Malerische Kulisse für Brad Pitt - Filmstudio Babelsberg setzt am Filmset auf Sikkens

Fast einhundert Jahre Filmgeschichte, zahlreiche Weltstars und bekannte Regisseure: Dafür steht das Filmstudio Babelsberg bei Berlin. Im größten verbundenen Studiokomplex Europas werden seit 1991 viele Produktionen mit Farben und Lacken von Sikkens farblich perfekt in Szene gesetzt.

Seit fast einhundert Jahren wird in Babelsberg Filmgeschichte geschrieben. Am 12. Februar 1912 gehen in einem Babelsberger Glashaus zum ersten Mal die Scheinwerfer für den Stummfilm Der Totentanz mit Asta Nielsen an. In mittlerweile 16 Studios und auf einer Nutzungsfläche von über 156.000 m² wurden seitdem mehr als dreitausend Filme realisiert. Ab den 1950-er und 1960-er Jahren wurden die Schwarzweißfilme dann von Farbfilmen abgelöst, die ab den 1970-ern auch mit den neuen Farbfernsehern angeschaut werden konnten. Farbe im TV: Das heißt nicht nur schillernde Filmkostüme und faszinierende Naturschauspiele, sondern auch täuschend echt inszenierte Kulissen. Für die passende Farbigkeit sorgt im Filmstudio Babelsberg Sikkens, der Hersteller von hochwertigen Farben, Lacken und Lasuren.
Das Filmstudio bei Berlin blickt stolz auf national wie international berühmte Produktionen: Der blaue Engel, Die Feuerzangenbowle, Die Bourne Verschwörung oder Inglourious Basterds sind nur eine kleine Auswahl. Stars wie Marlene Dietrich, Brad Pitt, Kate Winslet oder Tom Cruise gaben sich auf dem geschichtsträchtigen Gelände die Ehre. Große Namen finden sich auch auf den Rückenlehnen der Regiestühle: Paul Verhoeven, Quentin Tarantino oder auch Roman Polanski.

In Szene gesetzt werden die Produktionen vom Art Department des Filmstudios. Es plant und realisiert gebaute Welten. Dabei geht es darum, das Publikum emotional und mit allen Sinnen anzusprechen, der Vision ein Gesicht zu geben. Das Art Department als kreatives Herz des Studios setzt dabei vor allem auf Produkte und Farbfächer von Sikkens. Und das nicht nur bei Film- und Fernsehproduktionen, sondern auch in den Erlebniswelten des Filmparks Babelsberg, bei Ausstellungen und Events, wie Holger Christof, Außendienstmitarbeiter von AkzoNobel, betont.

Für Robert Krüger, Leiter der Oberflächengestaltung im Art Department, sind die Filmproduktionen besonders spannend: „Jede Produktion ist im Ablauf für uns komplett verschieden. Ein Filmset reiht sich an den nächsten und keine Kulisse ist wie die andere. Da kommt es auch schon mal vor, dass wir die letzte Szene als erste dekorieren und aufbauen müssen, wenn es der Terminplan von z.B. Brad Pitt nicht anders zulässt. Der Kontakt zu Filmstars und Regisseuren macht unsere Arbeit natürlich noch reizvoller.“
Das Filmstudio Babelsberg eignet sich dank der großen Hallen- und Freiflächen auch für aufwendige Filmproduktionen. Haben sich Regisseur und Produzent für diesen Produktionsstandort entschieden, beginnen die Designer des Films – sozusagen der Gegenpart zum Art Department – mit den Vorlagen für die Kulissen. Das geschieht entweder klassisch am Reißbrett oder modern am Computer. Jeweils ein Film-Designer ist für eine Kulisse – also ein Filmset oder -motiv – zuständig. In manchen Filmen gibt es fünfzig oder sechzig verschiedene Sets und dementsprechend viele Designer. Was kaum jemand weiß: Designer können teilweise mit ähnlich hohen Auszeichnungen wie Schauspieler und Regisseure aufwarten und sind daher nicht selten die heimlichen Stars einer Produktion. Sie legen größten Wert auf die detailgetreue Umsetzung ihrer Vorlagen.

