Innovative Funklösungen für die Sicherheitstechnik

„Wer sich mit dem Thema Diebstahl intensiv beschäftigt, dem läuft es eiskalt den Rücken runter“, erzählt Thomas Schuy. 1999 gründete der Diplom-Ingenieur die dolphIT GmbH in Fulda. Ein Standbein des Unternehmens sind Funklösungen für die Sicherheitstechnik - eine Innovation in der Branche.

„Objekte, die keine eigene Stromversorgung haben, kann man nicht konventionell überwachen. Das gilt für , mobilen Objekte, zum Beispiel für Kupferdrahttrommeln“, erklärt der 41-Jährige. „2010 ist ein Unternehmen aus dem Bereich Elektroinstallation auf uns zugekommen, welches durch den Diebstahl von Kupferkabeltrommeln große Probleme hat“, so Schuy. Denn Kupfer ist ein begehrtes Metall – nicht nur in der Industrie – es wird auch gerne gestohlen. Pro Kabeltrommel liegt der Verlust zwischen 3 bis 25 TEUR. Hinzu kommen Konventionalstrafen und Mehraufwand für Organisation beziehungsweise neue Montage. „Diese Diebstähle sind meistens keine Einzelfälle, sondern organisierte Kriminalität. Banden zerschneiden die Kabel in handliche Stücke und werfen sie in einen Sprinter.

Bislang gab es nur wenige Möglichkeiten, einen solchen Diebstahl zu verhindern und die waren teuer und unzulänglich. Wenn am Wochenende Alarm über SMS oder per E-Mail ausgelöst wird, nutzt das allerdings wenig. Die Diebe sind dann längst über alle Berge. „Wir haben nach einer anderen Lösung gesucht und eine Funksicherung entwickelt, die vergleichbar einer Einbruchmeldeanlage beim VdS-Wachdienst aufgeschaltet ist und die Alarmkette auslöst“, so Schuy.

Eine große Versicherung, die im Bereich Photovoltaik noch höhere Schäden zu verzeichnen hatte, kam ebenfalls auf dolphIT zu. Ein europaweit großes Problem, denn Solarparks liegen in der Regel außerhalb von Ortschaften und sind selten bemannt. Die wertvollen Solarzellenmodule werden häufig direkt nach der Anlieferung entwendet. Der Schaden liegt bei rund 250 TEUR pro Container. Auch dafür hat dolphIT eine Sicherheitslösung entwickelt. Der Container und dessen Türöffnung werden vom Werk bis zur Montage überwacht. Der Transport kann jederzeit über ein Webportal verfolgt werden. Ein integrierter Sensor meldet, wenn die Containertüren geöffnet oder manipuliert werden. Und ein 3D-Bewegungssensor meldet ungenehmigtes Verladen. Die Ortung kann für alle wertvollen Containerladungen eingesetzt werden und ist daher auch für viele Spediteure interessant.

Die Hessen Agentur (HA), welche für die Innovationsförderung des Landes Hessen zuständig ist, wurde 2010 auf dolphIT aufmerksam. Durch Querverbindung der HA zur „Enterprise Europe Networks“ (EEN) - kam die Einladung der EU-Institution zustande, die Funklösungen auf der "Future Match" der CeBit 2011 vorzustellen.

„Das Interesse war überwältigend. Wir wurden förmlich überrollt. Auf der Messe habe ich im 20-Minuten-Takt den ganzen Tag lang Gespräche geführt“, freut sich Thomas Schuy. Ein schönes Bonbon: Die Hessen-Agentur hat dolphIT zum Wettbewerb "Innovationspreis -Initiative Mittelstand 2011" vorgeschlagen.

www.dolphit.de

Auszug aus einem Interview der IHK-Wirtschaftsregion Fulda