Status Employer-Branding in der Marketing-Branche

Wiesbaden - Laut dem Online-Magazin Marketing-Kompass, ist es heute wahrscheinlich leichter einen neuen Kunden zu akquirieren, als passende bzw. hochqualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Highpotentials sind rar. Employer-Brandings in der Marketing-Branche allerdings auch. Eine Bestandsaufnahme von Andreas Rolle, Redaktionsverantwortlicher von www.marketing-kompass.de.

Ob Werbeagenturen, Marketingberatungen oder Kommunikationsdienstleister, viele sind derzeit auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Neue Kollegen, die analog zur Konjunktur helfen sollen, die aktuell gute Lage mit ihren Top-Kompetenzen weiter abzusichern und auszubauen. Nur wo sind Sie zu finden?

Gerade mit Blick auf die boomenden Marketing-Disziplinen wie Social-Media, E-Commerce, Eventmarketing und webbasierte PR, erscheint der Markt wie leer gefegt. Zu spät, heißt es lächelnd in Employer-Branding-Kreisen. Gerade Arbeitgeber-Marken haben hier noch die besten Karten, im Visier der Besten zu sein. Insbesondere wenn Konjunktur und Arbeitsmarktsituation weiterhin positiv verlaufen, wird es für die weniger Bekannten, die sog. „Hidden-Champions“ im Markt noch enger. Sie sind nicht im relevant set des Kandidatenpotenzials.

Viele Arbeit-gebende Personalverantwortliche der Marketing-Branche ohne eine Employer-Branding-Strategie müssten sich einmal ernsthaft überprüfen, ob sie so, wie sie heute Kandidaten suchen/akquirieren, auch die Produkte und Kampagnen ihrer Kunden vermarkten. Gab es da nicht einmal das Prinzip von Kreativität, Innovationsführung und Alleinstellung? Vordergründig tummelt man sich intensiv in den Jobbörsen mit herdentriebartigem Jobanzeigeschalten, spamverdächtigen Jobmails und vergeblich-nachhaltigen Postings von Jobangeboten in Social-Networks. Imme die gleiche Leier. Der Jobmarkt ist im Stress und niemals war das Marketing für Jobs homogener, austauschbarer und unpersönlicher als in diesen Zeiten. Etwaige Erfolge? Die kann jeder für sich selbst bewerten. Es erscheint in der Marketing-Branche leichter, einen neuen Kunden zu akquirieren, als den passenden top qualifizierten Mitarbeiter zu rekrutieren.

Wo bleibt eigentlich der persönliche Anspruch von Werbeagenturen, Marketingberatungen oder Kommunikationsdienstleister an eine Employer-Branding-Strategie – bitte nicht nur reduziert auf Print-Anzeigen? Wo bleibt der Drang des Marketing-Spezialisten, sich aus seinem Hidden-Champion-Dasein heraus zu begeben, um Kandidaten im Markt selbstbewusst klar zu machen: „Hey, wer zum Henker ist Jung v. Matt?!“ Denn das ist die Messlatte der Employer-Branding-Kampagne, die speziell top Wunsch-Kandidaten dazu inspiriert: „Werbeagentur XY ist auch cool, da möchte ich gerne mal arbeiten!“

Meine Empfehlung: Nehmen Sie die Zeiten ernst. Besetzen Sie den Platzhalter „XY“ mit Ihrer Employer-Brand. Und vergessen Sie ihre Strategie „Jobanzeige ist alles!“. Vermeiden Sie das Lemming-Niveau und Ihr Hidden-Champion-Dasein. Als Kompetenzträger im Marketing haben Sie bestimmt mehr Würde & Möglichkeiten, als sich nur per Zufall von Highpotentials entdecken zu lassen. Die Zeichen stehen auf Durchsetzung und Verdrängung in einem Markt, der aktuell denen überlassen wird, die sowieso Bekanntheit, Renommee und folglich automatischen Zulauf haben. Sie sind gut, aber nicht immer die besseren Arbeitgeber. Allerdings haben sie ein Employer-Standing. Die bessere Karriere hingegen könnte aber auch bei Ihnen stattfinden. Viel Erfolg!

Weitere Infos zum Thema auch unter: http://www.tiny.ly/nOPJ