Das gilt insbesondere für den wichtigen Bereich der Farbgestaltung, weiß Robert Krüger: „Farbberatung, Farbauswahl und Produktqualität spielen eine große Rolle. Die Designer sind sehr kritisch, wenn es um den authentischen Nachbau von Schauplätzen geht, und nutzen daher die Produkte und die Farbfächer von Sikkens.“ Das Art Department arbeitet bereits seit 1991 bei allen Dekorationen – egal ob für Film, TV oder Event – mit Produkten von Sikkens. Die Filmdesigner nutzen die Farbfächer, um die Bauten farblich exakt realisieren zu können. Das ist trotz der großen Auswahl z.B. aus der ACC Color Map mit ihren 6.000 Farbtönen nicht immer einfach. So werden bei historischen Filmen oftmals Pastelltöne verwendet, die in der heutigen Zeit aufgrund fehlender Nachfrage nicht mehr angeboten werden. Bei solchen Filmen werden daher manchmal spezielle Farbfächer hinzugezogen. Die daraus getroffene Farbtonauswahl wird dann über die Sikkens-Farbfächer möglichst genau angepasst und im hauseigenen Sikkens-Farbmischgerät zusammengestellt.

Die Filmsets können nun gefertigt, angestrichen und lackiert werden. Das Besondere bei Malerarbeiten an Requisiten ist die Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit in der Verwendung und Verarbeitung der Materialien. Eine "normale Wand" wird nach den Richtlinien des Technischen Merkblattes gestrichen. Filmwände bzw. -projekte werden je nach den Erfordernissen der Aufträge immer unterschiedlich beschichtet und sind Unikate. Gleiche Beschichtungsabläufe gibt es nicht. Es müssen die jeweiligen Produkteigenschaften in die Produktionsabläufe einfließen und beachtet werden. Das heißt, die Maler müssen die Produkte schnell verarbeiten können (Trockenzeiten) und sie sollten mindestens "produktionslang" halten.

Bodenbeläge, Kamine oder andere Gegenstände werden so täuschend echt gemalt bzw. lackiert, dass der Zuschauer den Unterschied zu real existierenden Objekten nicht bemerkt. Spannend für das Art Department: Nicht selten kommt es vor, dass ein Regisseur oder die Schauspieler selbst noch während eines Filmdrehs Farbtöne der Requisite geändert haben möchten. Meist geht es dann um internationale Farbtonnuancen. Aufgrund des Sikkens-Farbmischgerätes und der ACC Color Map kann der Maler sofort reagieren und den passenden Farbton zusammenstellen und direkt auftragen. Erst dann wird der Dreh planmäßig fortgeführt.

Und hier bewährt sich auch die enge räumliche Anbindung über den Akzo Nobel Standort der Farbe & Heimtex in Potsdam. „Die Kollegen im Art Department haben spezielle Telefonnummern, damit sie unsere Kollegen sozusagen rund um die Uhr erreichen können“, so Holger Christof. In der Regel gehen die Dekorationsarbeiten des Art Departments und die Dreharbeiten ineinander über, denn jeder Tag einer Produktion zählt und muss bis ins kleinste Detail geplant sein. Ein Film entsteht in ca. vier bis sechs Monaten Produktionszeit. Das Art Department hat ungefähr drei Tage Zeit für die Aufbauten eines Filmsets, dann rückt die Filmcrew für die Dreharbeiten an. Während an einem Set gedreht wird, wird bereits die nächste Kulisse gebaut, gemalt und angestrichen.

Auch Udo Busch, Sikkens Verkaufsleiter Nord, ist von der Zusammenarbeit sehr angetan: „Das Art Departement ist wirklich ein toller Partner, mit dem wir jetzt schon viele Jahre offen und sehr fair zusammenarbeiten. Und es macht uns natürlich auch viel Spaß macht, häufig anspruchsvolle Farbtöne zu entwickeln.“

Vom Erfolgsdruck des Art Departments und der Filmcrew bekommt der Kinobesucher bzw. der Fernsehzuschauer nichts mit: Sie freuen sich über schauspielerische Leistungen und beeindruckende und farblich perfekt abgestimmte Kulissen.

Foto: Filmstudio Babelsberg/Kulisse mit gemaltem Fußboden

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