"Wir haben diesmal besonders viele hübsche Mädchen" verlautbarte Heidi Klum, die Modelmutter der Nation, die im Vorwege eben dafür sorgte. Mit Strenge, einer Jury und mit geübtem Blick für Figur und Massengeschmack siebte sie aus Tausenden von Bewerberinnen 50 junge ansehnliche Finalistinnen heraus, die alle mit Traummaßen und - so schien es - Beinen bis zum Himmel glänzten. So war die Konkurrenz unter den Bewerberinnen in der vom Fernsehen übertragenen Endrunde besonders groß. Was ist das Erfolgsrezept der Gewinnerin von Deutschlands populärstem Modelwettbewerb, Jana Beller?

Was absolut verblüfft: die Siegerin ist vom Wesen her zurückhaltend, im Vergleich zu ihren nicht minder talentierten, extrovertierten Mitbewerberinnen gradezu ein "Mauerblümchen" (Stern). So mag ihr Obsiegen gegen überaus starke Mitstreiterinnen erstaunen, zufällig war ihr Triumpf nicht. Das neue deutsche Fräuleinwunder gewann auf seinem Weg ins Finale mehrheitlich Sympathien bei Auftraggebern, Jury, Fachleuten, sowie bei Publikumsvoten und räumte einen begehrten Werbeauftrag nach dem anderen ab. Die Jurymitglieder um Heidi Klum, dem einzigen aktuellen Showstar Deutschlands vom globalen Maßstab - Papst und Kanzlerin mal ausgenommen - überboten sich gegenseitig mit Lobgesängen ob der aus Sibirien stammenden Schönheit. Sie sei bezaubernd und hätte auch sie verzaubert gab die Klum preis; Einem ihrer Juroren entfiel ein knappes aber nicht minder bedeutungsschwangeres "Wow, wow, wow". So stellt sich automatisch die Frage, wie sich dieser in der Geschichte von GNTM beispiellose Siegeszug eines so unprätentiösen Mädchens, das jetzt in der deutschen Provinz beheimatet ist, erklärt. Was hat diese Frau, das sie über die anderen Wohlgestalten erhebt?

Es sei ihre Mundfalte, glaubt die blondgemähnte Beauty selbst. Und liegt mit ihrer Einschätzung örtlich knapp daneben. Ihr wirklicher Trumpf ist ihr traumhaftes Lächeln, das sich zu einem perfekten Zahnbild formt, zweier gleißender Perlenstränge eines edlen Diadems nicht unähnlich. Und dieses perfekte Lächeln kommt natürlicher, frischer und strahlender daher, als das einer jeden Zahnpastareklame.

Keep smiling als Erfolgsrezept ist übrigens nicht neu. Schon Marilyn Monroe etwa hat ihr Lächeln mit Veneers aufpeppeln lassen. Neu aber ist, dass nunmehr auch Normalbürger sich ihr Traumlächeln kreieren lassen können. Smile-Makeover nennt sich die Optimierung des Zahnbildes im internationalen Sprachgebrauch. Bevor Sie also planen, einen Wetbewerb zu gewinnen: fragen Sie Ihren Zahnarzt nach den Siegchancen. Your smile is a business card.

Autor:
Dr. Richard Krause
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