BRENNSTOFFSPIEGEL: Starke Aufschläge beim Heizölpreis durch schwächeren Euro bedingt

LEIPZIG. (Ceto) Wie schon seit Beginn der Woche tendieren die Rohölpreise seitwärts. Fehlende Wirtschaftsdaten sorgten für passives Verhalten bei den Anlegern. Dagegen konnte Heizölhändler in Deutschland heute von einer wachsenden Nachfrage berichten. Dies und ein schwächerer Euro führten zu Aufschlägen von mehr als ein Euro.
Nachdem sich die Rohölpreise wochenlang vom Auf und Ab der Aktienkurse beeinflussen ließen, sorgt nun ein anderer Parameter für Aufregung – der US-Dollar. Während nämlich die Aktienkurse seit gestern nachgaben, verhafteten die Preise für die beiden Referenzsorten US-Leichtöl (WTI) und Nordseeöl (Brent) in ihrem Seitwärtstrend und konnten sogar zulegen, anstatt mit gen Tal zu rutschen. Dies ist einem wieder stärkeren US-Dollar zuzuschreiben. Innerhalb von nur zwei Tagen mussten zwei Eurocent je Dollar weniger gezahlt werden als in einer relativ stabilen Phase zuvor (nunmehr 1,27 US-Dollar). Grund hierfür sind Spekulationen von Finanzanlegern, die sich insbesondere an Berichten von Investmentbankern berauschten. Diese glaubten im Stresstest der europäischen Banken einige Fehler entdeckt zu haben. Zwar ist die Finanzmarktlage in der Eurozone alles andere als ruhig. Doch für eine Aufwertung ausgerechnet des Dollars fehlen nahezu alle Gründe, insbesondere die wirtschaftlicher Art. Da die Abhängigkeit des hiesigen Heizölpreises vom Euro-Dollar-Kurs bekannt ist (mehr hier:
http://www.brennstoffspiegel.de/frame.php?module=articles&id=9205&page=1...), führte dies heute entgegen der tatsächlichen Marktlage und nur diesem finanziellen Zwang geschuldet zu steigenden Kosten beim deutschen Heizöl.
Verantwortlich für den Anstieg war nach Angaben des Handels auch eine langsam anziehende Nachfrage nach dem schwachen Sommergeschäft, was wiederum zu zahlreichen und umfangreichen Ordern bei den Lieferanten führte. Deswegen steigen die Preise um 1,06 Euro auf 68,40 Euro für die 100-Liter-Partie Heizöl (EL) (bundesdurchschnittlich bei einer Gesamtliefermenge von 3.000 Litern). Heizölverbraucher sollten sich dennoch jetzt eindecken, denn Heizöl ist, was die zukünftige Preisentwicklung angeht, derzeit relativ günstig. Nach der täglichen Erfassung der bundesdurchschnittlichen Marktdaten durch BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau stiegen im Vorjahr die Preise kontinuierlich ab September bis Mitte November um 7 Euro, ehe sie zum Jahresende wieder etwas absanken, ohne jedoch das relativ niedrige Niveau vor einem Jahr wieder zu erreichen. Eine ähnliche Entwicklung war 2007 zu beobachten, hier betrug der Unterschied sogar 11 Euro. Lediglich 2008 gab es eine gegenläufige Entwicklung. Hier sank der Preis vom September bis zum Jahresende um 34 Euro, was allerdings dem Rekord-Preisniveau im damaligen Sommer geschuldet war.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich. Das berichtet das Onlineportal des Fachmagazins BRENNSTOFFSPIEGEL und mineralölrundschau auf seiner Website www.brennstoffspiegel.de.


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