Heizölpreis 11. August: Devisenkurs begrenzt den Spielraum nach unten

LEIPZIG. (Ceto) Das Barrel Rohöl kostet wieder weniger als 80 Dollar. Nachdem die Notierungen am Morgen unter diesen Wert gefallen waren, zeigte auch im Tagesverlauf der Trend weiter bergab. Zum Redaktionsschluss lag US-Leichtöl (WTI) bei unter 79 Dollar, Nordseeöl (Brent) steuerte auf 78 Dollar zu. Damit vergrößert sich zudem der Preisunterschied zwischen den beiden Sorten, der zuletzt durch den relativ schwachen Dollar geschwunden war.
Die Anleger machen sich offenbar wieder größere Sorgen um die Erholung der Weltwirtschaft als noch vor kurzer Zeit. Denn es fällt schwer, das Marktgeschehen der letzten Tage zu ignorieren: So meldete China als einer der größten Verbraucher deutlich gesunkene Rohöl-Importzahlen und auch die Maßnahme der US-Notenbank FED, welche die Leitzinsen auf einen Tiefstwert setzte, zeugen neben zahlreichen schwachen Wirtschaftsdaten von keiner Konjunkturbelebung. Neue Impulse könnten die heute zur Veröffentlichung anstehenden Bestandszahlen der US-Energiebehörde DOE mit sich bringen.
Auf der anderen Seite rechnet die Behörde mit einer weltweit erhöhten Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr. Sie erwartet nun einen Nachfrageanstieg um 1,6 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2010 und um 1,5 MillionenBarrel pro Tag im Jahr 2011, das berichten die Experten der Commerzbank. China trägt dabei mehr als ein Drittel zum jeweiligen Nachfrageanstieg bei.
Die hiesigen Heizölpreise änderten sich indes erwartungsgemäß kaum. Der schwächere Euro egalisierte den Rückgang beim Rohöl. Der Kosten für die 100-Liter-Partie Heizöl EL stiegen demnach um 7 Cent auf 67,63 Euro, das ergab die Umfrage von BRENNSTOFFSPIEGEL und Mineralölrundschau. Dieser Wert gilt für eine Liefermenge ab 3.000 Liter. Der Heizölhandel rechnet indes damit, dass das aktuelle Preisniveau auch in den kommenden Monaten Bestand hat. Rudolf Bellersheim, Chef des VEH-Verbands für Energiehandel Südwest-Mitte, geht von einer gleichbleibenden Spanne zwischen 65 und 75 Euro aus.
Mit dem zeitnahen Auffüllen ihrer Tanks können Kunden zudem einen möglichen Nachfragestau im Herbst umgehen.
Die Entwicklung der einheimischen Heizöl-Endverbraucherpreise im Bundesdurchschnitt und in den einzelnen Bundesländern zeigen die Grafiken auf dem Energieportal www.brennstoffspiegel.de in der Rubrik Marktdaten. Regionale Abweichungen sind marktbedingt jederzeit möglich.

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