MICKY BERRESHEIM ´ S MUSIC CORNER FRANK ZAPPA

MICKY BERRESHEIM ´ S MUSIC CORNER FRANK ZAPPA
Der Toilettensitzer liegt leider! RIP

FRANK ZAPPA
von John Lupo

Wer es drauf anlegte, als unüberbietbar cool angesehen zu werden, setzte sich der Musik von Frank Zappa aus, einem Kerl mit Krähennesthaaren, der mit Vorliebe Songs schrieb, in denen es um Zahnseideanbau in Montana oder um den Sexualtrieb ging. Auf der Bühne und auch sonst schwadronierte er viel. Himmel, er konnte wirklich quatschen, und zwar stundenlang, ohne je etwas Gescheites zu sagen. Er mimte den intellektuellen Clown, setzte seiner Musik ein verschrobenes kleines Hütchen auf und gab sich verwegen, indem er auch Jazz-Elemente benutzte. Zum Teil produzierte er, wie auf der LP Studio Tan, einfach nur Geräusche, ein geballte Ladung unhörbaren Blödsinns, aber selbst dieser Mist wurde von seinen Jüngern gekauft und für heilig erklärt. Manchmal, wenn seine humorvolle Seite überwog, war er nicht völlig daneben. Die Musik wurde dann zwar nicht wesentlich besser, aber immerhin, sie peinigte nicht. Auf dem Album Apostrophé gelang es ihm sogar über weite Strecken, tatsächlich witzig zu sein, und Textzeilen wie Don’t eat the yellow snow from right there where the huskies go besaßen sogar etwas Charme. Aber Zappa hielt sich für einen großen Komponisten, dessen Genie von der Welt nicht anerkannt wurde, weil er nämlich so genial war, daß niemand in der Lage gewesen wäre, ihm auf sein Level zu folgen. Und sobald er auf diesem Trip war, wurde seine Musik abgrundtief mies und verlor sich in durchgeknallten Synkopen, unmöglichen Breaks und was es sonst für Zaubertricks gibt, um ein tumbes Publikum in Erstaunen zu versetzen. Nichts für ungut also und Schwamm drüber. Es kann nicht jeder Gitarrist die Klasse eines Roger Whittaker haben. Was übrigens auch für die Jungs der nächsten Band gilt.
http://www.youtube.com/watch?v=w8y0JLPQl94

Verlegt und nicht wiedergefunden beim Muschelverlag

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Felix Götzinger
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