Blickgang: Neuer Anstrich des Starnberger Landratsamtes setzt markante Akzente

Bereits 1989 wurde das Starnberger Landratsamt mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet. Die Architekten von Auer+Weber verbanden dabei tempelähnliche Strukturen im Asien-Stil mit der Tradition der europäischen Moderne. Erst nach rund 20 Jahren „Amtszeit“ in exponierter Lage unweit des Starnberger Sees war eine zweite Renovierung nötig geworden. Der Landkreis Starnberg als Auftraggeber setzte dabei auf hochwertige Farben, Lacke und Lasuren von Sikkens.

Wer sich dem Starnberger Landratsamt nähert, fühlt sich für einen Augenblick in einen fernöstlich gestalteten Garten versetzt. Im Ambiente des Sees und der Voralpenlandschaft und am Stadtrand vor der Silhouette des Schlossberges gelegen erweckt das Gebäude eher den Eindruck eines prächtigen Beispiels asiatisch geprägter Baukunst als den einer bayerischen Behörde. In der Tat ist das Amt kein Verwaltungsbau der gewöhnlichen Art. Sowohl architektonisch als auch bei Farbgestaltung und Raumkomposition dominieren helle, freundliche und offene Strukturen: Heimisches Holz changiert mit hellgrauen, hellblauen Farbtönen und einer lindgrün abgesetzten Spindeltreppe als Kontrapunkt. Die Kombination der freiliegenden, glänzend weiß lackierten Deckenkonstruktionen mit den großzügigen Fensterbändern erweckt den Eindruck, die Schreibtische der Mitarbeiter ständen unter freiem Himmel. Wasserflächen mit in dieser Form einmaligen beweglichen Plastiken reichen bis unmittelbar an das Gebäude heran und vermitteln die Illusion, das Landratsamt sei mitten hinein in den Starnberger See gebaut worden – dessen Ufer jedoch rund dreihundert Meter entfernt liegt.

Land, Wasser und Himmel sind folglich auch diejenigen Elemente, die in den Materialien, Konstruktionen und Farben des Bauwerks „reflektiert“ werden. Dazu zählen beispielsweise die transparente Außenhaut mit den im Blau-Grün-Bereich changierenden Sprossen und Füllungen und die metallenen Dachflächen, die sich den jeweiligen Tönungen des Himmels und des Wassers angleichen. Offene Strukturen zu schaffen, um so eine einladende bürgernahe Atmosphäre zu erzeugen, war oberstes Prinzip des Architekturbüros Auer+Weber, das für seinen Entwurf mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Bei den anstehenden Renovierungsarbeiten 2008 galt es daher, die ohnehin schon vorherrschende optische Anziehungskraft des Gebäudes zu verstärken und das einladende Erscheinungsbild aufrecht zu erhalten.

Im Vorfeld der Renovation mussten äußere Faktoren wie die durch die unmittelbare Seenähe bedingte, hohe Luftfeuchtigkeit und die vorherrschenden, für die Bausubstanz erheblichen Temperaturunterschiede berücksichtigt werden. Für die jeweiligen Bauteile sollten Anstriche durchgeführt werden, die sowohl in Farbbrillanz und Beständigkeit als auch in der umweltschonenden Herstellung überzeugen können. So erhielten insgesamt 6.400 qm Holz- und rund 1.400 qm Fassadenfläche mit Hilfe von Sikkens Holzlasuren, -lacken und Fassadenfarben eine komplette „Schönheitskur“. Die dabei verwendeten Cetol Holzlasuren eignen sich für jede Holzart und sorgen für dauerhaften Schutz. Sie befeuern die natürlichen Strukturen des Werkstoffes Holz und steigern so seine Schönheit. Die klassische Dünnschichtlasur Cetol HLS extra dringt tief in das Holz ein und ist resistent gegen Substanz schädigende, holzverfärbende Pilze. 1.600 qm Leimbinder und -stützen erhielten so einen wirksamen Schutz in der Farbnuance „Eiche hell“.

Die zahlreichen Fensterrahmen wurden im System Rubbol Ventura semi-gloss plus, Kodrin Seal und erneut Rubbol Ventura semi-gloss plus deckend beschichtet, die Fensterflügel im System Cetol Aktiva, Cetol HLS extra 006 eiche hell, Kodrin Seal sowie zweimal Cetol novatech 006 eiche hell lasierend. Die Pfosten- und Riegelkonstruktion bildet mit insgesamt 4.350 qm – oder anders gesagt: über 11 Kilometer lfm – den größten Holzanteil des Gebäudes. Sie wurde im System Cetol Aktiva, Cetol HLS extra getönt und zweimal mit Cetol HS-color, Kodrin Seal, beschichtet. Dies sorgt für einen ganzjährigen Schutz der empfindlichen Holzstrukturen – insbesondere im Bereich der Wetterschenkel und Stirnholzplatten – und wertet die einzigartigen Strukturen der verwendeten Hölzer dezent auf. Darüber hinaus erhielt die Riegelfüllung aus Faserzementplatten einen Anstrich mit der wirtschaftlichen und gut haftenden Fassadenfarbe Alphacaso.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten am Landratsamt Starnberg gab es Lob vom Auftraggeber für die ausführende Malerwerkstätte Schlüter aus München. Gute Noten gab es auch für die technische Fachberatung. Für den Auftraggeber war es entscheidend, dass sich das Farbtonkonzept so weit wie möglich am architektonischen Konzept orientiert. Da eine Farbdokumentation nicht vorhanden war, wurden die Farbtöne vor Ort mit einem digitalen Farbmessgerät – dem Sikkens MatchStik – und Musteranstrichen ermittelt. Ein verantwortlicher Vorarbeiter und ein Team von fünf Facharbeitern waren mit den umfangreichen Malerarbeiten betraut, die insgesamt vier Monate in Anspruch nahmen. Danach war für die Starnberger der Blick wieder uneingeschränkt frei auf ihr schmuckes Landratsamt, das den auswärtigen Besucher für kurze Zeit in fernöstliche Gefilde zu versetzen vermag.

Foto: Harmonisch eingebunden in die Landschaft: das Landratsamt Starnberg © Christian Kandzia

Firmenportrait:
Sikkens ist ein Premiumhersteller für Farben, Lacken und Lasuren und bietet seinen Kunden ein Vollsortiment für Innen- und Außenwandfarben an. Der Sikkens Farbfächer ACC Color Map umfasst mehr als 6000 Farben, mit der Kollektion können Farbtöne ideal harmonisiert und abgestimmt werden. Sikkens ist eine Marke der Firma AkzoNobel, dem größten Hersteller von Farben und Lacken weltweit. Weitere Informationen finden Sie unter www.sikkens.de, der firmeneigenen Homepage.

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