Sachunterricht zum Anfassen im größten Hafen der Welt - Grundschüler der Deutschen Schule Shanghai entdecken China

Container soweit das Auge reicht und mittendrin eine Gruppe deutscher Grundschüler auf Entdeckungstour. Dieses Bild bot sich im Umland von Shanghai, als rund 70 Viertklässler der Deutschen Schule den Yangshan-Tiefwasserhafen besuchten, der zusammen mit dem Waigaoqiao-Freihafen der Metropole den derzeit größten Containerhafen der Welt bildet. Der Ausflug ist Bestandteil eines Projektes im deutsch-chinesischen Sachunterricht, mit dem die Klassenlehrerinnen ihren Schülern die Entstehung von Produkten in China und deren Transport nach Europa anschaulich vermitteln wollen.

Viel zu sehen und entdecken gab es bereits auf der Fahrt: Denn der Yangshan-Hafen liegt rund zwei Autostunden von Shanghai entfernt auf einer vorgelagerten Insel und ist mit dem Bus nur über eine 32 Kilometer lange Seebrücke erreichbar. Dort angekommen blickten die Grundschüler von einem Aussichtspunkt über die Terminalanlage und staunten über die riesigen Schiffe, die an den Stationen festgemacht waren. Markus Johannsen, der sich als Seefracht-Manager des Logistikunternehmens Kuehne+Nagel bestens im Hafen auskennt, begleitete die Kinder an diesem Tag und erzählte spannende Fakten. Von ihm erfuhren sie etwa, dass die großen, roten Kräne zum Beladen der Frachter im Fachjargon ‚Containerbrücken‘ genannt werden, im vergangenen Jahr mehr als 29 Millionen Container Shanghais Hafenanlagen durchlaufen haben und der Transport in der Terminalzone vor allem Computergesteuert läuft.
Bei einer Ausstellung im Control-Tower konnten die Schüler dann der Entstehungsgeschichte des Hafens auf den Grund gehen. „Eröffnet wurde der Hafen auf der Insel erst 2005, vorher haben hier Fischer gewohnt“, fand Sarah aus der 4b beim Studieren der Texttafeln heraus.
Gemeinsam mit dem Logistik-Experten durften sich die Grundschüler auch in einem Lager von Kuehne+Nagel, einer sogenannten Container-Fracht-Station auf dem nahegelegenen Festland, umschauen. Auf rund 20.000 Quadratmetern stapelten sich dort die Kartons in meterhohen Regalen und überall fuhren Gabelstapler herum. „Wir haben Kisten mit Klamotten und Weihnachtskugeln entdeckt“, erzählte die neunjährige Laura. „Die kommen bestimmt aus einer chinesischen Fabrik und müssen jetzt auf dem richtigen Schiff landen.“

Zwei Mal im Schuljahr realisieren die Grundschullehrerinnen der Deutschen Schule Shanghai im Sachunterricht ein über mehrere Wochen angelegtes Projekt, bei dem sich alles um das Gastland dreht. „Der Hauptgegenstand des Faches ist wie in Deutschland auch die Lebenswelt der Schüler – und die unserer Schüler ist eben derzeit in Shanghai“, fasst Benita Wierschem, Klassenlehrerin der 4c, das Anliegen zusammen.
Auch für die meisten deutschen Pädagogen ist vieles in dem asiatischen Land noch neu. „Deshalb gestalten wir rund ein Drittel des Sachunterrichts gemeinsam mit den Chinesisch-Lehrerinnen und lernen selbst eine Menge dazu.“

Im Rahmen des derzeit laufenden Projektes „Herstellung in China und Transport nach Europa“ haben sich die Schüler bereits mit chinesischen Provinzen beschäftigt, in denen Seide hergestellt wird, sie haben gelernt, wofür Seide benötigt wird, selbst Seidentücher eingefärbt und ein Seidenmuseum besichtigt. Nach dem Hafen- und Lagerbesuch zum Thema Transport fehlt nun nur noch ein letzter Baustein: Ein Film, in dem es um die Ankunft von Containern aus China im Hamburger Hafen geht.

DS Shanghai PR, Katharina Putzer
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08.06.2011: | |

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Die Deutsche Schule Shanghai ist eine Privatschule in der Trägerschaft des Schulvereins „Deutsche Schule Schanghai e.V., bestehend aus Kindergarten, einjähriger Vorschule, vierjähriger Grundschule und achtstufigem Gymnasium (G?8?Bildungsgang) bis zum Abitur bzw. zur Deutschen Internationalen Abiturprüfung (DIAP) nach Klasse 12. Derzeit besuchen rund 1100 Schüler die beiden Standorte in den Stadtteilen Puxi und Pudong. Die Schule ist von der Kulturministerkonferenz der Länder in der Bundesrepublik Deutschland als deutsche Schule im Ausland anerkannt. Damit sind alle Zeugnisse und Berechtigungen denen deutscher öffentlicher Schulen gleichwertig. Die DS Shanghai wird vom Auswärtigen Amt finanziell und personell gefördert.

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