Nürburgring: RCN-light-Titel ohne Heimsieg

Was haben Volker Strycek und Andrea Heim (neben der Liebe zum Motorsport) gemeinsam? Strycek gewann 1984 auf einem BMW 635 CSi die Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft (Vorläufer der DTM) ohne einen einzigen Laufsieg. Ein ähnliches Kunststück gelang der Gronauerin in diesem Jahr in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring. Seit Beginn der Saison sammelte Andrea Heim eifrig Meisterschaftspunkte, sodass sie schon vor dem Finallauf als Gewinnerin der RCN-Light-Wertung feststand.

Im Vorjahr hatte sie zusammen mit ihrem Beifahrer Stefan Trost (Rheinbach) bereits Klassensiege eingefahren. Aber nach einem ärgerlichen Ausfall und einigen weniger guten Resultaten landete sie in der Jahreswertung nur auf dem dritten Platz. Für dieses Jahr überlegte man sich eine andere Strategie. Konstant vorne platzieren war angesagt und die neue Taktik schien sich auszuzahlen. Nach einigen Verbesserungen im aerodynamischen Bereich war der fast 20 Jahre alte Renault Clio A 2.0 16V nach der Winterpause nicht nur schneller geworden, sondern erwies sich auch als ausgesprochen zuverlässig. Das gleiche Prädikat verdiente sich auch Andreas „lebende Stoppuhr“, Stefan Trost und so kam es, dass das Clio-Team nach der ersten Saisonhälfte die Tabellenspitze innehatte.

Hier fühlten sich die beiden ausgesprochen wohl und taten, trotz immer stärker aufkommender Nervosität, alles, um die Führung zu behalten. Nach dem 2. Platz im vorletzten Lauf war es dann so weit – die Meisterschaft in der Light-Wertung war dem Team Heim/Trost nicht mehr zu nehmen. Und so konnte man das große RCN-Finale nun ganz zwanglos in Angriff nehmen. Bei extremen Wetterverhältnissen galt es das Auto heile über die Distanz zu bringen und eventuell noch eine gute Platzierung zu erreichen. Der 3. Platz war ein guter Abschluss für eine tolle Saison.

„Mit dieser RCN-Light-Meisterschaft hat sich für mich ein großer Traum verwirklicht“, jubelte Andrea Heim im Anschluss. Sie ist damit die erste Dame, die einen RCN-Titel als Fahrerin gewinnt. Mindestens genauso stolz und glücklich ist auch Ehemann Kurt Heim (K+U Automobile), der für die Vorbereitung des Renault Clio die Verantwortung trug und damit einen großen Anteil an diesem tollen Erfolg hatte.

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28.10.2010: | |

Über Wolfgang Förster