Schalke und die (sinkenden) Schulden: Finanz-Investor Schechter wurde ausgewechselt

Schalke und die (sinkenden) Schulden: Finanz-Investor Schechter wurde ausgewechselt

Gelsenkirchen, Mai 2010: Schalkes Finanzchef Peter Peters und Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies konnten diese Woche der Öffentlichkeit das Konzept für den Weg in eine aussichtsreichere sportliche und wirtschaftliche Zukunft des Vereins präsentieren.

Ein zentraler Punkt für die finanzielle Neuausrichtung des Konzerns ist die Umfinanzierung der Schechter Anleihe. Dabei handelt es sich um eine im Zuge der Kirch-Krise aufgenommene Anleihe mit einem Volumen von 85 Mio EUR und einer jährlichen Zinszahlung von 8%. Dieses Geld wurde ursprünglich von dem britischen Investor Stephen Schechter zur Verfügung gestellt. Nachdem dieser jedoch eine aktive Rolle bei Personalentscheidung spielen wollte, kam es zum Streit zwischen den beiden Parteien. Clemens Tönnies am Mittwoch: „Ich habe es mir nicht gefallen lassen, dass jemand, der uns Geld leiht, Politik in unserem Verein macht. Er wollte Personalentscheidungen bestimmen.“

Die noch ausstehenden 65 Mio EUR konnten ohne Entschädigung abgelöst und durch ein nicht genanntes Kreditinstitut refinanziert werden. Die Konditionen der Refinanzierung konnten auf 6% p.a. gesenkt werden, wodurch der eingesparte Betrag von 2 Mio EUR in die zusätzliche Tilgung des 248,6 Mio EUR großen Schuldenbergs des Schalke Konzerns (davon 135,1 Mio EUR vom Verein) fließen soll.

Der ambitionierte aber nicht völlig unrealistische Plan des Finanzchefs Peters ist es, dass Schalke bis zum Jahr 2018 sein Stadion komplett bezahlt und der Konzern Schalke bis 2025 schuldenfrei sein soll. Bei der Erreichung dieses Ziels ist es sehr hilfreich, dass der Verein die Teilnahme an der Champions League sichern konnte.
Aber auch die Fans sollen ihren Anteil beitragen, so werden ab der nächsten Saison die Eintrittskarten je nach Kategorie um ca. 5% erhöht. Davon werden nur die Stehplätze der Nordkurve ausgeschlossen. Außerdem greift der Verein die bereits erprobte Idee einer Fan-Anleihe auf (z.B. Hertha BSC, 1. FC Nürnberg, Alemania Aachen, 1860 München). Die Anleihe soll im Sommer 2010 begeben werden, einen Zins von 5% p.a. und ein Volumen von 10 Mio EUR haben.

Durch die genannten Instrumente versucht die Vereinsspitze, den Spagat zwischen Schuldenabbau und Felix Magaths Wunsch nach Investitionen in die Mannschaft zu realisieren.

Sobald die Anleihe begeben wurde, werden wir erneut darüber berichten und die entsprechenden Details auf www.anleihen-finder.de veröffentlichen.

cf

Kurzprofil Anleihen Finder GmbH:
Neben einer Vielzahl bereits existierender Finanzinformationssysteme, die sich ausschließlich auf börsennotierte Daten konzentrieren, füllt der Anleihen Finder eine bis dahin unbesetzte Nische. Die interaktive Plattform bietet Mittelständlern, Investoren, Beratern und Akademikern ein Fo-rum rund um das Thema innovativer Finanzierungsinstrumente, die nicht an einer Börse gehandelt werden. Im Zentrum der Firmenphilosophie stehen die Steigerung der Transparenz für mit-telständische Kapitalmarktprodukte, einer illiquiden Vermögensklasse, sowie die Optimierung der Platzierungskraft der Emittenten kleinvolumiger, festverzinster Wertpapiere.
Kontakt: Anleihen Finder GmbH, Fritzlarer Str. 6 B, 60487 Frankfurt am Main, Christian Hoppe, Tel: 069/71916054, info@anleihen-finder.de
>> www.anleihen-finder.de


Über Anleihen Finder Redaktion