgrund der Gasgranaten brach auf dem Friedhof ein Brand aus. Während der ganze Stadtteil im Tränengasnebel versank, setzte die Polizei auch immer wieder scharfe Munition ein.

Trotz all dieser Angriffe wurde Yildirim Ayhan beigesetzt. Der BDP-Abgeordnete Hamit Geylani erklärte bei der Beisetzung: „Diese Faschisten können Kugeln auf uns regnen lassen. Aber wir werden uns nicht beugen. In all den Jahren konnten sie uns nicht vernichten und das werden sie auch nicht schaffen. Denn wie oft sind wir schon gestorben um zu leben.“

Yildirim Ayhan, Mitglied des BDP-Provinzrates, wurde am vergangenen Sonntag, bei einem Angriff auf die „Lebenden Schutzschilde“ in Çele/Colemêrg (Çukurca/Hakkari) von einer Gasgranate in die Brust getroffen.

Quelle ANF

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(Türkisch)