Die Spree-Strategie

In einem Hinterzimmer der deutschen Hauptstadt stand Lars Lesko wieder einmal völlig neben sich und beobachtete mit zugekniffenen Augen die Personen, die versammelt an einem kleinen Tisch saßen und Poker spielten. Es war wieder einmal soweit – Freitag Nacht, eine Woche voll harter Arbeit lag hinter ihm. Es war an der Zeit, sich einmal wieder so richtig ordentlich zu amüsieren. Und so zog er mit seinen Kumpels los Richtung Prenzlauer Berg. Die bekannte Amüsiermeile, auf der man im Prinzip alles erleben, alles haben, jeden erdenklichen Spaß haben kann. Auf der einen Seite aber auch alles verlieren kann, abstürzen kann und sich in der Nacht verlieren kann. Er war mit seiner Clique unterwegs. Allesamt ehrliche Jungs, die mit ihrem während der Wochen hart erarbeiteten Geld am Wochenende eben diese harte Woche vergessen wollten. Doch bevor sie in die Clubs und Bars zogen, zogen sie sich in eine der kleinen Casinos zurück, die sich in Massen aneinanderreihten. Das bevorzugte Spiel war Poker, alle Formen von Poker. Nur einer zog sich währenddessen immer in eine Ecke zurück, um seine Jungs beim Spielen zu beobachten. Er fand es einfach interessanter, zuzuschauen und die gesamte Szenerie in Ruhe zu scannen, anstatt sich mit an den Pokertisch zu setzen und ein Spiel zu spielen, dessen System und Strategie ihm völlig fremd waren. Er war von Haus aus nicht der Typ Spieler, er ein vorsichtiger, strategisch vorgehender Typ, der immer versuchte, jede Art von Zufall oder Glück zu eliminieren. Und eben das gelang ihm beim Poker spielen allzu selten. Doch es war einfach ein anderes Spiel, dass ihn faszinierte, dass er komplett durchdachte, während er seinen Freunden bei ihren verzweifelten Versuchen zuschaute, erfolgreich zu pokern. Und eigentlich war es immer so: sie gingen alle zusammen aus, gingen Pokern, streiften dann durch die Bars und Clubs der Stadt und verstreuten sich dann morgens in alle Richtungen. Was keiner seiner Freunde wusste oder auch nur ahnte: Lars ging jedes Mal in ein und dasselbe Casino. Dort fühlte er sich wohl, dort wusste er, was zu tun war, wie er zu spielen hatte, wie er den größtmöglichen Erfolg haben konnte. Und genau das war eben kein Glück. Denn er hatte in sehr, sehr langer Zeit eine Strategie gefunden die es ihm ermöglichte, locker und lässig Roulette zu spielen. Ausgetüftelt, während andere Poker spielten. Er musste lachen, während es am Pokertisch immer höher und höher herging! Diese Strategie, die er gefunden hatte, ist einfach zu beschreiben – und genau so einfach zu verschweigen. Denn jeder gute Stratege behält seine Geheimnisse für sich. Und so zogen sie gemeinsam los, um sich den Abend zu vertreiben. Lars bemerkte, wie er immer und immer heißer auf das Roulette wurde, wie er stets daran dachte, morgens in aller Frühe sich an einen Roulette-Tisch zu setzen. Und zu gewinnen. Die Nacht war schnell vorbei – als er ins Casino wollte, zupfte ihn einer seiner Freunde am Ärmel und sagte: „Du, Lars, wo gehst Du eigentlich morgens hin? Nach Hause jedenfalls nicht, das habe ich bereits gemerkt!“ Lars erschrak. Und zwar so, wie jemand sich fühlt, der auf frischer Tat beim Lügen ertappt wird. Nach einer kurzen Denkpause nahm er seinen Freund in den Arm, flüsterte ihm etwas zu und nahm ihn mit in ein nahe liegendes Cafe. Dort bestellt er für sich und seinen Freund jeweils einen Kaffee, zog sich eine Serviette vom Stapel, fragte nach einem Kugelschreiber und setzte sich zu seinem Freund. „Ich erkläre Dir jetzt in aller Kürze und Würze die Roulette Strategie, mit der Du beim Roulette spielen zu 100% gewinnst. Du musst mir nur eines versprechen: Vergiss dieses dämliche Pokern!“ Mit einem lauten Handschlag wurde dieser Deal besiegelt. Und plötzlich machte in der gesamten Berliner Glücksspielszene das Gerücht eines Roulette-Duos die Runde, dass jeden Freitag gemeinsam abräumt. Beim Roulette spielen. Dank dieser einen Strategie, die morgens in einem x-beliebigen Berliner Kaffee auf eine Serviette gekritzelt wurde. Strategien sind nur dann gut, wenn sie einfacher als einfach zu beschreiben sind. Und noch besser, wenn man sie mit einem guten Freund teilt. Denn auch Erfolg ist teilbar. Und macht genau dann auch sehr viel Spaß. Und das mit dem Gerücht – nun ja, es war kein Gerücht mehr. Aus diesem Gerücht wurde ausnahmsweise einmal die Wahrheit!

Nähere Informationen zur Strategie finden Sie auf http://dieroulettestrategie.net


Über Christian Gruber