BRENNSTOFFSPIEGEL: Heizölpreis mit Aufschlägen durch gestrige Preisrallye

LEIPZIG. (Ceto) Die Rohölpreise gaben heute einen Großteil ihrer gestern gemachten Gewinne wieder ab. Dafür sorgte insbesondere China mit seiner Ankündigung, den Leitzins anzuheben. Heizölverbrauchern in Deutschland nützten die Verluste jedoch wenig. Die hiesigen Preise orientierten sich an den gestrigen Gewinnen und zogen um 67 Cent an.
Nachdem die Rohölpreise gestern einen deutlichen Sprung um über 2 US-Dollar nach oben machten, rutschten sie heute ab. Dabei verlor US-Leichtöl (WTI) rund 1,60 Dollar und Nordseeöl (Brent) rund 1,40 Dollar. Ausschlaggebend für die wieder pessimistischere Stimmung unter den Anlegern war vor allem die Ankündigung der Notenbank Chinas, den Leitzins zu erhöhen. Der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt will damit seine grassierende Inflation in Griff bekommen. Dies bedeutet höhere Beschaffungskosten, weswegen die Absatzmöglichkeiten von Rohöl im Reich der Mitte von Marktteilnehmern etwas schlechter eingeschätzt werden.
Auch der anhaltende Streik in Frankreich, der die dortigen Raffinerien lahmlegt, konnte die Rohölpreise nicht stützen. „Dennoch besteht keine Angebotsknappheit bei Rohöl“, so Eugen Weinberg vom Branchendienst Commerzbank Commodity Research. „Das Rohöl lagert vielmehr in den vollbetankten Schiffen vor den französischen Häfen und wartet lediglich auf seine Entladung nach Beendigung des Streiks.“ Mit jedem Tag, den der Streik länger dauert, nehme das Angebot an Rohöl sogar weiter zu, was den Rohölpreis sogar unter Druck setzen könne.
Die hiesigen Bezugskosten für die 100-Liter-Partie Heizöl EL folgten jedoch den gestrigen Gewinnen und stiegen um 67 Cent auf 68,03 Euro. Damit glichen die die gestrigen Preissenkungen wieder mehr als aus. Dieser Wert gilt im Bundesdurchschnitt für eine Lieferung ab 3.000 Litern. Zum Vergleich: Vor einem Jahr kostete die gleiche Menge Heizöl 59,75 Euro, 2008 waren es 72,87 Euro und 2007 mit heute vergleichbare 65,53 Euro. Das berichtet das Onlineportal des Fachmagazins BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau auf seiner Website www.brennstoffspiegel.de.

Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.


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