Die römischen Tore

Römische Tore gibt es fast so viele wie die Brunnen in der Stadt. Auch heute noch erinnern sie an die alten Zufahrtswege zur Ewigen Stadt Rom. Sehenswürdigkeiten wie diese mussten damals Eindruck machen. Schließlich waren es ja genau diese Tore, die die Besucher von Rom bei ihrer Ankunft zuerst zu Gesicht bekamen. Und die Römer ließen sich keine Gelegenheit entgehen, um anderen die Schau zu stehlen. Nicht alle der Tore von Rom sind noch immer gut erhalten. Aber es gibt einige Rom Sehenswürdigkeiten, die auch heute noch eine Reise wert sind. Diese hier sollten Sie auf keinen Fall verpasse:

Die Porta Flaminia in Rom (Porta del Popolo)

Das wahrscheinlich schönste der Tore in der Aurelianischen Mauer von Rom, die Porta Flaminia, ist wahrlich eine Augenweide und zu Fuß gut zu erreichen. Heute nennt man sie die Porta del Popolo. Der Name des römischen Stadttores ist eine Ableitung nach der berühmten Konsularstraße Via Flaminia, die noch heute existiert und auch von Verkehr befahren wird. Ursprünglich wurde die Außenfassade von Papst Pius IV bei Michelangelo in Auftrag geben. Michelangelo wiederum reichte die Arbeit weiter an Nanni di Baccio Bigio, von dem die Fassade dann im Jahr 1565 fertiggestellt wurde. Bigio gab an, sein Werk sei inspiriert vom Titusbogen. Der Arco di Tito, ein im Auftrag des römischen Herrschers Titus errichteter Triumpfbogen ist auch heute noch in der Nähe des Kolosseums zu sehen.

Mit der Metrolinie A kommt man an der Haltestelle Flaminio genau unter die Porta del Popolo. Sie befindet sich in strategisch wichtiger Lage zwischen der Villa Borghese, dem Vatikan und dem Herzen des historischen Zentrums von Rom. Dort angekommen sollten Sie unbedingt auch zur Piazza del Popolo gehen. Dort erwarten Sie ein eindrucksvoller Obelisk und zauberhafte Basiliken. Wärmstens zu empfehlen ist die Basilika der Santa Maria del Popolo. Viele berühmte Werke von Caravaggio sind dort ausgestellt, u.a. die Kreuzigung Petri und die Bekehrung des Paulus.

Die Porta Pinciana in Rom

Die Porta Pinciana kann man heutzutage viel einfacher mit dem Auto als zu Fuß erreichen. Grund dafür ist das römische Verkehrschaos: Das Tor befindet sich genau an einer vielbefahrenen Kreuzung, an der die Blechlawinen aus Richtung der Villa Borghese und der Via Veneto und der Piazza Barberini aufeinandertreffen. Einer der sieben römischen Hügel, der Pinzio, gab dem Tor seinen Namen. Die Porta Pinciana wurde genau auf ihm erbaut und zwar im Jahr 403 unter der Herrschaft des Kaisers Honorius. In der mittelalterlichen Folklore kennt man das Tor auch als Porta Belisaria. Der Legende nach soll General Bizantino Belisario, einer der bedeutendsten byzantinischen Generäle der Geschichte, in seinen späteren Jahren, als er vom Alter gezeichnet war und das Augenlicht und seinen Reichtum eingebüßt hatte, immer zum Betteln zu diesem Tor gekommen sein.
Die Porta Pinciana ist auch ein Ausgangspunkt für die berühmte Via Veneto. Bekannt wurde die Straße durch den Filmklassiker Das süße Leben von Frederico Fellini. So kommt man dann zur Piazza Barberini mit der Fontana die Tritone, dem beeindruckenden Tritonenbrunnen von Bernini.

Die Porta San Giovanni in Rom

Der Verkehr aus und nach Süditalien sollte mit der Porta San Giovanni leichter fließen. Eingeweiht wurde das Tor im Jahr 1574. Wer tatsächlich der Architekt des Tores war, ist schwer zu sagen. Alle Dokumente aus dieser Zeit sprechen nur von einem berühmten Architekten mit dem Namen Giacomo. Glaubt man der Legende, dann ist es der Architekt Giacomo Della Porta gewesen. Die Geschichte behauptet sogar, dass er genau an diesem Tor, „das er selbst erbaute“, wegen einer Vergiftung durch Melonenfrüchte bei seiner Rückreise von den Römischen Schlössern, den Castelli Romani, ums Leben kam. Die Porta San Giovanni ist eng verknüpft mit weiteren beliebten römischen Traditionen. Zum Schauplatz eines ganz besonderen Festes wird sie aber immer am 23.Juni in der „Notte di San Giovanni“, der Johannisnacht.

Der Legende nach veranstaltete der Geist von Herodias, die ihren Ehemann Herod Antipas dazu überredet hatte, Johannes den Täufer das Leben nehmen zu lassen, ein Hexenfest auf den Auen des Laterans in der Nähe der Porta San Giovanni. Zur Vertreibung der Geister veranstalteten die Römer die ganze Nacht lang ein großes Fest mit Pauken und Trompeten. Dabei verzehrte man seit jeher Schnecken, die zum Symbol für die Zwietracht wurden. Dem Aberglauben nach sollen die verspeisten Schnecken im Magen alle Streitigkeiten und Feindseeligkeiten des vergangenen Jahres verbrennen. Deshalb ist das Fest in der Johannisnacht auch ein Fest der Versöhnung. Ihren Namen erhielt das Tor nach der Basilika San Giovanni in Laterano, dem offiziellen Kirchensitz des Bischofs von Rom.

24.03.2011: | |